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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte den Eindruck, dass die beiden sich amüsierten. »Aber jene, die diesen Planetoiden geschaffen haben, werden niemals zurückkommen. Sie existieren nicht mehr.«
    Die kühl ausgesprochene Behauptung erschütterte ihn schwer, denn sie stellte seine Arbeit der vergangenen Jahrhunderte infrage. Sie stempelte ihn zu einem sinnlosen Bestandteil dieser Welt – zu einem Mechanismus.
    »Alle, die den Planetoiden bewachen, erfüllen eine sinnlose Funktion«, sagte Klamous.
    Bedeutete dies, dass es außer ihm noch andere Wächter gab?, überlegte Ev Cymth bestürzt. Er hatte sich stets als einmalig angesehen und aus dieser Selbsteinschätzung die Kraft bezogen, seinen einsamen Dienst zu verrichten.
    »Wir werden eurem Dasein einen neuen Sinn geben«, versprach Klamous. »ES hat uns beauftragt, diesen Planetoiden zu präparieren. Sobald das geschehen ist, wird ein Konzept hierher kommen.«
    »Was ist ein Konzept?«, erkundigte sich Ev Cymth.
    »Ein Mensch!« Diesmal hatte Wastor gesprochen. »Oder besser gesagt – mehrere Menschen.«
    Der Wächter trat an den Rand der Plattform und lehnte sich über die Brüstung, um sich hinabzustürzen. Er verstand kaum etwas von dem, was die Eindringlinge sagten, aber sie schienen zumindest in einer Beziehung die Wahrheit zu sprechen: Es gab keine Gegangenen mehr, deshalb war es sinnlos, Phark zu bewachen.
    Varryleinen Ev Cymth kippte sich über die Brüstung, doch der erwartete Aufprall, der allem ein Ende setzte, blieb aus. Stattdessen schwebte er sanft zu Boden.
    Einer der beiden Abgesandten folgte ihm über die Leiter. »Das war leichtfertig von dir«, stellte der Fremde fest. »Ohne unsere Antigravprojektoren hättest du den Sturz nicht überstanden.«
    Ev Cymth schwankte bis zu einer Grafitsäule, ließ sich nieder und lehnte sich mit dem Rücken dagegen.
    »Du hast nichts zu befürchten«, versicherte ihm das Wesen. »Weder dir noch einem der anderen Wächter wird etwas geschehen. Sobald der Test abgeschlossen ist, werden wir uns wieder zurückziehen. Danach kannst du selbst über dein Schicksal entscheiden. Wir befürchten jedoch dass du schwerlich anderes tun kannst als das, was dich all die Jahre ausgefüllt hat.«
    Nun kam auch der zweite Fremde vom Turm. »Weißt du, dass wir uns ähnlich sind?«, fragte er, nachdem er vor dem Wächter stand.
    »Ich wüsste nicht, was uns miteinander verbindet«, entgegnete Ev Cymth mürrisch.
    »Wir sind alle drei Androiden.«
    Indem es einen Teil seiner selbst aus dem Nichts reproduzierte, erlangte das Geistwesen ES die Fähigkeit, über seine Situation intensive Überlegungen anzustellen. Der mit NATHAN gemeinsam erarbeitete Plan der Vollendung war zu überstürzt realisiert worden, obwohl es durch den Sturz der Erde in den Schlund des Mahlstroms keine andere Wahl gegeben hatte.
    In einer verzweifelten Aktion hatte ES zwanzig Milliarden menschliche Bewusstseine in sich integriert und ihre Körper in einem Hyperraumreservoir deponiert. ES musste jedoch erkennen, dass dieser Vorgang vorher nicht absehbare Probleme aufgeworfen hatte. Die augenblicklich herrschenden Zustände konnten durchaus mit dem Begriff chaotisch umschrieben werden. Schon immer war ES bei der Aufnahme von Bewusstseinen bis an die Grenze seiner Kapazität gegangen, und das hatte sich bei dem Eintreffen von zwanzig Milliarden Menschen als verhängnisvoll erwiesen.
    Zwar hatte ES mit NATHANs Hilfe die PILLE an fast alle Menschen auf der Erde verteilt und auf diese Weise ein Eindringen aphilischer Bewusstseine verhindert, aber die zahlenmäßige Belastung war dadurch nicht geringer geworden. Es gab spontane Ausstoßeffekte.
    ES hatte nicht verhindern können, dass Bewusstseine, ausgerüstet mit einem Körper aus dem Hyperraumreservoir, spontan an verschiedenen Stellen des Weltraums materialisiert waren.
    Der Überdruck suchte nach einem Ventil. Diese Entwicklung war dramatisch, denn keineswegs konnte ausgeschlossen werden, dass alle menschlichen Bewusstseine auf diese Weise irgendwo im Universum verschwanden.
    Bislang hatte ES alle spontan aus dem Verbund ausgestoßenen Bewusstseine nach einiger Zeit zurückholen können. Doch blieb keine andere Wahl, als zu versuchen, aus der Not eine Tugend zu machen.
    Deshalb war ES entschlossen, den mentalen Überdruck in seinem Innern zu mildern und Bewusstseine kontrolliert abzugeben. Dieser Vorgang konnte indes nicht ohne Erprobung in die Praxis umgesetzt werden.
    Die Konzeption sah so aus, dass ein Körper aus dem Reservoir, mit

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