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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dem Kopf trugen. Vielleicht war Dobrak ein Mutant.
    Neue heftige Erschütterungen durchliefen den Diskus und erinnerten Saedelaere daran, dass auch der Rechner kein Garant für eine unbeschadete Rückkehr zur SOL war.
    Trotz der heftiger werdenden Beben verlief der Rückflug der SJ-S 67 ohne lebensgefährliche Zwischenfälle. Die Space-Jet materialisierte endlich in unmittelbarer Nähe des Mutterschiffs.
    »Ich hätte nicht mehr geglaubt, dass wir es schaffen würden«, gestand Alaska. »Ohne Dobrak wären wir auch nie zurückgekehrt.«
    Sie schwebten in den Hangar ein.
    »Bringen Sie Dobrak sofort in die Zentrale!«, befahl Perry Rhodan ohne Umschweife. »Es sieht so aus, als würde unsere Sicherheit von ihm abhängen.«
    »Davon bin ich inzwischen überzeugt«, stimmte Saedelaere zu. »Ohne ihn hätten wir nicht zurückgefunden.«
    Bevor sie Dobrak in die Zentrale führen konnten, äußerte der Rechner einen Wunsch. »Ich möchte das Shetanmargt sehen!«, bat er.
    Alaska zögerte. Er setzte sich erneut mit der Zentrale in Verbindung. »Tun Sie alles, was er verlangt!«, sagte Rhodan.
    Saedelaere und Tolot beeilten sich, zu SENECA zu gelangen. Der Transmittergeschädigte wunderte sich darüber, mit welcher Sicherheit Dobrak sich an Bord der SOL bewegte.
    Schließlich standen sie im Hauptsegment der Bordpositronik. In vielen Winkeln und Nischen leuchtete das energetische Netz des Shetanmargts. Alaska bemerkte, dass der Kelosker erregt war.
    »Es ist schön«, brachte Dobrak schließlich hervor. »Ich habe nicht erwartet, dass es so sein würde.«
    Rhodan meldete sich von der Zentrale aus. »Wir geraten in den Gravitationssog des Black Hole! Es wird Zeit, dass Sie mit Dobrak in die Zentrale kommen!«
    Der Kelosker konnte sich nur schwer vom Anblick des positronischen Verbunds losreißen. »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen«, beruhigte er Saedelaere. »Diesem Raumschiff kann nichts mehr zustoßen.«
    Alles, was danach geschah, schien seine Aussage als Lüge bloßzustellen.
    Eine grelle Lichtflut sprang von den Schirmen herab. Zugleich hallte ein tiefes Grollen durch die SOL. In den oberen Decks der SZ-1 züngelte kaltes Feuer über alle Metallteile. Danach gab es im Mittelteil einen sekundenlangen totalen Energieausfall.
    Perry Rhodan erlebte diese dramatischen Augenblicke in der Zentrale. Er blickte in angstverzerrte Gesichter.
    Das Schiff bewegte sich – und mit einem Mal schien alles in Auflösung begriffen zu sein. Rhodan fühlte sich von einer unbekannten Kraft erfasst und mitgerissen, wie ein Vorhang, der bei Durchzug in das klaffende Fenster geweht wird.
    Vor ihm materialisierte Gucky, die Hände Hilfe gewährend ausgestreckt. Aber die vermeintliche Nähe täuschte, die Kluft zwischen ihnen war unüberbrückbar.
    »Das ist …!«, rief Gucky und entmaterialisierte.
    Und materialisierte.
    »Das ist …«, sagte Gucky.
    Und entmaterialisierte.
    Wie ein Pendel!, dachte Rhodan fröstelnd. Tief in seinem Bewusstsein verstand er das Geschehen als eine totale Verschiebung der Zeitebenen.
    Gucky kam und verschwand, und während das riesige Schiff in der Zeit hin und her schwang, betrat Dobrak die Zentrale. Eine unheimliche Fähigkeit erlaubte ihm, das Überlappen der Zeitebenen zu ignorieren. Er bewegte sich auf einer Brücke über der Zeit, auf einer schmalen, aber sicheren Spur inmitten des Infernos.
    Gucky materialisierte, die Hände ausgestreckt. »Das ist …«
    Dobrak trat an die Kontrollen und stellte eine Verbindung zu SENECA und dem Shetanmargt her.
    »Volle Schubleistung!«, bestätigte SENECA.
    Danach verlief alles wieder mit gewohnter Kontinuität: Gucky erreichte Rhodan, ergriff seine Hand und sagte: »Das ist der Anfang vom Ende!«
    »Halt!«, rief Rhodan. »Hierbleiben!« Er hatte erfasst, dass der Mausbiber mit ihm aus der Zentrale teleportieren wollte. Er riss sich los und wandte sich dem Kelosker zu.
    »Wir sind zu spät dran!«, sagte Dobrak. »Die Auswirkungen haben bereits den Rand unserer Galaxis erreicht.«
    Rhodan war schweißgebadet. Noch hatte er das ebenso unglaubliche wie schreckliche Schicksal vor Augen, in einem winzigen Zeitraum gefangen zu sein und für alle Ewigkeiten in ihm hin und her zu pendeln.
    »Wir müssen versuchen, mit Beibooten zu entkommen!«, drängte Gucky. »Mit der riesigen SOL werden wir es nicht schaffen. Sie bietet eine zu große Angriffsfläche.«
    »Ich werde gemeinsam mit SENECA und dem Shetanmargt das Schiff in Sicherheit bringen«, verkündete Dobrak.

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