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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die SOL zerstört wird, sterben alle.«
    »Niemand wird sterben!«, versprach Rhodan.
    Hellmut schaute ihn irritiert an. »Was macht Sie so sicher?«
    »Wir haben genügend Leichte Kreuzer und andere Beiboote an Bord, um die Besatzung evakuieren zu können. Und genau das werden wir tun!«
    Den SOL-Geborenen musste dieser Vorschlag wie eine Verbannung von ihrer Heimatwelt erscheinen. Aber das war nicht das Schlimmste! Rhodan schien vergessen zu haben, dass keines der Tochterschiffe Triebwerke besaß, die stark genug waren, die Grenzen der Hyptongalaxis zu überfliegen. Evakuierung bedeutete nicht nur, dass er die Zerstörung der SOL hinnahm, er schien sich auch mit der Tatsache abzufinden, für alle Zeiten in der Hyptongalaxis festzusitzen.
    »Damit können wir uns nicht einverstanden erklären«, protestierte Hellmut. »Wir schließen uns einer Evakuierung nicht an.«
    »Wie jedes andere Wesen ziehen Sie ein Weiterleben an Bord eines Leichten Kreuzers dem Ende an Bord der SOL vor«, sagte Rhodan zuversichtlich. »Das werden Sie bald eingestehen.«
    Hellmut erhielt unerwartet Hilfe von Mentro Kosum. »Wenn wir die gesamte Besatzung evakuieren, kommt das einer Aufgabe der SOL gleich«, sagte der Emotionaut. »Über die sich daraus ergebenden Konsequenzen braucht nicht diskutiert zu werden.«
    »Wir sollten nicht zu pessimistisch sein«, widersprach Deighton. »Vielleicht können wir schon bald an Bord unseres Schiffs zurückkehren.«
    »Ich sehe diese Evakuierung nur als vorübergehenden Zustand an«, bekräftigte Rhodan. »Sie muss jedoch schnell durchgeführt werden, denn ich befürchte, dass sie bald unmöglich sein wird. Das Anwachsen der Masse im Lagerraum wird ein Ausschleusen der Schiffe verhindern, wenn wir uns nicht beeilen.«
    Alle Blicke richteten sich nun auf Joscan Hellmut. Es war klar, dass die SOL-Geborenen sich seiner Entscheidung beugen würden. Der junge Kybernetiker schwieg lange Zeit.
    »Wir machen mit!«, sagte er schließlich.
    Nach der Entscheidung für eine Evakuierung ging alles sehr schnell. Aus allen Schiffsbereichen strömten die Besatzungsmitglieder in die Hangars und verteilten sich an Bord der Kreuzer.
    Inzwischen schwoll die Schwarze Null im Lagerraum weiter an. Wenn der optische Eindruck nicht trog, betrug ihr Durchmesser schon fast zehn Meter.
    In der Zentrale der SOL hielten sich einige Verantwortliche auf, die das Schiff erst nach Abschluss der Evakuierung verlassen wollten. Dobrak, der als einziger Kelosker an Bord geblieben war, erklärte, dass er auf gar keinen Fall von Bord gehen wollte. »Ich will die Vorgänge weiterhin beobachten«, gab er Rhodan zu verstehen. »Für mich selbst sehe ich keine Gefahr.«
    »Ich kann Ihnen keine Befehle geben«, sagte der Terraner. »Aber ich appelliere an Sie, uns zu begleiten.«
    »Sie brauchen mich für den Rechenverbund. Da dieser ebenfalls zurückbleibt, sehe ich keinen Grund, weshalb ich hier weggehen sollte.« Dobraks Worte ließen keinen Widerspruch zu.
    Alaska Saedelaere wandte sich an den Kommandanten: »Was halten Sie davon, wenn ich ebenfalls an Bord bleibe?«
    Rhodan schaute ihn abschätzend an. »Was veranlasst Sie zu dieser Frage?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand der Transmittergeschädigte wahrheitsgemäß.
    »Es wäre wirklich gut, wenn jemand von uns an Bord bleiben könnte«, warf Waringer ein. »SENECA wird uns über Funk zwar ständig informieren, aber wir wissen nicht, wie lange der Rechenverbund unbeeinflusst bleibt.«
    »Ich kann es nicht verantworten, jemanden zurückzulassen«, wehrte Rhodan ab. »Auf Dobrak habe ich keinen Einfluss. Aber dass Alaska sich in tödliche Gefahr begibt …«
    »Ich trage den Anzug der Vernichtung«, erinnerte Saedelaere.
    »Was wollen Sie wirklich?« Perry Rhodan schaute den Maskenträger offen an.
    Alaska Saedelaere verstand den Sinn dieser Frage. Er hatte mehrfach den Versuch unternommen, seinem Leben ein Ende zu setzen. Aber dieser Abschnitt seines Daseins war vorbei. Er haderte nicht mehr mit dem Schicksal, das ihn zwang, mit einer Plastikmaske vor dem Gesicht zu leben. Unter dem Einfluss seines Zellaktivators und des Anzugs der Vernichtung hatte er sich weiterentwickelt und irgendwann begriffen, dass er in wunderbarer Weise in eine kosmische Ordnung eingegliedert war. Zusammen mit dieser Erkenntnis war sein Instinkt für kosmische Zusammenhänge erwacht. Er traf viele Entscheidungen unbewusst, ohne zunächst die Hintergründe zu verstehen. Das schien auch diesmal wieder der Fall zu

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