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Nur eine perfekte Affäre?

Nur eine perfekte Affäre?

Titel: Nur eine perfekte Affäre? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Sands
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1. KAPITEL
    Die „Tie-One-On Bar“ war für zwei Dinge bekannt: die ohrenbetäubende Countrymusic und die schönen weiblichen Gäste. Sam Beaumont genoss beides sehr. Er saß an einem Ecktisch in der Spelunke und hörte sich Toby Keiths letzten Hit an, während er eine hochgewachsene Blondine an der Bar in Augenschein nahm. Schon als sie hereingekommen war, hatte sie seine Aufmerksamkeit erregt. Das texanische Superweib hatte seinen Blick interessiert erwidert und war dann einige Minuten in ein Gespräch mit dem Barkeeper vertieft gewesen, bevor sie sich zwei Flaschen Bier geschnappt hatte und damit an seinen Tisch gekommen war.
    „Ich brauche einen Mann.“ Sie stellte die beiden Flaschen auf den Tisch, warf ihre langen blonden Locken zurück und musterte ihn eingehend.
    „Ja?“
    „Chuck an der Bar sagte, dass Sie Interesse haben könnten.“
    Er betrachtete die Blondine mit den langen Beinen gemächlich von oben bis unten. Sie war bildhübsch, aber das war es nicht, was ihn so fesselte. Denn er war in seinen Leben schon einer Menge hübscher Frauen begegnet. Nein, es war etwas in ihren Augen, das ihn ansprach. Etwas, das er nur zu gut von sich selbst kannte. Eine Verwundbarkeit, die sie zu verbergen versuchte. Auch wenn sie hier vor ihmstand und dreist behauptete, einen Mann zu brauchen.
    Sam trank langsam sein Bier, ließ sie warten und bemerkte, dass ihm das Blut durch die Adern schoss wie schon seit einem Jahr nicht mehr. Er hätte nie geglaubt, dieses Prickeln, diese gespannte Erwartung erneut zu spüren. Das allein reichte ihm, um die Frau wegzuschicken. Er wollte nichts empfinden. Nie mehr.
    „Also, sind Sie interessiert?“, fragte sie.
    Er warf ihr einen Blick zu. „Was schwebt Ihnen vor?“
    Selbst in dem gedämpften Licht war nicht zu übersehen, dass sie rot wurde. Aber die Frau schien wild entschlossen zu sein. Sie setzte sich zu ihm und schob ihm gleichzeitig die Flasche Bier hin. „Ich habe Arbeit für einen Monat. Der Lohn ist gut. Zimmer und Verpflegung sind inklusive. Chuck hat Sie mir empfohlen. Er meinte, Sie suchen Arbeit.“
    Sam nahm einen Schluck Bier und dachte an die Ereignisse, die ihn, den Geschäftsführer eines der größten Bauunternehmen des Landes, hierher verschlagen hatten. Er war auf der Flucht vor seiner Vergangenheit, in der er Schuld auf sich geladen hatte. Er rannte vor etwas weg, dem er nicht länger ins Gesicht sehen konnte. Er brauchte kein Geld. Aber wenn er bis über beide Ohren in Arbeit steckte, konnte er die quälenden Gedanken im Zaum halten. Und das brauchte er so notwendig wie die Luft zum Atmen.
    „Vielleicht“, antwortete er zu seiner eigenen Überraschung. Aber er hätte nichts dagegen, einmal länger als nur eine Woche an einem Ort zu bleiben. Bislang hatte ihn niemand aufspüren können, und das sollte so bleiben. Seitdem er die Position des Geschäftsführers und sein altes Leben hinter sich gelassen hatte, hatte er seinen jüngeren Bruder Grant gelegentlich angerufen, weil der darauf bestand. Aber Sam hatte nie den Ort preisgegeben, an dem er sich gerade aufhielt. So weit ging sein Vertrauen danndoch nicht. Er brauchte seinen Freiraum und harte körperliche Arbeit, um die furchtbaren Erinnerungen zu vertreiben.
    „Ich bin Caroline Portman.“ Sie streckte ihm die Hand hin.
    Er schüttelte ihr die Hand. Ihr Händedruck war fest, auch wenn ihre Haut sich seidenweich anfühlte.
    „Ich suche im Moment verzweifelt nach einen Arbeiter. Das können Sie ausnutzen. Allerdings nur ein bisschen.“ Sie lächelte kurz.
    Sam bemerkte die beiden Grübchen neben ihren Mundwinkeln. Sie war wirklich ein Bild von einer Frau, und er bemerkte erneut, wie sein Körper unwillkürlich auf sie reagierte.
    „Ich habe einen Monat, um meine Ranch wieder auf Vordermann zu bringen. Es ist harte Arbeit, die viel Zeit kosten wird. Aber ich kann Sie gut bezahlen.“
    „Welche Art Arbeit?“ Sam verfluchte sich dafür, dass er sie das gefragt hatte. Er war entschlossen, dass dieses Prickeln, das er vor einem Moment gespürt hatte, etwas war, womit er nicht noch einmal konfrontiert werden wollte. Bislang war er in diesem Jahr gegenüber der Außenwelt wie taub gewesen. Es war lebenswichtig für ihn, es dabei zu belassen. Und dieses Kribbeln machte seine Empfindungslosigkeit zunichte. Er würde der hübschen Miss Caroline Portman eine Abfuhr erteilen müssen.
    „Ich muss meine Pferdeställe renovieren, die ziemlich heruntergekommen sind. Ich habe vor, die Ställe wieder in den

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