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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hellmuts Versuche, mehr zu diesem Thema zu erfahren, blieben vergebliche Mühe. Immerhin war da SENECAs Äußerung, dass die SOL aufgehalten werden sollte.
    »Wer versucht uns aufzuhalten?«, fragte der Sprecher der SOL-Geborenen.
    »Die Daten lassen keine definitive Antwort zu.«
    »Welche Personen kommen in Betracht?«
    »Alle Personen, die sich in der SOL aufhalten oder bis zu einem bestimmten Zeitpunkt aufgehalten haben.«
    »Bis zu welchem Zeitpunkt?« Hellmut ärgerte sich über die Umständlichkeit des Wortwechsels.
    »Der kritische Zeitpunkt ist gleichbedeutend mit dem ersten Kontakt zur BASIS.«
    Natürlich hing alles mit der BASIS zusammen. Seitdem jeder wusste, dass Rhodan nicht mehr zwingend auf die SOL angewiesen war, war alles Weitere vorgezeichnet.
    »Dein Verdacht schließt dich selbst mit ein«, sagte Hellmut spontan.
    »Ich bin keine Person«, korrigierte SENECA.
    Der Kybernetiker gab auf. Seine Vermutung sah er wenigstens indirekt bestätigt. Auch wenn SENECA das abstritt, nach diesem Gespräch gab es eher noch mehr Hinweise darauf, dass die Hyperinpotronik zumindest wusste, wer und was hinter den Anschlägen steckte. Hellmut erinnerte sich mit Unbehagen an frühere Gelegenheiten, bei denen SENECA eine auf den ersten Blick undurchsichtige Rolle übernommen hatte. Sein einziger Trost war, dass sich diese Eigenmächtigkeiten am Ende stets als vorteilhaft für die Menschen der SOL erwiesen hatten.
    Er beschloss, diese Überlegung für sich zu behalten. An Bord herrschte ohnehin schon genug Unruhe. Abgesehen davon bildete SENECAs Zuverlässigkeit einen neuralgischen Punkt im Leben und Denken der SOL-Geborenen.

17.
    Irmina Kotschistowa war mit ihrem Latein fast am Ende angelangt. Allmählich fand sie, dass Federspiel noch schwieriger zu behandeln sei als seine Schwester. Sternfeuer war wenigstens bereit, buchstäblich nach dem Strohhalm zu greifen, sofern ihr die Illusion einer möglichen Lösung ihres Problems geboten wurde. Sie war bereit, zur BASIS zu gehen – wenn Federspiel das zuließ.
    Der Junge hatte gar nichts dagegen einzuwenden. Das behauptete er wenigstens. Aber man brauchte kein Telepath zu sein, um seine Lüge zu erkennen.
    »Natürlich bin ich traurig«, gestand er ein. »Schließlich ist sie meine Schwester. Aber ich habe genug Freunde hier, irgendwie wird es schon gehen.«
    Sternfeuer starrte ins Leere. Sie wirkte beängstigend blass und schmal.
    Irmina hatte das Verlangen, sich mit Federspiel unter vier Augen zu unterhalten, aber sie wagte es nicht, das Mädchen allein zu lassen. Schon weil dessen Unterbewusstsein das zerstörerische Werk fortsetzen konnte.
    »Du kannst mir das wirklich glauben«, sagte Federspiel zu seiner Schwester. »Es macht mir gar nichts aus, wenn du gehst.«
    Sein Gesicht strafte ihn Lügen, aber er schluckte krampfhaft die Tränen hinunter. »Aiklanna ist auch noch da. Sie kann mich dreimal so gut ärgern wie du. Keine Bange, sie wird mich schon auf Trab halten.«
    »Aiklanna ist verletzt!«, sagte Sternfeuer erschrocken.
    »Wieso?«, fragte ihr Bruder verblüfft. »Was ist passiert? Woher weißt du das überhaupt?«
    »Irgendetwas ist explodiert«, murmelte Sternfeuer zerknirscht. »Aiklanna war zufällig in der Nähe. Ich wollte wissen, was mit ihr geschehen war, aber man hat mich nicht bei ihr bleiben lassen. Das war gestern.«
    »So was Dummes«, sagte Federspiel spontan. »Sie wollte mir unbedingt helfen, und da habe ich erwähnt, dass ich dich suche. Ich habe ihr noch gezeigt, wohin sie gehen sollte …«
    Irmina Kotschistowa sah Sternfeuers Gesicht und spürte etwas Geisterhaftes in ihrem Gehirn, das schnappte und zubiss. In der Kabinenwand bildete sich ein Riss. Plastik flog in Fetzen durch die Luft. Metall verformte sich kreischend.
    »Komm!«, schrie die Mutantin verzweifelt und riss Sternfeuer hoch. Federspiel war bereits bis an die gegenüberliegende Wand zurückgewichen.
    Sternfeuer hing wie leblos in Irminas Armen. Die Frau zerrte das Mädchen mit sich und schüttelte es, als sie Federspiel erreichte. Der Junge starrte in stummem Entsetzen auf die Wand. Seine Schwester beachtete er in dem Augenblick nicht, denn dann wäre ihm aufgefallen, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Sternfeuers Augen waren weit aufgerissen und so starr wie bei einer Statue, aber dennoch lag ein unheimliches Glühen in diesem seelenlosen Blick.
    Irmina Kotschistowa verzweifelte fast bei der Erkenntnis, dass sie nichts an dem Geschehen ändern konnte. Jener

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