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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tolot raste der Korvette entgegen. Noch war die Sonne nicht hinter den schroffen Bergrücken aufgegangen. Der Himmel war fahl, das Leuchten der Gravo-Röhre fehlte.
    Dann war das Ziel zum Greifen nahe.
    Tolot veränderte seinen Körper zur stahlharten Masse. Die ersten Schüsse schlugen ihm entgegen. Er fürchtete, dass Sroncholl auf seinem Rücken in Bedrängnis geraten würde, aber der kleine Raumfahrer erwiderte in dem Moment das Feuer und stieß dazu gellende Schreie aus.
    Icho Tolot rammte die ersten varbischen Gerätschaften, zertrampelte sie und schleuderte die Trümmer mit weit ausholenden Armbewegungen zur Seite. Er tobte zwischen den Landestützen der KYHBER hindurch und brach mit ungebremster Gewalt wieder in den Belagerungsring ein. Hinter sich ließ er ein Chaos aus zerstörten Projektoren, zerfetzten Gerätschaften und schreienden Varben zurück. Sroncholl auf seinem Rücken feuerte über die Köpfe der Gegner hinweg.
    Mit einer Hand riss der Haluter einen Projektor aus der Verankerung und schleuderte ihn zur Seite. Das Gerät schlug dröhnend gegen ein anderes, ähnlich geformtes. Dann bückte sich Tolot wieder und rannte auf die Werftgebäude zu.
    »Hervorragend! Du bist mutig wie ein Hetman von Trohr!«, kreischte Sroncholl auf seinem Rücken.
    »Ein zweites Mal werden wir es nicht so leicht haben!«, gab der Haluter zurück und stoppte seinen Lauf in achtungsvoller Entfernung.
    Die Insassen der Korvette hatten seinen Angriff genau registriert. Jemand schaltete einen Landescheinwerfer, der in seine Richtung strahlte, mehrmals ein und aus.
    »Konzentrieren Sie Ihr Feuer auf die Gerätschaften, Sroncholl!«, verlangte Tolot. »Wir müssen die Gravitationsfesseln ausschalten!«
    Für seinen nächsten Angriff rechnete er mit einer massierten Verteidigung der Varben. Diesmal durchbrach er ihren Kreis nicht, sondern tangierte ihn nur, um den gegnerischen Waffen nicht das erwartete Ziel zu bieten. Hier und dort wurden riesige Wolken von Gestein und die Bodenkrume hochgerissen, während mehrere Projektoren in grellen Blitzen, jedoch fast geräuschlos detonierten. Es war derselbe Effekt wie bei der Zerstörung der Gravo-Schleuse.
    Icho Tolot wusste, dass die Insassen der Korvette jede seiner Bewegungen registrierten, ihm aber nicht helfen konnten. Hätten die Bordgeschütze funktioniert, wäre die Auseinandersetzung schon entschieden gewesen.
    Wieder zog er sich in die Wüste zurück. Hinter ihm schlugen unsichtbare Strahlen ein. Der Luftdruck und die aufgewirbelten Gesteinsmassen und Fontänen aus kochend heißem Sand zeigten ihm, dass mit den Waffen der Varben nicht zu scherzen war. Die Sekundärerscheinungen einer Kette von Beinahetreffern tobten in die Höhe.
    Die ersten Sonnenstrahlen fluteten über die Ebene.
    »Was jetzt?«, schrie Sroncholl. »Verlässt dich der Mut?«
    »Noch lange nicht. Wir nehmen nur einen neuen Weg.« Tolots mächtiger Arm deutete die Richtung des nächsten Angriffs an. Der Haluter sah, dass die Varben sich vorbereiteten. Projektoren wurden herumgedreht und streckten ihm ihre merkwürdig geformten Sendeantennen entgegen. Grollend ließ er sich wieder auf die Laufarme nieder und rannte los.
    Sroncholl schoss inzwischen seltener, aber er zielte länger und besser.
    Während Icho Tolot den Belagerungsring erneut durchbrach, hörte er einen dreifachen dumpfen Knall. Zugleich spürte er, dass Sroncholl seine Waffe verlor. Er rannte weiter, an einer Landestütze vorbei, warf sich herum, tauchte durch eine tosende Feuerwand und trampelte ein Versorgungsgerät nieder. Mit einem letzten Spurt raste er auf die nahen Gebäude zu und stoppte in ihrem Sichtschatten.
    Er spürte das Gewicht des Mannes von Trohr noch auf seiner Schulter und griff nach oben, um den Kleinen herunterzuheben. Erst als er Sroncholl in den Handlungsarmen hielt, bemerkte er die erschreckende Veränderung, die mit dessen Körper vor sich ging. Sein Fleisch bewegte sich zuckend.
    Vorsichtig legte Tolot den Körper vor sich auf eine stählerne Rampe. »Sroncholl, mein Kleiner, was ist los?«
    Die Haut mit den hellen Warzen warf Blasen. Wellenförmige Erschütterungen liefen vom Körper die Gliedmaßen entlang und wieder zurück. Sroncholls rechte Hand wurde schlaff, die Finger seiner linken Hand bewegten sich rasend schnell. Zugleich veränderte sich sein breites Gesicht.
    »Ich verlasse dich!«, stöhnte der Kleine. »Der mutige Hetman aus den Hügeln von Trohr sieht sein Ende.« Dann schrie er gellend auf.
    Icho Tolot

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