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Silberband 097 - Rebell gegen ES

Titel: Silberband 097 - Rebell gegen ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Urquelle ging weiter. Nur die wenigsten Laren hatten mitbekommen, dass der Terraner mit Hotrenor-Taak in den Armen aus den verglühenden Resten des Schiffes gekommen war. Allgemein wurde die Leuchterscheinung für ein Wunder der Urquelle gehalten.
    Es fiel in dem Trubel auch nicht auf, als Spezialeinheiten einige der bedeutendsten Wissenschaftler und höchsten Offiziere abführten. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass sich eine andere Abteilung auf die Jagd nach dem Ersten Hetran machte.
    Die Suche blieb ergebnislos. Man vermutete, dass der Überschwere in das Labyrinth der Wolklovs geflüchtet war.
    Kershyll Vanne nahm diese Meldungen ziemlich desinteressiert hin. Er fühlte sich viel zu ausgelaugt, um an den Geschehnissen in allen Details teilzuhaben.
    Irgendwann sagte Sessana-Taal ihm, dass der Verkünder der Hetosonen ihn in seinem Privatquartier sprechen wollte.
    Als Kershyll Vanne Hotrenor-Taak gegenübertrat, sah der Lare noch ziemlich mitgenommen aus. Aber er zeigte keine Auswirkungen des Lichtrauchs mehr.
    »Ich habe Ihnen zu danken, Kershyll Vanne«, sagte er. »Sie haben mir das Leben gerettet. Wie haben Sie das geschafft?«
    Statt einer Antwort lächelte der Terraner nur. Er stellte sich Hotrenor-Taaks Gesicht vor, wenn er ihm die Wahrheit gesagt hätte.
    »Schon gut. Sie dürfen sich Ihre Erklärungen sparen«, sagte der Lare. »Ich bin überzeugt, dass Sie stundenlang über hyperregionale Kräfteverschiebungen und so referieren könnten. Ich will es nicht hören. Mein Dank ist aber aufrichtig gemeint. Ich ließ Sie jedoch nicht allein deshalb kommen, sondern möchte Sie in Ihrer Eigenschaft als Verantwortlicher in Wolklov-Fragen sprechen.«
    »Gibt es Schwierigkeiten?«, fragte Vanne.
    »Kommen Sie mit.« Der Lare ging voran und führte Vanne in jenen Raum seiner Unterkunft, in dem zuvor Keran-Haat aufgebahrt gewesen war. Dessen Platz hatte eine massige Gestalt eingenommen.
    »Natürlich habe ich die Suche nach Maylpancer inzwischen abgeblasen.« Hotrenor-Taak deutete auf den leblosen Überschweren. »Er ist tot. Ich habe ihn, so, wie er ist, vorgefunden. Jemand hat uns die Arbeit abgenommen.«
    »Sie meinen, er wurde nicht von Ihren Leuten getötet?«
    »Sehen Sie sich sein Gesicht an.«
    Vanne kam der Aufforderung nach. Maylpancers Gesicht wies über ein Dutzend winzige, schwärzlich verfärbte Wunden auf. Vanne wusste sofort, woher sie rührten. Maylpancer war den Giftkugeln der Wolklovs zum Opfer gefallen. Saj-Saj hatte Keran-Haats Tod gerächt!
    »Wollen Sie Maßnahmen gegen die Wolklovs ergreifen?«, fragte Vanne. »Wenn ich dazu etwas sagen dürfte …«
    »Geschenkt«, unterbrach Hotrenor-Taak ihn. »Es geht nicht an, dass diese Halbwilden einfach um sich schießen. Unter anderen Umständen müsste ich ein Exempel statuieren, diesmal mache ich eine Ausnahme.«
    Vanne war erleichtert, als er das Quartier des Laren verließ und sich auf den Weg zu den Keloskern begab. Er fragte sich, was der Lare wohl gesagt hätte, wenn er wüsste, dass Vanne selbst ihm einiges verdankte. Aus eigener Kraft hätte er sich diesmal nicht gegen den Angriff von ES wehren können, er hatte gespürt, dass einer seiner Mentalanker nach dem anderen riss … Aber dann musste ES bemerkt haben, dass er nicht allein war und dass ES mit ihm auch einen Fremdkörper zu sich geholt hätte. Das war der einzige Grund, warum ES ihn wieder fallen ließ.
    Vanne musste also froh sein, dass ES ihn gerade zu dem Zeitpunkt attackiert hatte, als der SVE-Raumer verglüht war. Denn das hatte ihm und Hotrenor-Taak das Leben gerettet.
    Dennoch war er nicht restlos zufrieden. Die letzten Ereignisse hatten ihm gezeigt, dass er ohne die anderen Bewusstseine ein Nichts war. Er trauerte nicht nur den verlorenen Fähigkeiten nach, er fühlte sich ohne die anderen einsam – und mehr noch zerrissen, als hätte ES ihm mit den Bewusstseinen etwas von seinem ureigenen Ich weggenommen. Jetzt erst konnte er richtig ermessen, wie stark er bereits von den anderen Bewusstseinen abhängig geworden war. Bestimmt verhielt es sich umgekehrt ebenso, und sie konnten einer ohne die anderen nicht mehr sein.
    Ein schrecklicher Gedanke ließ ihn schaudern: Vielleicht wollte ES ihn für seine Widerspenstigkeit bestrafen und verdammte ihn von nun zu einem alleinigen Dasein in seinem Körper.
    Das würde für ihn schlimmer sein als alles andere.

8.
    Seit fast sechs Monaten trieb die REDHORSE im Leerraum zwischen der Milchstraße und der Hundertsonnenwelt. Ronald

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