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Silberband 097 - Rebell gegen ES

Titel: Silberband 097 - Rebell gegen ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihn hatte es beinahe so ausgesehen, als sei Hotrenor-Taaks Unsicherheit auf den Lichtrauch zurückzuführen.
    Er stieß mehrere Laren beiseite, die sich im Takt einer unhörbaren Melodie wiegten und Räucherstäbchen kreisen ließen. Jemand mit einer Tiermaske wie ein Minotaur stellte sich ihm in den Weg. Vanne wollte den Mann zur Seite stoßen, doch da wurde er von hinten am Arm gepackt.
    »Lasst uns dem hochmütigen Fuuryon-Seyoon ein Gesicht auf sein blankes Ei malen«, lallte jemand. Vanne erkannte, dass derjenige nicht von Lichtrauch beeinflusst wurde, sondern sich nur verstellte.
    Er wollte den aufdringlichen Laren abschütteln, doch plötzlich war er zwischen vielen Körpern eingekeilt. Alle hatten Tierschädel, als gehörten sie einer Gruppe an. Über die Masken hinweg sah er, dass Hotrenor-Taak in der Menge verschwand, dann wurde er zu Boden gezerrt. Die Umstehenden johlten. Es sah wie Spaß aus, aber er erkannte, wie ernst seine Lage wirklich war.
    »Du willst im Licht stehen?«, raunte eine heisere Stimme. »Das kannst du haben, dreckiger Terraner. Das Energiebündel einer Strahlwaffe ist auch Licht.«
    Vanne schlug um sich, seine Fäuste trafen auf Widerstand. Um ihn herum war ein Stöhnen und Keifen. Die Maske wurde ihm vom Kopf gerissen. Er kämpfte verbissen weiter, doch da wurde er brutal an der Nase gepackt. Zuerst glaubte er, ersticken zu müssen, dann atmete er bittersüße Luft ein.
    Die Laren hatten seine Nasenfilter entfernt. Vanne hielt den Atem an, während die Horde mit den Tiermasken grölend weiterzog.
    Auf der Suche nach den weggeworfenen Nasenfiltern kroch er über den Boden. Füße trampelten auf ihm herum, ein Lare fiel auf seinen Rücken. Vanne befreite sich von der Last. Da sah er die Filter. Er griff danach, seine Finger krallten sich darum, und er stopfte sie sich schnell wieder in die Nasenlöcher.
    Endlich konnte er frei atmen. Aber das bittersüße Aroma lastete weiterhin auf seinen Geruchsnerven. Fast gewann er sogar den Eindruck, als sei der Duft stärker geworden.
    Er sprang auf und taumelte, konnte das Gleichgewicht jedoch bewahren. Sein erster Blick galt der Loge von Hotrenor-Taak.
    Mit einiger Erleichterung sah er den Laren dort sitzen, wenngleich seine Haltung etwas steif wirkte und er die Hände um die Brüstung krallte. Die Maske des Kriegsgottes war ein wenig verrutscht.
    Vanne bahnte sich einen Weg durch die Menge. Er erreichte die Loge ohne Zwischenfall.
    »Hotrenor-Taak, sind Sie wohlauf?«, fragte er besorgt.
    Der Lare schüttelte gemächlich den Kopf und gluckste. Er bewegte die Arme wie in Zeitlupe. »Endlich kann ich den Lichtrauch genießen …«
    Vor Vanne drehte sich alles. Er atmete Lichtrauch ein! In der Sekunde erkannte er, dass die als Tierwesen Verkleideten seine Nasenfilter vertauscht haben mussten. Die er jetzt trug, verstärkten die Wirkung des Lichtrauchs sogar.
    Obwohl seine Sinne benebelt waren, wurde ihm bewusst, dass der Lare vor ihm nicht mit Hotrenor-Taaks Stimme sprach.
    »Wer sind Sie?« Vanne wollte seinem Gegenüber die Maske vom Gesicht reißen, doch der entwand sich ihm spielend.
    »Nicht so laut«, mahnte der Lare. »Niemand darf erfahren, dass Hotrenor-Taak mich gebeten hat, seine Stelle einzunehmen.«
    »Wo ist er?« Vanne packte den Mann an der Toga und schüttelte ihn. Ohnmächtiger Zorn überkam ihn, doch er war vor allem wütend auf sich selbst. Er hatte versagt.
    »Ah, Fuuryon-Seyoon«, sagte der Lare mit Hotrenor-Taaks Kriegsmaske, als erkenne er Vanne erst jetzt. »Für Sie hat der Verkünder der Hetosonen eine Nachricht hinterlassen. Er hat sich in sein Quartier zurückgezogen und erwartet Sie dort.«
    In Vannes Kopf schlug eine Alarmglocke an. Das konnte eine Falle sein. »Sie werden mich begleiten«, entschied er. »Führen Sie mich zu Hotrenor-Taaks Quartier!«
    »Aber alle glauben, ich sei Hotrenor-Taak. Ich kann das Fest der Urquelle nicht verlassen.«
    Vanne schlug auf den Aktivierungssensor für den undurchdringlichen Energieschirm. Als die Barriere stand, packte er den Laren fester.
    »Weg mit dem Mummenschanz!« Er riss dem Doppelgänger die Maske vom Gesicht. Ein Fremder starrte ihn aus glasigen Augen an.
    »Jetzt wird Sie niemand mehr für Hotrenor-Taak halten, und Sie können mich aus der Kuppel führen. Wenn nicht …« Vanne schwindelte, vor seinen Augen explodierten Lichtblitze, aber er schüttelte diese Suggestion ab.
    Der Lare verließ vor ihm die Loge. Vanne klammerte sich an seiner Toga fest, um ihn nicht zu

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