Silberband 085 - Allianz der Galaktiker
Tolot seinen Griff verstärkte.
»Sie brechen mir den Arm!«, sagte er mit mühsamer Beherrschung. »Aber damit erreichen Sie überhaupt nichts.«
»Was wollen Sie?«, fragte Tolot dumpf und ließ ihn wieder los.
»Sie dürfen an diesem Unternehmen nicht teilnehmen!«
»Wer sagt das?«
»Die Vernunft.« Alaska kam sich plötzlich lächerlich vor. Warum konnte er nicht aufhören, dem Riesen Vorschriften zu machen? »Sie können sich unter einem Vorwand wieder an Bord der SOL begeben. Reden Sie mit Perry Rhodan. Sagen Sie ihm, dass Sie krank sind und hier bleiben werden.«
Tolot stieß einen beinahe menschlichen Seufzer aus.
»Sie wissen, was uns erwartet«, fuhr Saedelaere fort. »Unter diesen Umständen erscheint mir Ihr Verhalten verantwortungslos.«
»Rhodan hat bestimmt, dass ich an dem Flug teilnehmen soll.«
Die Sturheit des Haluters brachte Alaska fast zur Verzweiflung. Er spielte mit dem Gedanken, Rhodan die Wahrheit über Tolots Zustand zu sagen. Nur die möglichen Konsequenzen hielten ihn noch davon ab. Niemand konnte vorhersagen, wie Tolot reagieren würde, sobald sein Geheimnis gelüftet wurde.
»Versuchen Sie doch zu begreifen, was für uns auf dem Spiel steht!«, beschwor Alaska den Haluter. »Dieser Einsatz kann nur erfolgreich abgeschlossen werden, wenn wir uns alle auf unsere Aufgaben konzentrieren.«
»Lassen Sie mich in Ruhe!«, grollte Tolot und trat zwischen den Säulen hervor. Bevor Saedelaere noch etwas unternehmen konnte, gesellte sich der Haluter zu zwei Raumfahrern.
Der Mann mit der Maske sah Fellmer Lloyd auf sich zukommen. Der Mutant war blass vor Zorn. »Warum lassen Sie ihn nicht in Ruhe?«, herrschte er Saedelaere an.
»Das wissen Sie genau«, sagte der Transmittergeschädigte. »Helfen Sie mir, anstatt mir Vorwürfe zu machen!«
»Ich warne Sie«, stieß Lloyd hervor. »Ab sofort lasse ich Sie nicht mehr aus den Augen. Wenn ich feststellen muss, dass Tolot weiterhin von Ihnen unter Druck gesetzt wird, werde ich Gegenmaßnahmen ergreifen.«
Er sagte nicht, worin diese Maßnahmen bestehen würden, aber Saedelaere begriff, dass der Telepath seine Drohung ernst meinte. Der Transmittergeschädigte fühlte sich hilflos. Warum waren Kosum und Lloyd nicht bereit, ihn zu unterstützen? Schließlich wollte er Tolot nicht schaden. Mentro Kosum begegnete ihm ablehnend, Lloyd sogar mit spürbarer Feindschaft. Dabei hatte er gerade von diesen beiden erfahrenen Männern Unterstützung erwartet.
Rhodan erschien zwischen den Säulen. Er streifte Lloyd und Saedelaere mit einem fragenden Blick. »Ärger?«, erkundigte er sich.
»Fragen sie ihn!«, sagte Lloyd schroff und ging davon.
»Was gibt es?«, wollte Rhodan wissen. »Bestehen zwischen Lloyd und Ihnen Meinungsverschiedenheiten?«
Jetzt!, dachte Alaska. Jetzt ist die Gelegenheit, ihm alles zu sagen. Er blickte Rhodan beinahe bittend an. Wahrscheinlich hätte er sogar geredet, wenn der Terraner ihm ein Stichwort gegeben hätte. Doch Rhodan sagte nur: »Es kommt darauf an, dass wir alle Probleme gemeinsam lösen.«
»Ich werde mich ausruhen«, sagte Alaska. »Wahrscheinlich bin ich ein bisschen übermüdet.«
Bevor er sich entfernte, fing er noch einen forschenden Blick Rhodans auf. Der Mann, der sie in die Galaxis der Laren bringen wollte, ahnte zweifellos, dass etwas nicht in Ordnung war. Wenn ich nur reden könnte!, dachte Alaska niedergeschlagen. Er hoffte, dass noch vor dem Start der MORGEN etwas geschehen würde, was Rhodan einen Hinweis auf Tolots Zustand gab.
Am Starttag hielten sich knapp fünfhundert Terraner an Bord der MORGEN auf. Rhodan war überzeugt davon, dass diese Zahl ausreichte, um das zgmahkonische Schiff an den Bestimmungsort zu fliegen und das Beraghskolth zu rauben.
Große Mengen Ausrüstungsgegenstände waren von der SOL in die MORGEN transportiert worden. Zu den wichtigsten Besatzungsmitgliedern gehörten neben Dobrak und den Spezialisten der Nacht vor allem Gucky, Takvorian und Fellmer Lloyd. Außerdem Rhodan, Waringer und Tolot.
Py und Olw hatten Plätze an den Hauptkontrollen eingenommen. Von den dazu ausgebildeten Terranern unterstützt, würden sie sich in der Schiffsführung ablösen.
Als die MORGEN den Seitenarm des Dakkardim-Ballons verließ, wusste niemand an Bord, ob der Tunnel zur Larengalaxis geöffnet war. Py und Olw erwogen deshalb die Möglichkeit, die Zielgalaxis durch einen benachbarten Tunnel anzufliegen. Rhodan hoffte, dass sie diesen Umweg vermeiden konnten, denn jeder Zeitverlust
Weitere Kostenlose Bücher