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Silberband 085 - Allianz der Galaktiker

Titel: Silberband 085 - Allianz der Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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rufen.
    Zu Saedelaeres Erstaunen meldete sich Dr. Kenzo von der Krankenstation aus.
    Earl Kenzo war Kosmopsychologe und Mediziner, der einzige Arzt an Bord des Leichten Kreuzers. »Er ist hier!«, teilte er mit. »Bei mir in der Krankenstation.«
    »Fühlte er sich nicht wohl?«, fragte Alaska bestürzt.
    »Davon hat er nichts gesagt. Er hat sich lediglich Datensammlungen über Allgemeinmedizin ausleihen wollen. Leider konnte ich ihm damit nicht dienen. Er wird warten müssen, bis wir wieder auf der SOL sind.«
    Saedelaere unterbrach die Verbindung und begab sich eiligst zur Krankenstation. Tolot wollte gerade den Wartebereich verlassen. Der Haluter trug seinen ramponierten roten Kampfanzug.
    Dr. Kenzo war ein kleiner Mann mit strähnigen dunklen Haaren und hervortretenden Augen. Er sprach mit näselnder Stimme. Offensichtlich hatte er schnell geschaltet und versucht, den Haluter aufzuhalten. »Wenn ich es möglich machen kann, Ihnen zu helfen, dann stehe ich selbstverständlich zur Verfügung«, rief er Tolot soeben hinterher. »Fragen Sie mich einfach, was Sie wissen wollen.«
    Tolot sah Alaska auf sich zukommen und erstarrte schier.
    Es ist ihm unangenehm, dass ich ihn hier treffe!, dachte Saedelaere verblüfft.
    »Hallo!«, rief er leichthin. »Waren Sie zur Behandlung hier?«
    »Nein!« Mehr sagte er nicht. Icho Tolot schob sich an dem Maskenträger vorbei und trat auf den Korridor hinaus.
    Saedelaere schaute ihm nach. »Haben Sie eine Ahnung, was ihn bedrücken könnte?«, fragte er den Kosmopsychologen.
    »Nein«, antwortete Dr. Kenzo. »Es gibt so viele mögliche Erklärungen, dass ich mich hüten werde, mich auf eine einzige festzulegen.«
    »Beschäftigen Sie sich mit ihm!«, bat Alaska. »Ich will wissen, was vorgeht. Tolot kommt doch nicht ohne Grund hierher, um sich Daten über Medizin auszuleihen.«
    Earl Kenzo kratzte sich am Hinterkopf. »Was kann ein kranker Haluter mit terranischer Allgemeinmedizin anfangen?«
    »Genau das frage ich mich auch«, sagte Alaska. »Jedenfalls scheint mehr dahinter zu stecken, als wir momentan glauben wollen.«
    Dr. Kenzo deutete hinter sich, in den Innenraum der Krankenstation. »Ich bin aktuell damit beschäftigt, Verhaltensweisen der Zgmahkonen zu ergründen.«
    »Sie brauchen mich nicht auf die Prioritäten Ihrer Arbeiten hinzuweisen, Doc.« Alaska machte auf dem Absatz kehrt und folgte Tolot zu den Aufenthaltsräumen. Wegen der geringen Besatzungsstärke der MARIACHI blieben diese Einrichtungen praktisch ungenutzt. Der Haluter schloss das Schott, obwohl er gesehen haben musste, dass Alaska ihm folgte.
    Icho Tolot wollte allein sein – kein Zweifel. Nur widerstrebend entschloss sich Saedelaere, den so deutlich demonstrierten Wunsch Tolots zu respektieren, und kehrte in die Zentrale zurück.
    Er kam gerade rechtzeitig, um den Beginn einer kritischen Phase mitzuerleben. Der Kreuzer hatte die Position vor der Endstufenballung erreicht, wo er die Geschwindigkeit verringern und in die unheimliche Schwärze eindringen musste.
    Was danach geschehen würde, wusste niemand genau.

20.
    Nachdem Py sich davon überzeugt hatte, dass dem Schiff und seiner lethargisch gewordenen Besatzung im Augenblick keine Gefahr drohte, begab sie sich in die Zentrale, um sich von dort aus ein genaues Bild der unmittelbaren Umgebung zu machen. Die Zgmahkonen lagen wie betäubt in ihren Sitzen und kümmerten sich nicht um die Spezialistin der Nacht.
    Py studierte die Schirme und Ortungsanzeigen. Ihr letzter Einsatz lag viele Jahre zurück, doch die Technik der zgmahkonischen Schiffe hatte sich kaum verändert. Was für den Zustand innerhalb des Greiko-Tunnels nicht galt.
    Auf den ersten Blick erkannte Py, dass es weitaus mehr Planetenfragmente und havarierte Schiffe gab als bei früheren Besuchen. Ganz in der Nähe hing ein zgmahkonisches Wrack. Auf der anderen Seite schwebten etliche kleinere Materiebrocken, und unmittelbar hinter Jattons Schiff befand sich der Mond eines Planeten, ein winziger Satellit allerdings, denn sein Durchmesser betrug nur dreißig Meter.
    Der Tunnel selbst war noch aufgebläht, aber hier, ein großes Stück im Innern, konnte Py erkennen, dass der Energienachschub aufgehört hatte. Das bedeutete, dass der Tunnel bald in sich zusammenfallen würde – für Jattons Schiff keine Gefahr, es sei denn, die Energieaggregate würden ausfallen. In einem ungesättigten Tunnel konnte ein Schiff nicht manövrieren, sondern musste verharren, bis der Tunnel sich wieder

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