Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
setzte ihm die kleine Medobox auf die Brust, die jeder Raumfahrer im Einsatz außerhalb seines Schiffs bei sich führte. Die Box fuhr fünf Hochdruckinjektionspistolen an dünnen Teleskoparmen aus und presste sie auf Rorvics Haut. Zischend jagten die Medikamente in den Blutkreislauf des Tibeters.
    Sekunden später öffnete Dalaimoc Rorvic die Augen. »Etwas war mit meiner Luftversorgung nicht in Ordnung«, sagte er überraschend klar. »Ich musste mich in Stasis versetzen, sonst wäre mein Gehirn abgestorben.«
    »Viel hätte da nicht absterben können«, sagte ich so leise, dass es niemand verstehen konnte.
    Das galt nicht für Rorvic; er musste Ohren wie ein Luchs haben. »Captain Hainu, hiermit erteilte ich Ihnen einen scharfen Verweis wegen ungebührlichen Benehmens Ihrem Vorgesetzten gegenüber«, erklärte er. »Wo befinden sich Gucky und die Spezialisten der Nacht?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich.
    »Da sehen Sie es!«, wandte sich Rorvic an unsere Gefährten. »Dieser marsianische Staubwedel weiß grundsätzlich nichts. Ich frage mich, wozu wir ihn überhaupt mitgenommen haben.«
    Ein zgmahkonisches Kommando war so unverhofft aufgetaucht, dass wir praktisch nicht zur Gegenwehr gekommen waren. Rund fünfhundert schwer bewaffnete Zgmahkonen und drei gepanzerte Fluggleiter hatten uns unter massierten Beschuss genommen.
    Ich war in den Keller einer Hausruine gekrochen. Leider hatte der Gebäuderest dem Beschuss nicht lange standgehalten. Wenn ich nicht einen halb verschütteten Antigravschacht entdeckt hätte, der rund hundert Meter in die Tiefe führte, wäre ich verloren gewesen. Mein Flugaggregat hatte mich nach unten getragen, dann war ich in einen Seitenkorridor eingedrungen. Allerdings quälte mich nun die Frage, was aus meinen Gefährten geworden war. Dennoch beging ich nicht den Fehler, mir Vorwürfe zu machen. Wenn man dem Beschuss mehrerer Strahlwaffen ausgesetzt ist und der IV-Schirm zusammenzubrechen droht, bleibt keine andere Möglichkeit mehr als schnelle Flucht.
    Meine Helmlampe reichte nicht allzu weit. Was dahinter im Dunkeln lag, entzog sich meiner Wahrnehmung. Aber irgendwo musste der Korridor enden. Ich hoffte, dass er das an einem Ort tat, von dem aus ich wieder an die Oberfläche gelangte. Wenn meine Gefährten noch lebten, musste ich ihnen helfen.
    Als irgendwo etwas rasselte, blieb ich stehen und lauschte. Das Geräusch wiederholte sich nicht. Ich zog den Paralysator und huschte lautlos weiter. Augenblicke später stolperte ich über einen Gegenstand, der klirrend davonrollte.
    Ärgerlich betrachtete ich die Metallplastikdose. Sie war leer. Nur einige am Rand klebende Überreste verrieten, dass sie ein breiartiges Nahrungsmittel enthalten hatte.
    Angespannt lauschte ich, konnte aber keine Reaktion auf das Geräusch feststellen. Dafür fiel mein Blick auf eine schmale Öffnung zur Linken. Sie war fast dreieinhalb Meter hoch, was nur natürlich war angesichts des Umstands, dass die Zgmahkonen durchschnittlich drei Meter groß wurden.
    Das Rasseln konnte durchaus aus dieser Öffnung gekommen sein. Leider musste, wer immer sich dahinter aufhielt, inzwischen gewarnt sein. Mein Tritt gegen die Dose war unüberhörbar gewesen. Deshalb rechnete ich damit, dass ich bereits erwartet wurde. Ich löste die Helmlampe und legte sie so auf den Boden, dass der Lichtkegel zwar nach vorn fiel, aber die linke Korridorwand und einen schmalen Streifen davor im Dunkeln ließ. Danach drückte ich mich an die linke Wand und schlich weiter. Als ich die Öffnung erreicht hatte, legte ich mich auf den Boden und schob den Kopf um die Ecke. Verwundert schaute ich auf das Stahlgitter am Ende eines Seitenkorridors. Hinter dem Gitter befand sich ein Verlies, an dessen Rückwand ein Halseisen und vier Ketten befestigt waren.
    Das stählerne Halsband und die Ketten dienten sicher dazu, einen Gefangenen festzuhalten. Von einem solchen war aber nichts zu sehen.
    Vorsichtig schlich ich näher, bis ich das gesamte Verlies überschauen konnte. Mir erschien es, als hätte ein Geist mit den Ketten geklirrt. Das Schloss der Gittertür war stabil, doch mit einem Schuss aus meinem Strahler konnte ich es öffnen. Obwohl ich von einem unguten Gefühl gewarnt wurde, trat ich ins Verlies. Irgendetwas an dem Halseisen und den Ketten kam mir komisch vor. Ich bückte mich, um diese Dinger genauer zu betrachten.
    Plötzlich fühlte ich meinen Hals im Würgegriff unsichtbarer Hände oder Klauen. Ich reagierte entsprechend meiner

Weitere Kostenlose Bücher