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Silberband 092 - Das MODUL

Silberband 092 - Das MODUL

Titel: Silberband 092 - Das MODUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gestürzt hatten. Wir waren die Leibwächter der Duuhrt und griffen nur dort ein, wo es sein musste, wo die Existenz unserer Herrin auf dem Spiel stand.
    Wir sahen sie niemals, aber wir erhielten ihre Befehle. Es war kein Glaube, keine innere Überzeugung, der wir gehorchten, sondern etwas, das keinen Raum für Zweifel ließ. Doch jetzt zweifelte ich. Ras Tschubai hatte Überlegungen in mir geweckt, die ich wohl als einziger Choolk auf Alwuurk vollzog. Ich war willens, gegen die Traditionen zu handeln, um den Vergeltungsschlag des großen Schiffes nicht herauszufordern.
    Ich näherte mich dem Würfel, der über dem abgelegensten Bereich des Hochplateaus schwebte. In kurzer Zeit würden sie ihn in die Nähe des COMPs dirigieren, eine Versammlung der Kaste siebzehn einberufen und die Fremden töten.
    Das Ei, das sie aus wissenschaftlichem Interesse an sich genommen hatten, war ohnehin wertlos gewesen und wäre zerstört worden. Warum also diese maßlose Übertreibung?
    Ich blieb vor dem Würfel stehen. »Ich komme. Duun bin ich. Ich helfe euch, ihr müsst noch warten!«, rief ich und löste nacheinander die Verriegelungen und betätigte die Steuerung. Die Klappe kippte um das Horizontalgelenk und berührte mit der Vorderkante den Boden.
    Der Kleine schien den Großen zu stützen. Ich dirigierte den Schweber breitseits über die Klappe. »Schmerzen?«, fragte ich anteilnehmend und sah, dass die Fremden einzusteigen versuchten.
    »Bringe uns zum Schiff, bitte!«, sagte Ras Tschubai schwach. Ich erkannte ihn beinahe nicht wieder, sein Gesicht war so fahl wie Asche.
    »Das ist unmöglich, denn andere Choolks fliegen Patrouille um euer Schiff«, erwiderte ich. »Aber ich habe ein Versteck, in dem ihr euch erholen könnt.«
    Ich setzte mich hinter die Steuerung. Der Schweber glitt nach einem kurzen Anlauf über den Rand der Hochfläche. Ich steuerte die Maschine zu meiner Stillekammer und hielt sie so an, dass neben den Türen die Felsplatte war, die zum Eingang führte und wie eine geöffnete Hand vorsprang.
    Vorsichtig kletterten Ras Tschubai und dieser Gucky heraus und wankten in den Raum hinein. Ich schloss die Türen des Schwebers und schickte ihn zu einer Parkposition, von der aus ich ihn jederzeit abrufen konnte.
    »Du wirst dich in Gefahr bringen«, sagte der Mensch.
    »Das weiß ich – aber ich bin in keiner Gefahr mehr, Raumfahrer.«
    »Deine Leute wollen uns umbringen, fürchte ich …«
    »Das war der Grund, warum ich euch geholt habe«, erwiderte ich leise. Dann aktivierte ich das Depotfeld. Nur die Stillekammern sehr alter Choolks besaßen dieses nontransparente Kraftfeld. Ich wartete, bis sich der Feldschirm aufgebaut hatte, nahm einen weißen Handschuh und streifte ihn über die rechte Hand.
    Dann zog ich langsam meinen Kristall aus der Hautvertiefung und legte ihn mitsamt dem Handschuh in das Fach. Das Kraftfeld schloss sich, als ich die leere Hand wieder hervorzog.
    Der Pelzige richtete sich auf und flüsterte verblüfft: »Die Schmerzen haben aufgehört, Duun!«
    »Ich habe den Kristall neutralisiert«, bekannte ich. »Ein Privileg, das nur ich habe. Aber es wird nicht sehr viel helfen.«
    »Sobald wir uns erholt haben, teleportieren wir ins Schiff zurück.«
    »Draußen gibt es immer noch die Kraftlinien.«
    »Duun, willst du sterben? Willst du wirklich ins Muutklur eingehen?«, fragte Gucky unvermittelt.
    Duun dreizehn war überrascht. »Ich muss!«, antwortete er. »Mein Kristall gibt mir das Signal zur Auflösung in reiner Ekstase.«
    Ras Tschubai deutete in die Richtung der SOL, die am fernen Horizont bis fast zu den Sternen aufragte. »Wir könnten dich zu retten versuchen«, sagte er. »An Bord unseres Schiffes wärst du abgeschlossen von allen Strahlungen, im Kreis interessanter Raumfahrer anderer Völker …«
    »Das wäre möglich?«, fragte Duun nach einer langen Pause des Nachdenkens.
    »Möglich, ja. Stimmst du zu?«
    »Lasst mich überlegen. Ich bin nutzlos für die Gemeinschaft, ich habe alle meine Aufgaben erledigt …« Das Murmeln seiner leiser werdenden Stimme wurde vom Translator nicht mehr übersetzt.
    Duun 13
    Die ungeheuerliche Frage hatte meinen Verstand durchzuckt wie ein Blitz. Ich, Duun 13, ein Fremder an Bord des Schilfes, das diese Menschen SOL nannten? Eine Art Mittler oder Beauftragter und lebend anstatt aufgelöst?
    Niemals mehr würde ich die silbernen Wüsten sehen, die Sandwirbel und die Ebenen Alwuurks. Ich hatte mich sehr weit vorgewagt, denn das Ablegen eines

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