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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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diese Gewissheit bezog. Hatte die Bruderschaft ihn informiert? Wollte sie ihm sagen, dass seine Zeit gekommen war und er den unwiderruflichen Schritt zur Aufnahme in das Goldene Auge zu machen hatte?
    Er konzentrierte sich auf die Landung und fühlte Enttäuschung, als er keine Pyramide fand. Offenbar hatten die eigenen Wissenschaftler einen anderen Weg als die Mastibekks eingeschlagen, um die SVE-Raumer mit Energie zu versorgen.
    Hambodar-Tenh sah ein ausgedehntes Areal, das mit einer verwirrenden Vielzahl technischer Bauten bedeckt war. Seltsame Antennen ragten in den Himmel, Entladungen zuckten zwischen Umformerblöcken, undefinierbare Gebilde bewegten sich in skurrilen Rhythmen. Mit den schlanken, elegant zu nennenden Pyramiden der Mastibekks hatte diese Anlage nicht die geringste Ähnlichkeit.
    »Lassen Sie Ihr Schiff langsam sinken!«, erklang es im Funkempfang.
    Wenigstens in einem Punkt schienen die Versorgungssysteme der Laren und der Mastibekks übereinzustimmen – ein unmittelbarer physischer Kontakt war nicht nötig, um den Energiefluss zu gewährleisten.
    »Sind Sie bereit?«, fragte die Kontrolle. Hambodar-Tenh hörte einen Unterton der Besorgnis. Waren diese Anlagen schon technisch ausgereift? Die Ortung zeigte, dass soeben ein SVE-Raumer das System verließ, und diese Tatsache trug viel dazu bei, Hambodar-Tenh zu beruhigen.
    »Wir sind bereit!«
    Ein Kreischen hallte durch den Raumer, das den Kommandanten ruckartig in die Höhe fahren ließ. Vor die Bildwiedergabe schob sich ein energetischer Schleier, der keine Beobachtung mehr zuließ. Auch die Energieortung wurde durch den Zapfstrahl völlig geblendet.
    Hambodar-Tenh atmete aus. Das Spiel der Skalen beruhigte sich schon wieder, und es war nicht zu übersehen, dass Energie von der Station in die Speicherbänke floss.
    »Es funktioniert!«, lachte ein Offizier.
    Der Kommandant kam nicht mehr dazu, auf diese Bemerkung zu antworten. Die Energie, die von der Station in den Raumer geleitet wurde, brauchte nicht mehr als eine hunderttausendstel Sekunde, um jedes einzelne Atom des Schiffes aufzubrechen.
    Eine zweite Sonne entstand hoch über der Tankstation, während sich auf der Planetenoberfläche zugleich starke Schutzschirme aktivierten. Sie konnten das Chaos aber nur zum Teil verhindern. In unmessbar kurzer Zeit entstand zwischen dem explodierenden Raumer, der Station und der Sonne, deren Energie angezapft wurde, eine überlichtschnelle Verbindung. Die Hologramme, die 5-D-Vorgänge darstellten, zeigten gigantische Sonnenprotuberanzen in den Raum hinausschießen.
    Das alles nahm nur Sekunden in Anspruch. Danach gab es Hambodar-Tenhs Raumer nicht mehr, und die Zapfstation war schwer in Mitleidenschaft gezogen.
    Aus den benachbarten galaktischen Sektoren flogen weitere SVE-Raumer diese Station an, um ihre Energiereserven aufzufüllen.
    »Zwei Stationen völlig zerstört«, wiederholte Hotrenor-Taak unbewegt. »Vier weitere schwer, acht andere teilweise beschädigt. Insgesamt vierzehn Raumschiffe vernichtet.«
    »Es sieht düster aus, Verkünder!«
    Hotrenor-Taak machte eine Handbewegung, die den Nachrichtenoffizier verstummen ließ. »Wir haben Schlimmeres überstanden«, sagte er halblaut, wobei er besser als jeder andere wusste, dass dies nur ein Gemeinplatz war. Natürlich hatten die Laren schon schwierigere Lagen gemeistert, aber diesmal lag der Fall völlig anders.
    Solange sie nur ausführendes Organ der Konzilsspitze gewesen waren, hatten sich Rückschläge verkraften lassen. Wer informiert gewesen war, hatte gewusst, dass hinter den Laren eine stärkere Macht stand, die eine Niederlage notfalls noch in einen Sieg verkehren konnte. Aber nun traf jeder Hieb doppelt schmerzhaft, denn die Konzilsspitze selbst hatte sich als verwundbar erwiesen, und mit einem zerstörten Mythos waren Siege schwer geworden. Jede noch so unbedeutende Schlappe der Laren würde den Widerstandswillen der Galaktiker anstacheln.
    »Wir müssen mit den Mastibekks verhandeln!«, erklärte Hotrenor-Taak verdrossen. Der Nachrichtenoffizier wirkte plötzlich wie versteinert.
    Wenn Laren bisher verhandelt hatten, dann aus der Position des Stärkeren heraus. Auch mit dem längst vergangenen Solaren Imperium hatten sie verhandelt, obwohl die Flotten der SVE-Raumer die militärische Macht des Imperiums binnen weniger Tage hätten vernichten können. Verhandlung war einfach billiger gewesen.
    Jetzt aber mussten die Laren verhandeln und damit ihre Schwäche eingestehen – zumindest

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