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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Geräusch. Ein breites, schweres Schott fuhr auf und ließ eine Schar von Schweberobotern sichtbar werden. Es waren verhältnismäßig primitive Typen, Transporter, Wartungsmaschinen und ähnliche, die über keine nennenswerte Eigenintelligenz verfügten, sondern auf Befehle angewiesen waren. Aber gerade deshalb waren sie für Waringer wichtig.
    Die Roboterschar glitt in die Schaltzentrale und verharrte nahe dem Zugang. Waringer, der sie aufmerksam beobachtete, ließ unmissverständliche Anzeichen von Begeisterung erkennen. Von sich aus hätte er den Test wahrscheinlich nicht schon in diesem Stadium abgebrochen.
    »Lass es genug sein, sonst kommt uns NATHAN vorzeitig auf die Spur!«, mahnte Reginald Bull.
    Waringer seufzte. Er löste den Kontakt, und die Roboter sanken langsam zu Boden. Auch die Lichter erloschen.
    »Wie geht es jetzt weiter?«, erkundigte sich Danton.
    »Die Uhr läuft zwanzig Stunden«, erklärte Waringer. »Inzwischen kehren wir nach F-19 zurück und ruhen uns aus. Sobald die Zeit um ist, müssen wir auf dem Posten sein.«
    Für Grukel Athosien waren diese Tage eine Qual. Er ließ sich regelmäßig informieren, wie die Arbeiten an der IRONDUKE fortschritten.
    NATHAN tat alles in seinen Kräften Stehende, um das Konzept zu unterstützen. Die Inpotronik fühlte sich der Superintelligenz zu Gehorsam verpflichtet. Warum NATHAN allerdings nicht die Gesamtheit seiner Funktionen aktivieren konnte, das blieb Athosien vorläufig verborgen.
    Die Kapazität war beschränkt. Wenn die Inpotronik neue Aktivitäten aufnahm, musste sie alte dafür stilllegen. Aus den Informationen wusste Athosien, dass auch die wenigen Menschen, die auf der Erde eine Untergrundorganisation gegen die Kleine Majestät bildeten, Opfer bringen mussten. NATHAN hatte erst vor kurzem begonnen, Externfunktionen auf Terra wiederzubeleben. Die meisten davon waren schon wieder abgebaut worden.
    Grukel Athosien aß, trank und schlief in regelmäßigen Abständen und entdeckte dabei neue Fähigkeiten an sich selbst. Schlaf diente der Erholung des Körpers und des Bewusstseins. Da das Konzept jedoch über sieben Bewusstseine verfügte und niemand von diesen erwarten konnte, dass sie alle zur gleichen Zeit müde würden, blieben in der Schlafperiode gewöhnlich mehrere Bewusstseine wach. Seltsam war, dass der Körper im Schlafzustand unter der Kontrolle eines der ruhenden Bewusstseine stehen musste, er hätte sonst nicht ebenfalls ruhen können. Von einem wachen Bewusstsein gelenkt, gelang es dem Körper nicht, sich zu entspannen.
    Nur um der Erfahrung willen hatte Grukel Athosien kurz vor mehreren Schlafperioden die Kontrolle an Ponto Sassola abgegeben und sein eigenes Ich zum Wachbleiben gezwungen. Sassola hatte er deswegen ausgewählt, weil dieser keine Schwierigkeiten bereiten würde, sobald die Kontrolle von ihm zurückverlangt wurde.
    Beim ersten Versuch hatte Athosien fast gar nichts wahrgenommen. Inzwischen war er aber so weit, dass er Laute so rasch analysieren konnte, als höre er sie mit wachen Ohren. Diese Fähigkeit gab ihm ein Gefühl zusätzlicher Sicherheit. Zwar sah er nichts, weil der Schlafende die Augen geschlossen hielt, trotzdem würde es nicht leicht sein, ihn im Schlaf zu überraschen.
    Neben diesen Aktivitäten war seine Sorge um Mara Avusteen, die ihm zuvor Kopfzerbrechen bereitet hatte, in den Hintergrund getreten. Mit ihrem Dasein als Bestandteil eines Konzepts im Grunde unzufrieden, hatte sie Zuneigung zu Roi Danton entwickelt. Seitdem wusste Grukel Athosien, dass er Mara nicht vertrauen konnte, solange der Idealzustand vollkommener Integration noch nicht erreicht war.
    Es ging Grukel wie vielen anderen auch: Die Beobachtung, die seinen Wünschen entsprach, lullte ihn ein. Je länger das weibliche Bewusstsein sich ruhig verhielt, desto fester glaubte er daran, dass es keine Gefahr mehr bedeutete. Nur den letzten Funken Wachsamkeit ließ er nicht ganz erlöschen.
    Mara Avusteen hatte ebenfalls eine Fähigkeit entdeckt, die ihr früher nicht bewusst gewesen war: Sie konnte im tiefsten Innern ihres Privatbewusstseins denken, so dass nicht ein einziger Streuimpuls in den Überlappungsbereich gelangte, wo die anderen ihn erkannt hätten. Das war wichtig, denn Mara bewegten Emotionen, von denen niemand wissen durfte.
    Sie war während ihres irdischen Daseins eine eher unscheinbare junge Frau gewesen. Eine vorzügliche Wissenschaftlerin zwar, aber bar der körperlichen und seelischen Qualitäten, die eine Frau für einen

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