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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kaum Spielgefährten finden, von kindgerechten Einrichtungen ganz zu schweigen. Sie hatte sicher Bekannte unter den Terranern der SOL, aber reichte das aus?
    Ein Splittern und Krachen erklang. Sternfeuer fuhr herum und starrte mit schreckgeweiteten Augen den Roboter an, der auf Wände und technische Geräte einschlug. Die Maschine wurde von einem sanften bläulichen Leuchten umflossen und kümmerte sich weder um die entsetzten Rufe des Kindes noch um die herbeistürmenden Männer der Schleusenwache. Die SOL-Geborenen richteten ihre Waffen auf die offensichtlich schwer gestörte Maschine, aber sie zögerten, wirklich zu schießen.
    Irmina Kotschistowa wusste in dem Moment, was sie zu tun hatte. Der Weg in den Hangar war frei. Dort stand die Space-Jet, mit der sie von der BASIS gekommen war. Um den kleinen Diskus auszuschleusen, brauchte die Mutantin keine fremde Hilfe.
    Und Sternfeuer schien so verwirrt zu sein, dass sie gar nicht auf die Idee kommen würde, etwas ginge nicht mit rechten Dingen zu.
    Irmina zog das Mädchen auf die Schleuse zu. Die Wachen beachteten die Terranerin und das Kind überhaupt nicht.
    Das äußere Schott stand offen. Niemand rechnete damit, dass jemand versuchen könnte, sich ausgerechnet jetzt eines Beibootes zu bemächtigen. Der Saboteur zielte auf das Herz der SOL – so jedenfalls musste es für die SOL-Geborenen aussehen.
    Sternfeuer blickte neugierig um sich. Irmina zeigte ihr die Space-Jet, dann wandte sie sich um und wollte das Schott von innen verriegeln, um sich einen Vorsprung zu verschaffen. Wenn sie es nur schaffte, in den freien Raum zu kommen, hatte sie so gut wie gewonnen.
    Bezeichnenderweise waren es nicht die Solaner, die der Mutantin einen Strich durch die Rechnung machten.
    »Sehen Sie mal!«, flüsterte Sternfeuer aufgeregt.
    Aus der offenen Schleuse des kleinen Raumschiffs quollen dünne graue Schleier. Irmina Kotschistowa stand für einen Augenblick wie erstarrt.
    Ein Feuer?
    Die Space-Jet gehörte zur BASIS. Sie war neu – aber selbst jedes ältere Beiboot verfügte über so viele Sicherheitseinrichtungen, dass ein Brand sich niemals so weit ausbreiten konnte, dass der Rauch sogar nach außen drang.
    Es sei denn …
    Irmina nahm Sternfeuer bei der Hand und ging zurück durch die Schleuse. Die Wachen hatten den Roboter unschädlich gemacht. Aufgeregt umstanden sie die Maschine und debattierten. Die Mutantin lächelte spöttisch, dann wandte sie sich zur anderen Seite des Korridors. Im Einstieg des nächsten Liftschachts verschwand sie mit dem Mädchen. Sekunden später hörte sie unter sich aufgeregte Rufe. Die Wächter hatten endlich bemerkt, dass im Hangar nicht alles mit rechten Dingen zuging.
    Resignierend betrachtete Irmina die vorbeigleitenden Wände. Nur Sternfeuers unbewusst angewandte Kräfte konnten für den Vorfall im Hangar verantwortlich sein. Die Schlussfolgerung war erschreckend: Es reichte nicht, die Zehnjährige auf den Weg zur Erde zu bringen. Eigentlich konnte das nur mit Federspiel zu tun haben. Ob der Junge bereit war, seine Schwester gehen zu lassen, spielte wohl gar keine Rolle, denn Sternfeuer selbst hing zu sehr an ihrem Bruder.
    Vorübergehend dachte Irmina Kotschistowa sogar daran, Federspiel einfach mitzuschleppen – eine Idee, die aus purer Verzweiflung geboren war. Abgesehen von den rechtlichen Hindernissen hätte ein solches Vorgehen nicht einmal den geringsten Erfolg garantiert. Im Gegenteil. Wer vermochte vorherzusagen, wie Sternfeuers Kraft reagierte, falls sich herausstellte, dass Federspiel unter der Trennung von der SOL und seinen Freunden litt?
    Irmina konnte es nicht riskieren, das Mädchen unter diesen Voraussetzungen zur BASIS zu schaffen. Sie konnte Sternfeuer noch viel weniger in der SOL lassen. Und sie durfte nicht einmal mit anderen Menschen über das Dilemma reden. Die letzten Ereignisse zeigten, dass Sternfeuer der Krise näher kam. Die geringste Störung, eine ungeschickte Andeutung, irgendetwas – und es gab einen gewaltigen Knall.
    Die Mutantin fühlte sich hilflos und ausgelaugt. Bis eine Stimme in seltsamem Tonfall sagte: »Kommen Sie, schnell! Hier ist ein Versteck.«
    Douc Langur ließ Irmina Kotschistowa an sich vorbei und half dann dem Mädchen in einen schmalen Gang. Sternfeuer wirkte teilnahmslos.
    Der Forscher der Kaiserin von Therm drehte seinen kissenförmigen Körper und deutete mit einer Greifklaue in den Gang hinein. Irmina zuckte mit den Schultern und ging voran. Niemand redete. In den Wänden

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