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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Dobrak in Mustern, Zahlen und Strukturen, sondern als Farbschichtungen und Strömungen.
    Vor ihnen wölbte sich ein unglaublich zerklüfteter und vielfarbiger Kessel, in dem unbekannte Gewalten brodelten. Die Farben wechselten stetig und bildeten Wirbel und Spiralen. Immer war eine schwache Stelle in der Wand das Zentrum eines Farbwirbels, der sich in die Tiefe erstreckte, dort intensiver wurde und nach außen in aberwitzige Turbulenzen ausartete, die jedoch heller und flüchtiger erschienen.
    Die Zentren dieser Strukturstürme, nur vage vergleichbar den Ausbrüchen auf der Oberfläche einer Sonne, rüttelten und rissen an den Wesensspürern. Immer wieder aktivierten sie die Triebwerke ihrer Rüstungen.
    »Ich glaube«, stellte Py nach mehr als einer Stunde fest, »wir haben gefunden, was wir suchen. Hier, bei mir … eine stete Quelle. Sie öffnet und schließt sich unaufhörlich. Ich sehe sie seit zehn Minuten.«
    »Ich komme zu dir«, erwiderte Olw.
    Py hatte eine Turbulenzzone mit einem deutlichen Zentrum entdeckt. Im Gegensatz zu Hunderten anderer punktförmig auftretender Felder, die aus einer Vermischung vier-, fünf- und sechsdimensionaler Energien entstanden waren, blieb dieses Zentrum annähernd ortsstabil, wurde kleiner und wieder größer und sonderte Kraftlinien ab, entlang deren sich die Farben verteilten. Die SOL musste mit eingeschaltetem Beraghskolth dieses Zentrum sprengen und erweitern, dann würde sich das Schiff wieder in den Dakkardim-Ballon zurückschieben können.
    Olw sah zu, wie sich rund um die Schwachstelle Strudel bildeten, ihre rasende Bewegung verloren und wegdrifteten. Nach wie vor blieb diese Öffnung, die sich rhythmisch vergrößerte und verkleinerte, eine Art Atembewegung der Dimensionen. Nicht ewig, aber länger anhaltend als andere Durchbrüche.
    »Wenn wir es sofort versuchen, ist der Erfolg sicherer …«, führte Py nachdenklich an.
    »So schnell können wir nicht starten«, gab Olw zu bedenken.
    Seit zehn Minuten schwebten sie in der Nähe der Instabilität. Sie versuchten, aus dem Rhythmus herauszufinden, ob dieses Gebilde auch noch in einer Stunde instabil sein würde. Unerwartet hörten sie in den Anzuglautsprechern eine Warnung.
    »Hier ist die Space-Jet. Wir sehen, dass Sie beide auf die Wand zutreiben. Ist das beabsichtigt oder nicht?«
    Olw reagierte augenblicklich und schaltete sein Triebwerk höher. »Nein!«, antwortete er. »Nicht beabsichtigt.«
    In dieser Sekunde, als Olw und Py die Kraft der Anzüge gegen den Sog einsetzten, erfasste sie eine stärkere Strömung mit unwiderstehlicher Kraft.
    »Wir werden mitgerissen!«, stieß Py erschrocken hervor. Nicht einmal die volle Schubkraft ihres Anzugs konnte die Bewegung stoppen.
    »Wir brauchen Hilfe!«, rief Olw.
    Auf der Bildfläche in den Rüstungen konnten beide erkennen, dass sich die Space-Jet näherte. Aber der Rettungsversuch schien zu spät erfolgt zu sein.
    Bericht Odysseus Halmarck
    Dorst steuerte die Jet in einem gewaltigen Sprung zwischen die Spezialisten der Nacht und die Wand. Dann erst korrigierte er den Kurs und näherte sich den beiden.
    »Ich versuche, den ersten Körper mit einem Traktorstrahl so abzubremsen, dass ihr ihn in die Schleuse holen könnt«, sagte jemand neben mir.
    In der Ortung verfolgte ich, dass der Traktorstrahl auf Anhieb sein Ziel fand. Auch der zweite Projektor wurde perfekt gesteuert und erfasste den ein Stück weiter entfernt schwebenden anderen Anzug. Ein unheilvolles Dröhnen hallte durch die Jet, während sich der Diskus von der Wand zurückzog.
    »Jetzt wird es schwierig! In die Schleuse mit beiden!«
    Ein Netz wurde nach draußen geschleudert, hing sekundenlang wie ein flacher Teller im Raum und zog sich um die erste Rüstung zusammen. Ich erkannte an der Markierung, dass es sich um Py handelte. Die Seile strafften sich, die Winden zogen das Bündel heran.
    Zwei von uns waren mit Leinen gesichert und griffen nach dem Anzug, der sich vor der Schleuse verkantet hatte. Die Männer versuchten Py klar zu machen, wie sie die Gliedmaßen bewegen musste, um die Luke passieren zu können. Wir spürten, dass die Triebwerke der Space-Jet mit vollem Schub arbeiteten. Aber sie schoben uns dennoch nur Meter um Meter aus der gefährlichen Zone heraus.
    »Habt ihr beide in der Schleuse?«
    »Noch nicht.«
    Wenigstens konnten sie uns nicht mehr entkommen, denn auch das zweite Netz hatte sich geschlossen. Dröhnend krachte Pys Anzug in der künstlichen Schwerkraft der Schleuse zu

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