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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht nur die latente Bedrohung abgeschwächt worden, durch diese Trennung hatte sich zudem ein nützlicher Nebeneffekt ergeben. Die Duade herrschte nun auf zwei Planeten und bewachte Alkyra-I für die Loower.
    »Ich verdanke meine Macht nicht eurer Gnade!«, zeterte sie. »Nicht die Strahlung eurer Neunturmanlage ließ mich mutieren, sondern ich bin aus eigener Kraft gewachsen. Und ich war es, die den Gedanken in eure Gehirne gesetzt hat, meinen Ableger nach Alkyra-I zu bringen. Ihr seid meine Untertanen. Wenn ich euch eine gewisse Handlungsfreiheit lasse, dann allein deshalb, weil ich euch für die Bedienung eurer Technik brauche. Ihr seid auf meiner Welt nur geduldet. Wenn du das nicht akzeptierst, fresse ich dich.«
    Die Duade hatte noch keinen Loower absorbiert, dennoch gab sich Jarkus-Telft unterwürfig. Er war wirklich leicht beunruhigt. Das Gallertwesen wirkte auf eine nicht zu erklärende Weise verändert, und Jarkus fragte sich besorgt, ob es wieder in Teilung begriffen war. Die Hochrechnungen hatten allerdings prophezeit, dass eine Zellteilung nicht vor neun mal neun mal neun Großintervallen zu erwarten sei. Demnach wäre erst in drei Generationen mit diesem Problem zu rechnen.
    Mutierte das Biest weiter?
    »Geh jetzt! Sag dem Türmer, dass meine Geduld bald am Ende ist. Ich warte darauf, dass der Impuls eintrifft.«
    Als Jarkus-Telft zurück an die Oberfläche kam, war der Sandsturm vorbei. Das Unwetter hatte alle Spuren verweht und die Atmosphäre gereinigt, die Dünen zeigten neu aufgeprägte Muster.
    Nicht einmal die Neunturmanlage störte den Eindruck unberührter Natur, denn der Sturm hatte auch sie zugeschüttet. Nur die Spitze der höchsten Ruine ragte aus dem Sand.
    Bald kamen die ersten Monaden aus ihren Verstecken gekrochen, und ihre sandfarbenen Körper knisterten unter der gespeicherten Elektrizität. Bis Jarkus-Telft die Neunturmanlage erreichte, wimmelte es ringsum von Monaden. Viele von ihnen hatten sich bei den neun Türmen eingefunden, um diese aus dem Treibsand auszugraben. Sie arbeiteten schnell und unermüdlich, als seien sie nur dafür geschaffen, das Ruinenbauwerk von Verwehungen zu säubern.
    Jarkus brauchte nicht lange zu warten, bis der Zugang zum südlichen Turm frei lag und er ihn betreten konnte. Die Neunturmanlage würde in wenigen Augenblicken senden, und das wussten die Monaden. Obwohl diese Riesenamöben keinerlei messbare Intelligenz besaßen, verriet ihnen ihr Instinkt, wann die Sendung der Peilsignale fällig war.
    Zu dieser Zeit fanden sie sich stets in Massen ein und umschwärmten die neun Türme wie Insekten das Licht.
    Der Türmer war alt und weise und auf seine Art ein Philosoph. Obwohl er nicht nur der Verantwortliche für die Neunturmanlage war, sondern zugleich die oberste Instanz der kleinen Loower-Kolonie auf Alkyra-II, wagte man es nur in ganz dringenden Fällen, seine Ruhe zu stören. Jarkus-Telft glaubte, dass sein Anliegen besonderes Gewicht hatte, deshalb suchte er den Türmer in dessen Station auf.
    Der Türmer beobachtete die tobenden Monaden auf seinen Monitoren. Er schien gar nicht zu bemerken, dass der junge Loower eintrat, und Jarkus-Telft wagte es nicht, sich bemerkbar zu machen.
    Es dauerte lange, bis das Leuchtfeuer erlosch. Dann erst beruhigten sich die Riesenamöben. Der Türmer regte sich immer noch nicht.
    Ihm war nicht anzumerken, ob ihn das Treiben der Monaden bewegte. Aber Jarkus-Telft wusste, dass ihn diese primitiven Tiere kaum interessierten.
    Es war Aufgabe des Türmers, das Leuchtfeuer zu bewachen. Er wartete auf etwas, das längst schon hätte eintreten sollen. Er wartete auf den Impuls des Objekts.
    Dieser Impuls war seit nunmehr neun mal neun mal neun Intervallen überfällig, und das war auch der Grund, warum Jarkus-Telft beim Türmer vorsprach.
    »Findest du nicht, dass die Monaden in letzter Zeit besonders wild sind, Gleniß?«, richtete Jarkus-Telft endlich das Wort an den Türmer.
    »Nein, das finde ich nicht«, antwortete Gleniß-Gem, ohne den ungebetenen Gast anzusehen. »Wenn du das glaubst, bildest du es dir nur ein. Vermutlich spuken irgendwelche fantastischen Spekulationen durch deinen Kopf, dass du mich aufgesucht hast.«
    »So ist es, Gleniß. Auf dem Rückweg aus der Stadt hat mich die Duade zu sich geholt. Sie benahm sich recht eigenartig, und mir kam der Verdacht, sie könnte an dem Ausbleiben des Impulses schuld sein. Wäre es möglich, dass sie ihn abgefangen hat?«
    »Nein«, sagte der Türmer entschieden. »Ich

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