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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vernunftbegabtes Wesen vorzugehen. Im gleichen Maß, in dem sein Verstand nachließ, entwickelten sich Instinkte, von denen er nicht einmal geahnt hatte, dass sein Körper sie sich nutzbar machen könnte. Rhodan stellte fest, dass es ihm leichter fiel, den Tieren zu folgen, ja dass er ihrer kaum noch bedurfte, um auf dem richtigen Weg zu bleiben.
    Mit Erleichterung hatte er registriert, dass die Schmerzen in seiner Armwunde nachließen. Als er vorübergehend völlig bei Sinnen war, nahm er den Verband ab, um die Wunde zu kontrollieren. Sie verheilte bereits.
    Aber das Gahlmann-Virus nistete noch in seinem Körper und bewirkte jene Veränderung, die aus ihm ein Wesen mit tierähnlichem Verhalten werden ließ.
    Noch während Rhodan die Wunde untersuchte, gewann die animalische Komponente in seinem Bewusstsein die Oberhand. Er ließ den Verband fallen und hastete in geduckter Haltung durch das Unterholz, folgte einer Verlockung, deren er sich im normalen Zustand überhaupt nicht bewusst geworden wäre.
    Die Phasen vernünftigen Denkens wurden kürzer, aber Rhodan stellte fest, dass er die Ausstrahlung der vierten Inkarnation kaum noch spürte. Entweder hatte BULLOC seine Aktivitäten eingestellt oder Rhodans Spur verloren.
    Die ganze Nacht über folgte der Zellaktivatorträger der riesigen Herde. Mittlerweile begleiteten ihn an die zehntausend Tiere.
    Bei Tagesanbruch erreichten sie ein weitläufiges Tal. Rhodan sah Nebelschwaden treiben. In der Ferne erhob sich eine Gebirgskette.
    Als die ersten Sonnenstrahlen auf das Land fielen, öffneten sich Tausende riesiger Blüten. Sie bildeten ein Meer bizarrer Farben und Formen.
    Perry Rhodan schnaubte leise. Nur mehr unbewusst erinnerte er sich seiner Herkunft und seiner Absichten. Die Verlockung für seine Sinne war unglaublich stark geworden.
    Die Tiere zogen sich dann allmählich zurück. Rhodan drang allein in den Blütenwald ein. Die vielfältigen Gerüche irritierten ihn, aber er lief, ohne anzuhalten, weiter, bis mächtige Bäume um ihn herum aufragten. BARDIOCs Ausläufer überwucherten den Pflanzenwuchs.
    Riesige runde Steine, die wie glatt geschliffen aussahen, lagen herum. Zwischen den Bäumen blühten mannsgroße Blumen.
    Betäubt vom Duft der Pflanzen und von einem nie gekannten Gefühl der Zufriedenheit erfüllt, ließ Perry Rhodan sich auf alle viere sinken und kroch zwischen die Blumen. Er legte sich auf den Rücken und starrte in den Himmel.
    Seine Gedanken waren ausgelöscht.
    Um ihn herum pulsierte die Natur, und Rhodan ließ ihren Rhythmus auf sich einwirken. Er fühlte sich eins mit der Welt.
    Irgendwann regten sich die Pflanzen. Blätter und Stiele neigten sich über den Körper des Mannes und verwoben sich allmählich zu einem Baldachin.
    Perry Rhodan zuckte nicht einmal zusammen, als seine Haut von feinen Fasern berührt wurde. Dann schlängelte etwas über ihn hinweg, das sich wie eine Wurzel anfühlte, aber keine Wurzel war.
    Rhodans Augen weiteten sich. Für wenige Sekunden arbeitete sein Verstand wieder, doch er fand nicht die Kraft, sich zu erheben und loszureißen.
    Die tierische Komponente!, schoss es ihm durch den Kopf. Nun gibt es keinen Hinderungsgrund mehr.
    Betäubender Duft stieg ihm in die Nase. Seine Gedanken verwischten und machten nie gekannten Emotionen Platz.
    Noch einmal fand er zu sich selbst zurück. Symbiose!, dachte er. Bin ich bereits ein Teil davon?
    Dann erstarben endgültig alle Gedanken und Gefühle. Rhodan schlief. Die Pflanzen wucherten ebenso über ihn hinweg wie zahlreiche Ausläufer BARDIOCs. Regungslos lag der einsame Mann am Boden.
    Er schlief viele Tage, sein Körper pulsierte im Rhythmus der Natur.
    Dann erwachten seine Sinne, und er träumte …
    Enttäuscht und niedergeschlagen war Ganerc in seine Kosmische Burg zurückgekehrt und hatte sich eine Zeit lang nicht gerührt. Er hatte versucht, alle Gedanken zurückzudrängen, um wieder zu sich selbst zu finden. Schließlich war er eingeschlafen.
    Nun, da er gerade erwacht war, fühlte er sich zumindest körperlich erholt und überlegte, welchen Sinn sein Leben noch haben mochte. Er fragte sich, was er tun konnte, um seine düsteren Erinnerungen zu vergessen und Ruhe zu finden.
    Diese Frage beschäftigte ihn, als er später ruhelos durch seine Burg streifte. Viele Räume hatte er niemals zuvor betreten, aber sie boten ihm nichts Neues, denn sie unterschieden sich kaum von den Gemächern, in denen er lebte.
    Flüchtig überlegte er, wer die Kosmischen Burgen

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