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Silberband 097 - Rebell gegen ES

Titel: Silberband 097 - Rebell gegen ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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riskieren, das Fest der Urquelle zu stören.
    Er erreichte Hotrenor-Taaks Loge. Zugleich tauchte Jorkan-Thau auf. Vanne schlug ihn nieder. Der Lare mit der Maske des Kriegsgotts drehte sich herum. Vanne stürzte sich auf ihn und demaskierte ihn. Ein fremdes Gesicht blickte ihm dumpf entgegen – das war der Beweis, den er brauchte.
    Hotrenor-Taak trug also das Lichtgewand und sollte an Keran-Haats Stelle mit dem Raumschiff verglühen.
    Die Prozession kehrte soeben ohne den Auserwählten aus dem Schiff zurück. Die Einstiegsrampe wurde langsam eingefahren, im Boden ringsum entstanden zwölf im Kreis angeordnete Öffnungen. Energieprojektoren wuchsen daraus hervor.
    Vanne schwang sich über die Brüstung der Loge und hetzte auf das Raumschiff zu. Die berauschte Menge schien das gar nicht zu bemerken, und die Verschwörer waren ihrer Sache offenbar so sicher, dass sie nicht mehr versuchten, ihn noch aufzuhalten.
    Das Ende der Rampe lag bereits zwei Meter über dem Boden. Vanne sprang im Laufen hoch, bekam die Kante zu fassen und zog sich empor. Er wartete nicht erst, bis die Rampe ganz eingefahren war, sondern lief auf ihr weiter.
    Kaum hatte er das Schott passiert, schloss es sich hinter ihm. Er erkannte jetzt, warum die Verschwörer nicht mehr versucht hatten, ihn aufzuhalten. Er sollte mit Hotrenor-Taak zusammen in dem Schiff sterben.
    Aber er hatte noch seinen Strahler. Wenn er den Verkünder rechtzeitig fand, konnte er sich den Weg freischießen.
    Die Kommandozentrale war verwaist. Er kehrte zu seiner Ausgangsposition zurück und wandte sich im Ringkorridor nach links. Endlich sah er vor sich die reglose Gestalt im Lichtgewand auf dem Boden liegen. Er zerrte dem Laren die Kapuze vom Kopf und blickte in Hotrenor-Taaks Gesicht.
    Auf der Stirn des Verkünders, zwischen den Augen, wuchs eine Schwellung. Die Verschwörer hatten Hotrenor-Taak nicht nur unter Drogen gesetzt, sondern ihn zudem niedergeschlagen, um ihm jede Chance zu nehmen.
    Vanne hob den Bewusstlosen auf und schleppte ihn zum Schott zurück. Er prallte entsetzt zurück, weil die Schiffswand vor ihm schon aufglühte. Die Energieprojektoren waren angelaufen und würden das Schiff innerhalb weniger Minuten verdampfen.
    Mit dem Laren zog sich Vanne tiefer ins Schiff zurück. Aber das bedeutete bestenfalls einen kurzen Aufschub und konnte ihr Ende nicht verhindern.
    In diesem Moment dachte er wieder an ES. Nur die Superintelligenz allein hatte die Macht, ihn aus der Gluthölle zu retten. Trotzdem würde er lieber verglühen – als Mensch sterben, in dem Bewusstsein, Terraner zu sein –, als in die bedrückende Enge der Bewusstseinsballung zurückzukehren.
    Als hätte ES seine lästernden Gedanken vernommen, traf ihn ein Schauer psimagnetischer Zugstrahlen. Ohne dass er das wirklich noch wollte, verstärkte Vanne seine Parawurzeln und klammerte sich im Hyperraumgefüge fest. Er umklammerte Hotrenor-Taak, als sei der Lare sein einziger Bezugspunkt zu diesem Kontinuum.
    »Ist es nicht ein erhebender Anblick …«, sagte Jorkan-Thau schwärmerisch. »Unser Licht strahlt heller als alle Sonnen. Es muss für jeden Laren eine Ehre sein, auf diese Weise den Tod zu finden.«
    »Leider ist nur einer auserwählt«, entgegnete Pontek-Gool spöttisch. »Aber noch erstrebenswerter erscheint es mir, als Lebender etwas zu erreichen. Sie haben es geschafft, dass Ihr Stern heller als alle Supernovae strahlt, Jorkan-Thau.«
    Die anderen Laren, die sich in der Großloge eingefunden hatten, nickten beipflichtend. Nur Sessana-Taal, der nicht freiwillig gekommen war, verhielt sich reserviert. Jorkan-Thau warf ihm einen forschenden Blick zu.
    »Sie dürfen mich ebenfalls feiern, Chefwissenschaftler. Ich weiß das durchaus zu schätzen, selbst wenn es sich nur um Schmeichelei handelt. Oder ziehen Sie das Leben in einer Strafkolonie vor?«
    »Sie werden zu dreist.« Sessana-Taal blickte sich unbehaglich um. »Ich weiß natürlich, in welch zwielichtiger Gesellschaft ich mich befinde. Trotzdem warne ich Sie, Jorkan-Thau. Sie tun gerade so, als hätten Sie schon den Platz des Verkünders eingenommen. Aber Sie müssen ihn erst einmal bezwingen.«
    Gelächter erscholl.
    »Wenn Sie in diesem Ton weiterreden, ist Ihnen unser aller Spott gewiss – und die Strafkolonie«, sagte Jorkan-Thau selbstgefällig.
    Der Wissenschaftler sprang auf und wollte die Großloge verlassen. Drei Offiziere verstellten ihm jedoch den Weg. Immerhin genoss er noch so viel Respekt, dass sie nicht wagten,

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