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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gefangene?«
    »Ich habe vorhin erst alles überprüft.«
    Bully ging grinsend zur Tür. »Es kann nicht schaden, wenn wir öfter nach ihm schauen. Athosien soll ruhig wissen, dass wir ihm nicht trauen.«
    In der Annahme, dass der Durchgang zum Nebenraum sich wie immer automatisch öffnen würde, hatte er seine Schritte nicht verlangsamt. Die Tür blieb jedoch zu, und Bully schloss mit ihr einigermaßen schmerzhaft Bekanntschaft.
    »Himmeldonner …« Er bewegte die rechte Hand auf und ab. So brachte man einen vorübergehend außer Takt geratenen Öffnungsmechanismus wieder zum Ansprechen. Aber die Tür öffnete sich dennoch nicht.
    Waringer kniete nieder und presste ein Ohr gegen die Türfüllung – auf der Höhe des verborgenen Mechanismus. »Das Ding ist verriegelt!«, stieß er kurz darauf verblüfft hervor:
    Wortlos machte Bull auf dem Absatz kehrt. Er besorgte sich einen Thermostrahler. Dem scharf gebündelten Energiestrahl hielt das Material nicht stand. Als die Hitze halbwegs verflogen war, trat Bully die Tür ein.
    Zornig deutete er auf das Loch in der gegenüberliegenden Wand. »Jemand muss ihn befreit haben!«
    Waringer brachte einen Handscheinwerfer. Ein schmaler, hoher Gang wurde sichtbar, der weiter reichte als der Lichtkegel.
    »Was ist das?«, wollte Bull wissen.
    »Ein Verbindungsgang für Wartungsroboter«, erklärte der Wissenschaftler.
    »Was verbindet er?«
    »Das weiß ich nicht. Aus der Lage sollten wir schließen, dass er von F-neunzehn nach F-zwanzig führt.«
    Sie stürmten den Gang entlang, aber sie kamen nicht weit. Eine Energiebarriere versperrte den Weg.
    Grukel Athosien war sich der Schwierigkeiten durchaus bewusst. NATHAN hatte ihn befreit, durch NATHAN war er zudem in den Besitz eines kampftüchtigen Schiffes gelangt. Aber im Raum um Medaillon standen 250 feindliche Einheiten. Wer unter diesen Umständen versuchte, mit einem einzelnen Raumschiff Luna zu verlassen und Goshmos Castle anzufliegen, der hatte keinen Verstand.
    Wenn es nach Athosien gegangen wäre, hätte das ehrgeizige Vorhaben an diesem Punkt sein Ende gefunden. Aber es ging nicht nach ihm. Der Auftrag kam von ES, und zu der Überintelligenz hatte das Konzept blindes Vertrauen.
    Wichtig war jetzt, dass er die Konzepte auf Goshmos Castle informierte. Grukel Athosien setzte den Hyperfunksender in Betrieb und schickte – verschlüsselt, gerafft, gebündelt und mehrfach phasengedreht – seine Nachricht ab: »Ein Raumschiff, Kapazität maximal zwölftausend Passagiere, steht für die Evakuierung bereit.«
    In Terrania City äußerten sich die Medoroboter mittlerweile zuversichtlich, dass mit Selka Mychons Erwachen im Laufe der nächsten Tage zu rechnen sei.
    Mit Luna bestand weiterhin keine Funkverbindung. Die Aktivität der TERRA-PATROUILLE beschränkte sich darauf, den Funkverkehr der Hulkoos abzuhören, der jedoch ausschließlich aus Routinemeldungen bestand.
    Mitten in die allgemeine Lethargie hinein platzte Sante Kanubes wildes Geschrei: »Funkspruch vom Mond!«
    Jentho Kanthall hielt sich in seinem Quartier auf, als der Afrikaner durch den Gang tobte. Er öffnete die Tür und bekam Kanube gerade noch zu fassen. »Vielleicht genauso einer wie beim letzten Mal?«, fragte er. Sante Kanube nickte heftig.
    Jemand hatte inzwischen Walik Kauk alarmiert. Er verstand es am besten, mit dem Kommunikationsrechner umzugehen. Als Jentho Kanthall den Funkraum erreichte, lagen die ersten Ergebnisse schon vor.
    »Andere Frequenz als beim letzten Mal«, eröffnete Kauk. »Aber ebenfalls eine von NATHANs Standardfrequenzen. Der Empfänger steht wohl wieder auf Goshmos Castle.«
    »Und der Text?«
    Sekunden später rutschte die Druckfolie in den Auswurf. Jentho Kanthall nahm das Blatt und las: »Ein Raumschiff, Kapazität maximal zwölftausend Passagiere, steht für die Evakuierung bereit.«
    Eine Zeit lang starrte er ins Leere.
    »Das bedeutet zweierlei«, sagte er schließlich. »Zum einen, dass die Hulkoos bald auch auf Luna ihr Unwesen treiben werden. Den ersten Funkspruch haben sie vielleicht nicht aufgefangen oder einfach ignoriert. Aber diesmal werden sie reagieren.«
    »Und das andere?«, fragte Sante Kanube.
    »Mit dem Raumschiff kann nur die IRONDUKE gemeint sein. Das heißt, die Meldung kommt offensichtlich nicht von Bull, Danton und Waringer.«
    »Von NATHAN selbst?«, erkundigte sich Walik Kauk überrascht.
    »Denkbar. Aber nicht wahrscheinlich. Jemand anders muss sich auf dem Mond aufhalten.« Mehr sagte Kanthall nicht.

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