Silberband 097 - Rebell gegen ES
Arkoniden begleitete. Etwas an diesem Mann weckte sein Interesse, doch er hätte nicht zu sagen vermocht, was es war. Vielleicht die forschenden Blicke, mit denen er die erwartungsvolle Menge musterte …?
Morkant hielt sich nicht länger auf, als ein Schwebegleiter mit den Gästen Richtung Stadt abhob. Der Gleitbus brachte ihn zu der Vorortsiedlung, den Rest des Weges legte er zu Fuß zurück. Ihm blieb sogar noch Zeit, Asemyr anzurufen.
»Das Schiff hat keine Funksprüche abgesetzt, Morkant. Bislang nur der Kontakt mit uns, nicht mehr.«
»Demnach hat es seine Position nicht weitergegeben?«
»Bestimmt nicht, darauf kannst du dich verlassen.«
»Du gibst mir Bescheid, falls sich doch etwas tut?«
»Wie immer.«
In den Tagesnachrichten kam nur ein kurzer Bericht. Für den Nachmittag war ein Interview vorgesehen, das Morkant sich nicht entgehen lassen wollte. Er gelangte immer mehr zu der Überzeugung, dass dieser Besuch alles andere als Zufall war.
Das Gespräch mit den Gästen dauerte knapp eine halbe Stunde. Die üblichen Fragen wurden gestellt und die üblichen Antworten gegeben. Danach sprach der Terraner, der sich als Ernst Ellert vorgestellt hatte. Er übermittelte Grüße des NEI an die Galaktische-Völkerwürde-Koalition und betonte die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit.
»… ein offener Kampf gegen die Unterdrücker scheint unter den gegebenen Umständen selbstmörderisch, und es liegt uns fern, das tapfere Volk von Unith-17 dazu aufzufordern. Aber wir wollen unsere Verbundenheit ausdrücken und sagen, dass wir an Ihrer Seite stehen. Dennoch weichen wir einem Kontakt mit jenen nicht aus, die schon in dieser Angelegenheit aktiv geworden sind.«
Das war der Kernpunkt von Ellerts kurzer Ansprache. Morkant verstand die Aufforderung. Sein Misstrauen ließ ihn lange zögern, aber ihm blieb noch genügend Zeit, sich zu entscheiden. Die NORDLICHT würde zwei Tage auf Unith-17 stehen.
In dieser Nacht traf er Asemyr und andere Freunde, die von seiner heimlichen Tätigkeit wussten. Sie debattierten angeregt und wurden sich einig, wollten die Chance, neue Kontakte zu knüpfen, nicht ignorieren. Jeder neue Verbündete war wertvoll.
Die Unither, denen sie auf den Straßen begegneten, betrachteten sie mit einer Mischung aus Neugier und Höflichkeit. Mehrmals wurden sie angehalten und in Gespräche verwickelt, aber Ellert hatte nicht den Eindruck, als wollte man sie aushorchen. Der gesuchte Kontaktmann jedenfalls war noch nicht in Erscheinung getreten.
Das geschah erst am frühen Nachmittag. Ein Unither, der sie eine Zeit lang beobachtet hatte, sprach sie in perfektem Interkosmo an.
»Sie wünschen Kontakt zu den Helden, die uns vom Joch des Konzils befreien werden?«, fragte er ohne jede Einleitung und Umschweife. »Warum?«
»Wir sind bereit, jeden im Kampf gegen die Laren zu unterstützen«, antwortete Ellert ebenso spontan. »Wir alle haben schon zu lange gewartet.«
»Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit vor?«
»Ich kann unsere Pläne und Absichten nur mit einem führenden Mitglied der Untergrundorganisation besprechen.«
»Ihre Botschaft vom NEI ist offiziell?«
»So ist es.«
Nach einer kurzen Pause sagte der Unither: »Ich gebe Ihnen die Adresse eines Mannes, der Ihnen helfen wird.« Er reichte ein vorbereitetes Stück Folie weiter. »Nach Einbruch der Dunkelheit …«
Ernst Ellert und Garmeck Sunt nahmen den öffentlichen Gleitbus bis in die Nähe der angegebenen Adresse. Zwei Unither erwarteten sie an der Haltestelle und führten sie in ein nahe gelegenes Haus. Erst dann redete einer von ihnen.
»Ich bin Morkant, mein Vertrauter heißt Asemyr. Es gibt keine weiteren Zeugen unseres Gesprächs, Sie werden uns also niemals etwas nachweisen können. Momentan wird dieses Gebäude von uns überwacht. Haben Sie ähnliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen?«
»Nein, denn wir vertrauen Ihnen«, eröffnete Ellert gelassen.
Ob Morkant beeindruckt war, sah man ihm nicht an. »Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«, fragte er.
Garmeck Sunt berichtete von dem Entschluss des NEI, aktiver als bisher gegen die Laren vorzugehen und deren schwierige Lage auszunutzen. Ellen fuhr fort: »Wir wissen von der Tätigkeit einiger selbstständiger Gruppen der GAVÖK und sind der Meinung, dass deren Aktionen zentral geleitet werden sollten. Um konkret zu sein, wir suchen Kontakt zu dem Mann, der die Mehrzahl der Fäden in der Hand hält. Wir glauben, dass Sie uns dabei behilflich sein können.«
»Ich
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