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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hing ein feines Summen. Es erschien der Mutantin immer wieder wie ein mittleres Wunder, dass es auf der SOL tatsächlich Orte gab, an denen eine solche Stille herrschte.
    Douc Langur hatte den Weg durch unbewohnte Zonen keineswegs nur der Ruhe wegen gewählt. Irmina stellte erleichtert fest, dass sie sich zwischen Wänden hindurchbewegten, die Sternfeuers Unterbewusstsein kaum einen Angriffspunkt boten. Jenseits der Wände erstreckten sich leer geräumte Lagerhallen. Jedenfalls behauptete das der Forscher.
    »Hier können Sie sich ausruhen.« Douc Langur blieb in einer Ausbuchtung des Korridors stehen. Irmina war sich nicht sicher, ob sie den tieferen Sinn in der Bemerkung richtig verstanden hatte, aber sie entdeckte an einer Wand zwei einfache Lager aus Decken. Auf dem einen lag ein buntes Kissen. Es gehörte dem Mädchen. Falls Sternfeuer sich darüber wunderte, wie das Kissen ausgerechnet hierher geraten war, so sprach sie nicht darüber. Sie legte sich schweigend hin und schloss die Augen.
    Irmina ließ sich erschöpft auf das zweite Lager sinken. Douc Langur blieb stehen. Seine federförmigen Sinnesorgane schwankten langsam hin und her. Es schien, als lausche er in alle Richtungen.
    »Sie schläft«, sagte er endlich, nachdem er seinen Translator auf geringe Lautstärke reduziert hatte. »Kommen Sie, uns bleibt nicht viel Zeit!«
    »Wohin gehen wir?«
    Douc Langur antwortete nicht. Im wiegenden Passgang eilte er voran. Die Mutantin hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Nach einigen hundert Metern blieb der Forscher abrupt stehen.
    »Gucky!«, sagte sie, halb überrascht, halb empört, als sie den Mausbiber im Gang hocken sah. Dann fiel ihr ein, wo sie sich befand und dass Gucky hier nichts zu suchen hatte.
    »Ohne mich geht's eben doch nicht«, stellte der Ilt nüchtern und ohne eine Spur von Großsprecherei fest. »Douc Langur ließ mir eine Nachricht zukommen. Wie sieht es aus?«
    »Es wird mit jeder Minute schlimmer«, stellte die Mutantin niedergeschlagen fest. »Ich fürchte, wir können Sternfeuer den Schock nicht ersparen …«
    »Wir dürfen ihr die Wahrheit nicht sagen«, unterbrach der Mausbiber die Terranerin. »Das weißt du genau.«
    »Sie wird früher oder später das gesamte Schiff vernichten«, widersprach Irmina verzweifelt. »Wir müssen die SOL-Geborenen warnen, bevor es zu spät ist.«
    »Dieser Zeitpunkt ist längst überschritten«, sagte Gucky. »Aber Douc hat eine Idee, die zumindest den Versuch wert ist.«
    Irmina Kotschistowa sah den Forscher zweifelnd an. Was, fragte sie sich, konnte der Forscher für Sternfeuer tun?
    »Das Kind ist auf seinen Großvater fixiert«, erklärte Douc Langur. »Mir ist es gelungen, in ein Archiv einzudringen. Der alte Mann fiel bei einem Test als latenter Mutant auf. Allerdings stellte sich heraus, dass seine Fähigkeiten nicht entwicklungsfähig waren. Er wurde außerdem niemals aktiv, auch nicht unbewusst. Sein bescheidenes Talent erschöpfte sich darin, parapsychische Impulse aller Art aufzusaugen. Wo diese Kräfte letztlich blieben, wurde nicht geklärt. Nur in wenigen Fällen zog dieser Mann geringen Nutzen aus seinem Talent. Er konnte zum Beispiel, wenn er sich lange genug in der Nähe eines Telepathen befunden hatte, selbst zumindest die Gedanken seiner Mitmenschen erraten. Er war dabei absolut harmlos und stellte nicht die geringste Gefahr dar. Das immerhin wurde untersucht – es war aber offensichtlich nicht genug. Nachdem feststand, dass dieser Mann nur Impulse aufnahm, die sonst ins Nichts verstrahlt wären, prägte jemand den Begriff vom symbiontischen Mutanten. Weitere Aufzeichnungen liegen leider nicht vor.«
    »Das verstehe ich nicht«, murmelte Irmina verwirrt. »Die Schiffsführung hätte der Sache nachgehen müssen.«
    »Es scheint, als wäre keine Zeit dafür geblieben.«
    »Ist doch egal«, warf Gucky ein. »Der alte Mann sammelte Psi-Impulse. Was er damit anstellte, weiß niemand. Aber jetzt wissen wir, dass seine Enkelin seine Begabung geerbt hat.«
    »Wissen wir das?«, fragte Irmina etwas überrascht.
    Gucky winkte ab. »Denk mal nach! Das Kind ist zehn Jahre alt und fiel höchstens durch gelegentliche Streiche auf. Sicher kam Sternfeuer mal in die Nähe von Mutanten, aber nicht nahe genug, um einen von uns bei der Arbeit zu beobachten …«
    »Was ist mit mir? Sie war oft in der Krankenstation und schaute zu, wenn ich jemanden behandelte.«
    »Genau darum geht es. Du und ich, wir sind die Ausnahmen. Wenn wir von dem ausgehen,

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