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Silberband 092 - Das MODUL

Silberband 092 - Das MODUL

Titel: Silberband 092 - Das MODUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kristalls war immer ein Risiko, der Bruch des Treueeids, der über den Kristall mit der Duuhrt bestand. Schwerste Zweifel befielen mich.
    Ich hob den Arm und deutete auf den Schwarzhäutigen. »Ras Tschubai«, sagte ich und versuchte, mich klar auszudrücken, dass sein Übersetzer keinen Fehler machen konnte, »du darfst nicht denken, dass ich gegen die Kaiserin opponiere. Ich bin nur ein wenig enttäuscht, dass ich fünf Nachkommen hätte haben können, sie aber nie hatte. Ich wundere mich auch, dass unser Volk niemals wachsen soll. Warum sind zehn Millionen Choolks, davon drei hier auf Alwuurk, genug? Dieses System besteht seit Urzeiten. Es ist so alt, dass Bücher und Sagen nicht einmal wissen, wann alles begonnen hat. Wollen wir das System ändern? Willst du der Kaiserin sagen, was sie zu tun hat, Ras Tschubai? Ich fürchte, ich bin nicht der Richtige dafür. Deshalb lasst mich hier zurück! Ich werde versuchen, euch zu retten, danach gehe ich allein hinauf zum COMP.«
    Ich breitete meine Finger in der Geste der Resignation aus. Ich wollte nicht mehr. Es ging nur noch um Stunden, allerhöchstens Tage.
    »Was würde geschehen, Duun, wenn eines der ausgesonderten Eier ausgebrütet werden würde?«
    Ich selbst hatte mir diese Frage fünfmal gestellt und ebenso oft vergeblich versucht, aus den mir zugänglichen Informationen eine Antwort zu erhalten. »Es erscheint sicher, dass aus einem unbestrahlten Ei ein ganz anderer Typ von Choolk ausschlüpfen würde«, gestand ich zögernd. »Er sähe vielleicht anders aus, er wäre lebhafter, er besäße keine definierte Kaste …«
    »Demnach auch keine programmierten Verhaltensformen?«
    »So ist es. Er wäre ein natürliches Wesen. Verglichen mit diesem hypothetischen Choolk sind selbst die privilegierten Angehörigen der obersten Kasten nichts anderes als Roboter.«
    »Das ist die Antwort, die ich erwartet habe!«, sagte der Pelzige. »Was tun wir also?«
    »Seht hinaus«, erwiderte ich. »Unsere Schiffe suchen noch. Sobald ihr euch zeigt, eröffnen sie das Feuer. Aber meinen Schweber werden sie verschonen, fliegt mit ihm zur SOL zurück.«
    »Einverstanden. Und du?«
    »Ich werde hier auf den Ruf warten. Es wird schön sein, in der Stillekammer die letzten Stunden meines Lebens in Betrachtung zu verbringen.«
    »Wir können dir nicht helfen?«
    Hinter dem Schirmfeld strahlte mein Kristall. »Rasch!«, drängte ich. »Der Kristall ruft! Ihr müsst schnell handeln. Alles, was der COMP durch einen der Millionen Kristalle erfährt, kann er ohne Zeitverlust an eine beliebig große Zahl einzelner Choolks weitergeben. Sein Wille erhält dadurch Befehlscharakter.«
    Gucky sprang aufgeregt in die Höhe. »Also gut. Versuchen wir es!«
    Ich rief den Schweber zu mir. Währenddessen wurden die rhythmischen Strahlungsmaxima des Kristalls fordernder. Ich ignorierte sie weiter, weil ich in den letzten Momenten meines Lehens völlig frei sein wollte. Ich war, nachdem ich auch die Bildwand endgültig deaktiviert hatte, für niemand mehr zu erreichen.
    Der Schweber hatte schon gleiche Höhe mit dem vorspringenden Felsen. Er berührte mit der Unterkante den Stein.
    »Ich bin glücklich, weil es mir gelungen ist, nicht nur zwei Freunde zu finden, sondern auch, weil ich ihnen helfen konnte«, sagte ich nachdenklich.
    »Was heißt helfen?«, rief Gucky schrill. »Du hast uns vor der Hinrichtung durch deine feinen Kameraden gerettet! Dass wir leben, verdanken wir dir, Duun! Komm doch mit uns in die SOL!«
    Ich antwortete mit Bestimmtheit: »Ich komme mit bis in die Nähe eures Schiffes, aber nicht weiter. Schnell!«
    Ich schob beide zur Tür hinaus. Gleichzeitig sah ich, dass sich zwei Raumschiffe genähert hatten und vor der Felswand schwebten. Eine Stimme, die ich sofort erkannte, hallte heran: »Hier ist Pyttcor. Duun dreizehn, die Duuhrt befiehlt, dass du die Fremden herausgeben sollst. Versuche nicht, sie zu retten!«
    »Ich bin für alle und jeden ein noch lebendes Tabu«, schrie ich zurück. »Brecht nicht die Gesetze, für die wir leben. Die Fremden sind Raumfahrer und Krieger wie wir! Lasst sie gehen, dann werden sie von unserer Freundschaft berichten! Zieht die Schiffe ab! Ich werde nicht mit ihnen gehen, denn das Muutklur wartet auf mich. Achte die Gesetze, Pyttcor!«
    Als Antwort feuerte eines der Schiffe auf den Schweber und vernichtete ihn. Die Trümmer regneten über das stumpf gewordene Silbergras der Wüste ab.
    Gucky, der sich ebenso geduckt hatte wie wir, schloss kurz die

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