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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schmerzen am ganzen Körper gefoltert, konnte sie sich nicht bewegen. Hand- und Fußgelenke waren mit breiten Metallbändern an einen harten Sessel gefesselt. Quer über ihren Magen spannte sich ein doppelt breites Band, und über ihrem Kopf schwebte eine rauchfarbene Haube.
    Tobby sah sich zudem zwei Überschweren gegenüber. Diese Kolosse waren für sie Visionen des Schreckens.
    Einer von beiden sagte halblaut, aber schneidend: »Etliche Farmer haben die Landung des Bluesschiffes beobachtet. Sie sahen, dass Ihr Vater und Sie den Fremden mitnahmen, und verständigten uns als zuständige Kontrollinstanz. Sie werden verhört, weil Sie in dem Verdacht stehen, eine Agentin des NEI zu sein. Anschließend werden Sie getötet oder vielleicht auf einen Strafplaneten gebracht, was für unsere Milde und das Entgegenkommen der larischen Behörden spricht. Wir haben selbstverständlich auch den Terraner, den die Blues irgendwo aufgelesen haben und der, wie wir hörten, aus mehreren Persönlichkeiten bestehen soll. Was haben Sie zu diesen Beschuldigungen zu sagen, Tobby Beugner?«
    Die Frau rechnete sich keine Chancen aus. Trotzdem versuchte sie, Zeit zu gewinnen. »Ihr Schiff befindet sich schon im Weltraum?«, fragte sie heiser.
    »In wenigen Stunden werden wir Ihren Schützling den Laren übergeben. Am Treffpunkt erwartet uns ein SVE-Raumer.«
    »Mein Vater und ich haben einen Ausgesetzten aufgenommen und gepflegt.« Tobbys Stimme ließ ihre Furcht deutlich hören. »Niemand kann etwas dagegen haben, nicht einmal Maylpancer!«
    »Das ist nicht Kern der Vorwürfe!«
    »Sondern …?«
    »Sie hätten, sobald Sie die wahre Natur dieses Mannes erkannten, umgehend unseren Kontaktmann aufsuchen müssen. Dann wären wir gekommen, und möglicherweise wäre Ihre Spionage für das NEI niemals entdeckt worden.«
    Tobby fühlte, wie neue Schmerzen auf sie zurollten. Eine Droge oder unbekannte Schwingungen lähmten ihren freien Willen und ihre Widerstandskraft. Ein unerklärlicher Zwang, alles zu erzählen, was sie dachte und wusste, ergriff sie. Sie hörte die Fragen, aber sie begriff ihren Sinn nicht. Nach Stunden verstand sie, dass alle ihre Antworten der Wahrheit entsprachen.
    Die Überschweren brachten sie zurück in eine enge Zelle, in der sie erschöpft einschlief. Alles war umsonst gewesen. Alles …
    Zur selben Zeit verhörten die Überschweren auch den Mehrfachmenschen, nur waren in seinem Fall sie die Verlierer. Das Verhör wuchs sich zu einer gespenstischen Groteske aus. Weder Schmerz und Drogen noch andere Methoden vermochten, die sieben Persönlichkeiten zu einer vernünftigen Antwort zu bewegen.
    Viele Fragen wurden gestellt. Immer antwortete ein anderer und erzählte mit mehr oder weniger denselben Worten, dass er nur über Erinnerungen verfügte, die nicht älter waren als rund dreißig Tage.
    Jeder gab von dem Erscheinen in der Station bis zur Gefangennahme einen identischen, wenngleich persönlich gefärbten Bericht. Die Überschweren kannten die Zuverlässigkeit ihrer Methoden. Chung Lo, Abd el Pumán, Hubert Kelassny und Pynther Äslinnen gaben die gleichen Antworten wie Tamoe Pheuch, N'kamo Fassa und Vanni Delgiudice. Kein Zweifel, dieser Terraner war geisteskrank. Psychologisch gesehen ein faszinierendes Phänomen, aber vom Standpunkt des Untersuchenden aus eine totale Pleite.
    Einen halben Tag später schwebte das Kugelschiff der Überschweren neben einem SVE-Raumer der Laren, die beiden Gefangenen wurden den Vertretern des Konzils der Sieben überstellt.
    Tobby Beugner und Hubert Kelassny sagten kein Wort. Tobby erkannte sofort, dass der Körper jetzt Hubert gehörte. Sie waren ratlos und hatten ihre hoffnungslose Lage erkannt.
    »Die Erinnerung an acht Nächte wird mir niemand nehmen können«, flüsterte die Frau.
    Die Überschweren bildeten einen Halbkreis um die Gefangenen und wichen vor mehreren näher kommenden Laren zur Seite. Hubert Kelassny hob seine gefesselten Hände und strich sanft über Tobbys Wange.
    »Wohin ich auch gehe«, sagte er und lächelte wie damals, als er verwirrt am Tisch gesessen war, »ich nehme diese Erinnerungen mit.«
    Dann verschwand er vor aller Augen. Seine Gestalt wurde durchscheinend und löste sich schließlich auf wie eine holographische Projektion, deren Energie heruntergefahren wurde.
    Die Laren machten den Überschweren heftige Vorwürfe. Die Rede war von terranischen Mutanten und verantwortungslosem Leichtsinn, von Sabotage und davon, dass die neueste Geheimwaffe der

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