Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
den Mastibekks gegenüber. Dieser Gedanke war geradezu revolutionär, ein krasser Bruch mit den überkommenen Wertvorstellungen.
    Hotrenor-Taak sah auf. »Es schadet nichts, wenn die Mastibekks glauben, dass wir auf sie angewiesen sind«, sagte er. »Zumindest werden wir bei diesen Verhandlungen erfahren, was sie wirklich wollen. Und wenn sie sich stur stellen, haben wir trotzdem einiges aufzubieten.«
    Der Verkünder der Hetosonen besann sich kurz.
    »Ein Funkspruch an unsere Besatzung auf Olymp: Kontakt mit den Mastibekks aufnehmen, Gründe für Tankverweigerung ermitteln, Verhandlungsgrundlagen sondieren, gegebenenfalls Möglichkeiten für gewaltsame Aktionen vorbereiten!«
    Der Nachrichtenoffizier wartete sekundenlang. Als keine Ergänzungen kamen, zog er sich hastig zurück.
    Hotrenor-Taak blieb allein. Er betrachtete den Inhalt eines kleinen Speicherkristalls. »Strategisch-politischer Entwurf zur vollen Kontrolle des Hetos der Sieben«, las er leise. »Hoffentlich ist den Keloskern das Richtige eingefallen.«
    Vaneerda Vouner arbeitete als Bedienung im Dusty Safe Café, und die Arbeit gefiel ihr. Sie wiederum gefiel den männlichen Gästen, und das erfreute den Besitzer – bei ihm schlug sich dieses Gefallen in klingender Münze nieder.
    Das Café war eines der wenigen, die menschliches Personal beschäftigten. Nur dank der fast schon exklusiven Kundschaft konnte sich der Inhaber diesen Luxus erlauben. Auf der anderen Seite sorgten die Honorare für das Personal für entsprechend gesalzene Preise, die eben nur von einem bestimmten Kundenkreis bezahlt wurden.
    Vaneerda Vouner lächelte verhalten, als der hochgewachsene, schlanke Mann das Café betrat. Der Gast erwiderte ihr Lächeln. »Wie üblich«, bestellte er und ließ sich auf seinem gewohnten Platz nieder. Von hier aus konnte er das Treiben auf der Straße beobachten, ohne selbst gesehen zu werden. Er schätzte diesen Vorteil. Ein Blick aus dem Fenster lieferte ihm oft genug eine Beschreibung der Stimmung in der Bevölkerung, weit präziser als Nachrichtensendungen oder komplizierte Umfragen.
    An diesem Tag war die Stimmung durchwachsen. Viele Passanten schienen mit wichtigen Problemen beschäftigt zu sein.
    »Ihr Tee, Sir!«
    Der Gast nickte dankend, dann sah er hoch. »Ich habe Sie beobachtet, Vaneerda.«
    »Sie auch?«
    »Warum nicht? Mir ist aufgefallen, dass Sie alle Gäste freundlich und zuvorkommend bedienen. Nur wenn Sie mir servieren, haben Ihre Augen einen beinahe schalkhaften Ausdruck. Hat das einen bestimmten Grund?«
    »Es ist deswegen!«
    Tifflor folgte ihrem Blick und griff sich an die Brust. »Was hat der Aktivator damit zu tun? Wollen Sie ihn mir abschmeicheln?«
    »Um Himmels willen, nein. Aber einer meiner unmittelbaren Vorfahren war ebenfalls Zellaktivatorträger.«
    Julian Tifflor runzelte die Stirn. »Dann müsste ich die Person kennen. Sie sind nicht etwa eines jener Geschöpfe, deren Existenz dem geheimen Mitwirken eines Aktivatorträgers zugeschrieben wird?«
    »Mein Ururvorfahre hieß Hendrik Vouner. Er hat einen der ersten Zellaktivatoren gefunden. Nachdem man ihn deswegen auf Aralon wie Freiwild gehetzt hatte, gab er den Aktivator ab.«
    »Und das tut Ihnen heute Leid?«
    »Hätte er es nicht getan, lebte ich nicht. Aktivatorträger sind offenbar sehr einsame Menschen. Darum freue ich mich jedes Mal, wenn ich Sie und Ihren Aktivator sehe. Schmeckt der Tee?«
    Tifflor nickte nachdenklich. »Tee, der auf Terra gewachsen ist, wäre mir lieber. Nicht weil er besser schmeckt, sondern aus rein sentimentalen Gründen.«
    »Eine Frage, Sir: Glauben Sie, dass Rhodan zurückkehren wird? Dass die Erde eines Tages wieder um ihre alte Sonne kreisen wird?«
    »Wenn ich das nicht glaubte, wäre ich nicht hier«, behauptete Tifflor. »Aber ich kann Ihnen nicht versprechen, dass Sie das noch erleben werden.«
    »Das bleibt abzuwarten«, entgegnete Vaneerda fröhlich und wandte sich dem Mann zu, der während der kurzen Unterhaltung mit schnellen Schritten näher gekommen war. »Sie haben zugenommen, Roctin-Par!«, sagte sie.
    Der Provconer lachte halblaut. »Daran ist der Kuchen schuld, den Sie servieren. Für mich auch einen Tee – und diesmal keinen Kuchen!«
    Vaneerda Vouner zog sich zurück, und Roctin-Par setzte sich so, dass er Tifflor in die Augen schauen konnte.
    »Unsere Leute werden unruhig«, eröffnete der Lare. »Sie hassen das Gefühl, in diesem System förmlich eingesperrt zu sein.«
    »Uns geht es nicht anders.« Tifflor

Weitere Kostenlose Bücher