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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Geschwindigkeit nahm zu, und als die Korvette kurz darauf die Atmosphäre des Planeten Baytuin hinter sich ließ, befand sich nur noch der Haluter in der Schleusenkammer.
    Tolot schloss den Helm seiner Kampfuniform und evakuierte die Kammer. Nach einigen Minuten hob er den Körper des Hetmans Sroncholl von Trohr hoch und öffnete das Außenschott.
    »Du hast alles hinter dir gelassen«, sagte er, aber niemand konnte ihn hören. Auch gab es niemanden, der wusste, was er wirklich dachte.
    Tolot stieß den Leichnam in den Weltraum hinaus. Während er dem kleinen Körper nachblickte, der, sich langsam überschlagend, vor der Kulisse des Planeten Baytuin davontrieb, vielleicht dem Gravitationspol dieser Welt entgegen, vielleicht der Sonne von Stammnest, schaltete Senco Ahrat die Schutzschirme der KYHBER ein.
    Nachdenklich verließ der Haluter dann die Schleuse.
    »Wie auch immer, Freunde – es wird knapp werden«, hörte er Perry Rhodan sagen, als er die Zentrale erreichte. »Wir sollten versuchen, wenn wir die SOL einsetzen können, den Schweren Magier zu überwältigen. Es muss einen Weg geben, ihn zu besiegen!«
    »Wir werden froh sein, wenn wir mit heiler Haut aus Varben-Nest davonkommen«, entgegnete Gucky respektlos. »Das ist das Äußerste, was wir erreichen können.«
    Rhodan schaute den Mausbiber verständnislos an.
    »Genügt nicht, was geschehen ist?«, wandte Tolot ein. »Um den Schweren Magier in unsere Gewalt zu bekommen, brauchen wir Zeit, die uns nicht zur Verfügung steht.«
    »Das meinst du wirklich so, Tolotos?«
    »Ja, mein Kleines!«, rief der Haluter. Er war sicher, dass Perry Rhodan unter dem Kristall der Kaiserin von Therm litt, den er trug.
    Die KYHBER näherte sich bereits der riesigen SOL.
    »Die Situation sieht ausgesprochen mies aus«, meldete Atlan über Funk. »Die Hulkoos sind uns dicht auf den Fersen.«
    Tief atmete Perry Rhodan ein. Sie Blick fraß sich an der Ortung fest. Von stärker werdenden Störungen verzerrt, vermischten sich mehr als zehntausend Reflexe zu einer bedrohlich wirkenden Anzeige.
    »Wir verlassen Varben-Nest!«, ordnete der Terraner endlich an.
    Dacommion, bei der Gravitationswaage
    Chetvonankh hatte die langen Arme um die Knie geschlungen und starrte aus seinen Facettenaugen auf die Gravitationswaage des Heimatplaneten. Er war völlig verwirrt. Nichts galt mehr, es gab keine festen Punkte mehr, an die er sich halten konnte. Die Ordnung seiner Weltanschauung lag in auseinander fließenden Mustern vor ihm. Siebenmal hatte er versucht, einen Kontrolleur oder einen Waagemeister zu finden, der ihm das Freudenopfer ermöglichen würde – vergeblich. Niemand half ihm, keiner kümmerte sich um ihn.
    Der Planet Dacommion befand sich, soweit er es überblicken konnte, in völligem Aufruhr, und die Waage schien der Mittelpunkt des Chaos zu sein. Noch befand er selbst sich in einer Zone, die sich mit ihm zusammen in Harmonie mit den Gravitationsflecken der Umgebung ergänzte. Aber wie lange würde dieser Zustand noch anhalten, der ihm über Hunger, Durst und Verzweiflung hinweghalf? Er wusste nur, dass niemand kommen, ihn zur Waage führen und seinen Gravitationsbeutel mit den rituellen Worten des Freudenopfers in die Substanz der Waage einverleiben würde. Deshalb war er zutiefst enttäuscht.
    Sollte das sein Leben gewesen sein? War es immer so ernüchternd und desillusionierend, auf allein glücklich machende Erfüllung zu warten?
    Der Straßenmeister stand langsam auf und machte sich erneut auf den Weg zur Waage, aber schon nach den ersten Schritten wusste er mit unumstößlicher Gewissheit, dass dieser Versuch ebenso unbefriedigend enden würde wie alle vorher.
    Die Erkenntnis half ihm nicht. Sie stürzte ihn in noch größeres geistiges Elend. Da gab es keinen Ausweg – alles war hohl, sinnlos und eine gewaltig ausgeschmückte Lüge. Nur würde ihm niemand diese Einsicht glauben.

 
    Terra und Luna 18.
    Geoffry Abel Waringer hielt plötzlich einen Schocker in der Hand. »Ich habe selbstverständlich damit gerechnet, dass ihr mich behindern wollt«, sagte er. »Es tut mir Leid, dass ich mich darauf nicht einlassen kann.«
    Reginald Bull war mitten in der Bewegung erstarrt. Er hatte die Gefahr kommen sehen und ebenfalls nach seiner Waffe gegriffen, aber Geoffry war schneller gewesen.
    Roi Danton hingegen schien völlig überrascht zu sein. »Geoffry, das kannst du nicht …«
    Waringer schoss, und beide Männer gingen zu Boden. Eine Zeit lang stand er starr und

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