Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
der Intelligenz und der Zivilisation.
    »Es ist eine Abkürzung und steht für Multi-Cyborgs«, hörte er sich antworten.
    »Multi-Cyborgs?«, wiederholte Hotrenor-Taak gedehnt. »Ein Cyborg ist, soviel mir bekannt ist, eine Kombination zwischen einem organischen Intelligenzwesen und einem maschinellen Komplex.«
    »Das ist richtig«, fiel Geddon Wift ein. »Ursprünglich nannte man solche Menschmaschinen Cyborgs. Später wurden die Cyborgs so lange weiterentwickelt, bis ihre Erbauer keine maschinellen Teile mehr benötigten. Seitdem ist der Name Cyborg irreführend, denn wir sind Menschen.«
    »Sie sind also nicht auf natürliche Weise entstanden?«, erkundigte sich der Lare vorsichtig.
    »Doch«, protestierte Shen. »Man züchtete uns ausschließlich aus organischem Material, das aus Produkten der menschlichen Evolution stammt.«
    »Sie erwähnten mehrfach den Begriff man«, warf der Sprecher des Hyptonblocks ein. »Bitte, drücken Sie sich konkret aus.«
    »Wir meinen damit die Verantwortlichen des NEI«, antwortete Geddon Wift. Seine Stimme klang hasserfüllt. »Sie haben unsere Existenz verursacht, aber sie weigern sich, uns als vollwertige Menschen anzuerkennen. Deshalb haben wir uns von ihnen losgesagt. Ab sofort vertreten wir unsere Interessen selbst. Wir sind grundsätzlich bereit, die Oberherrschaft des Konzils in der Milchstraße zu akzeptieren, wenn uns dafür gewisse Garantien geboten werden.«
    »Ich freue mich, dass Sie die Realitäten akzeptieren«, sagte Hotrenor-Taak. »Aber bevor wir in Verhandlungen eintreten, wüsste ich gern, wie groß die Gruppe ist, die Sie vertreten, und wo diese Gruppe beheimatet ist.«
    »Wir sind Milliarden!«, rief Shen. »Menschen wie wir sind in den vergangenen Jahrzehnten auf Tausenden von Welten eingesickert, um den Widerstand gegen das Konzil zu organisieren. Aber wir gingen nicht freiwillig, sondern wurden gezwungen.«
    »Es war also die Führung des NEI, die systematisch eine Unterwanderung der vom Konzil beherrschten Welten betrieb und zu diesem Zweck Multi-Cyborgs einsetzte?«, fragte der Sprecher der Hyptons, der inzwischen wieder gewechselt hatte.
    Joosen Shen registrierte verblüfft, dass die eben noch milchig weiße Haut der Hyptons halb durchsichtig wurde, sodass ihre Organe schemenhaft zu sehen waren.
    »Bitte, beantworten Sie die Frage!«, drängte Hotrenor-Taak.
    »Ja, so war es«, erwiderte Shen.
    »Das ist ungeheuerlich!«, zischelte der Hypton-Sprecher. »Wir haben schon immer davor gewarnt, diesem Atlan zu trauen. Wenn das die Wahrheit ist, dann hat Atlan unter dem Deckmantel des Status quo heimtückisch die Unterhöhlung der Macht des Konzils vorbereitet.«
    »Ich lüge nicht!«, fuhr Shen auf.
    »Beruhigen Sie sich.« Hotrenor-Taak warf den Hyptons einen warnenden Blick zu. »Diese Einschränkung war rein theoretisch gemeint. Sie galt der Ungeheuerlichkeit der genannten Tatsachen.«
    »Das ist aber noch nicht alles«, erklärte Shen. »Atlan hat uns außerdem dazu missbraucht, einen Raumsektor zu präparieren. Er will ihn im Gefahrenfall als Menschheitsversteck präsentieren und damit vom wirklichen Versteck der Neuen Menschheit ablenken.«
    »Sie kennen das wirkliche Versteck?«
    »Es handelt sich um eine Dunkelwolke«, antwortete Geddon Wift. »Wir sind dort entstanden, aber man hat uns beim Transport in die Milchstraße eingesperrt, damit uns der Raumsektor verborgen blieb.«
    »Das Pseudo-NEI liegt demnach ebenfalls in einer Dunkelwolke?«, fragte Hotrenor-Taak.
    »In einer relativ dünnen spiralförmigen Staubwolke. Sie ist nur dreiundzwanzig Lichtjahre von dem Planeten entfernt, von dem aus Ihnen vor einiger Zeit ein bewohntes Sonnensystem vorgespielt wurde.«
    »Orcsy!«, warf der Sprecher der Hyptons ein.
    »So hieß der Planet«, bestätigte Shen. »Sind Sie bereit, mit uns einen Nichtangriffspakt zu schließen und uns gegen Übergriffe des NEI zu schützen, Verkünder?«
    »Ich bin dazu bereit«, sagte Hotrenor-Taak, bevor die Hyptons sich einmischen konnten. »Ich bin außerdem dazu bereit, Ihnen im Namen des Konzils völlige Eigenständigkeit zu garantieren. Selbstverständlich erwarte ich dafür vertrauensvolle Zusammenarbeit. Die Einzelheiten werden wir in den nächsten Tagen erörtern. Inzwischen lasse ich Sie zu Ihrem Schiff zurückbringen.«
    Kaum hatten beide Mucys die Beratungshalle verlassen, sagte der Sprecher der Hyptons: »Es war voreilig, diesen Wesen Zusicherungen zu machen, Verkünder. Wir können das nicht anerkennen,

Weitere Kostenlose Bücher