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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Eine Prügelei entwickelte sich, denn einige Freihändler ergriffen für die beiden Terraner Partei. Roctin-Par, der die Autorität des Laren auszuspielen versuchte, um den Streit zu beenden, erhielt eine leere Flasche über den Hinterkopf und ging für einige Zeit zu Boden. Als er wieder zu sich kam, kämpfte jeder gegen jeden. Es gab keine Spur von System – wenn man davon absah, dass die Einrichtung systematisch zertrümmert wurde.
    Plötzlich wurden die Flügeltüren aufgestoßen. Vier Überschwere aus der Truppe Leticrons stapften herein, hoben ihre Paralysatoren und feuerten in die Menge. Zahlreiche Kämpfende brachen zusammen, die anderen ließen voneinander ab.
    »Die Hände über die Köpfe!«, brüllte der Streifenführer mit dröhnender Stimme. »Ihr seid verhaftet!«
    In diesem Moment entdeckte er Roctin-Par, der auf dem Boden saß und mit dem Rücken an der Wand lehnte. Er brüllte einige Befehle an seine Untergebenen, dann eilte er zu dem Laren und beugte sich über ihn.
    »Was kann ich für Sie tun, Herr?«, erkundigte er sich. »Sind Sie angegriffen worden?«
    »Nein!«, wehrte Roctin-Par ab, der sich vorstellen konnte, wie es dem jungen Springer erginge, wenn sich herausstellte, dass er einen Laren belästigt hatte. »Ich habe nur zu viel von diesem terranischen Whisky getrunken und bin glatt hingefallen. Helfen Sie mir hoch!«
    Der Überschwere hievte ihn mühelos hoch und fragte: »Soll ich ein Fahrzeug für Sie anfordern, Herr?«
    »Das ist nicht nötig«, sagte der Lare. »Sorgen Sie nur dafür, dass meine Untergebenen nicht versehentlich verhaftet werden. Es sind Terraner, und dieser Menschenschlag ist ja dafür bekannt, dass er physische Auseinandersetzungen liebt. Deshalb stürzten sich die beiden Kerle auch in die Prügelei. Ich werde sie gebührend bestrafen.«
    Der Überschwere grinste. »Jawohl, Herr!«, brüllte er. »Bitte, zeigen Sie mir die Kerle!«
    Roctin-Par wies auf Swanson und Hiatt, die mit erhobenen Händen zwischen Springern und Freihändlern standen und verlegen lächelten. Der Überschwere winkte sie zu sich heran, versetzte ihnen ein paar schmerzhafte Knüffe und ermahnte sie, ihrem Herrn in Zukunft aufs Wort zu gehorchen. Dann erschienen weitere Überschwere. Die Gefangenen wurden abtransportiert. Die Paralysierten ließ man einfach liegen. Schließlich verließen auch Roctin-Par und seine terranischen Freunde das Lokal. Als sie auf die Straße traten, flüsterte jemand: »Bitte, warten Sie noch!«
    Ein Mann in der Kleidung der Freifahrer trat aus einer Nische. Er blickte sich sichernd um, dann sagte er leise: »Ich habe gehört, Sie suchen Kaiser Anson Argyris. Zuerst war ich sehr misstrauisch, doch als ich dann hörte, dass Sie …«, er blickte Roctin-Par an, »… den Springer in Schutz nahmen, der sie belästigte, und nichts davon sagten, dass ein Freifahrer Sie niederschlug, wurde mir klar, dass Sie echt sind.«
    »Ich bin echt«, versicherte Roctin-Par. »Was können Sie uns über den Aufenthaltsort des Kaisers verraten?«
    Der Mann kam näher. »Ich weiß, dass Anson Argyris sich heute gegen 12.30 Uhr Ortszeit mit einigen Freunden im La Copoule treffen will, das ist ein großes Restaurant im GCC-Building. Der Kaiser wird sich als Springer verkleiden.«
    »Danke«, sagte Roctin-Par. »Vielen Dank.«
    »Nichts zu danken«, wehrte der Freifahrer ab. »Ich wünsche Ihnen viel Glück!« Damit verschwand er.
    Ben Swanson blickte auf seinen Armband-Chronographen. »Kurz vor elf Uhr«, sagte er. »Wir haben also noch Zeit. Hoffentlich stimmt es, was der Mann uns erzählte.«
    »Es ist unser einziger Anhaltspunkt«, sagte Roctin-Par. »Wir werden etwas früher ins La Copoule gehen.«
    Kratos-Pyr war ein überdurchschnittlich großer Lare, und seine dunkelrote Raumfahrerkombination verriet, dass er zu den führenden Offizieren der larischen Raumflotte in der Milchstraße gehörte. Er war noch nicht sehr alt, und die kupferroten Haare kontrastierten auf eine exotische Art und Weise sehr reizvoll mit der schwarzen Haut, den gelblichen Lippen und den smaragdgrünen Augen.
    Er empfing Tak Son im ehemaligen Audienzsaal von Kaiser Anson Argyris. Der Saal war in die Befehlszentrale umgewandelt worden, das Stimmengewirr der Offiziere war ohrenbetäubend.
    Kratos-Pyr erhob sich bei Tak Sons Erscheinen, lächelte höflich und neigte leicht den Kopf. Im gleichen Moment erstarb die Geräuschkulisse der Befehlszentrale. Tak nahm an, dass die störenden Geräusche durch eine

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