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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht vorstellen, dass sie erst jetzt aus dem Weltraum zu uns gekommen sind.«
    Bursto verkniff sich eine spöttische Bemerkung. Selna hatte für den Augenblick vergessen, dass eine echte Bürgerin von Lornsite keine Spekulationen anzustellen hatte.
    Ihre Bemerkung erinnerte ihn an etwas. Vor langer Zeit hatte er ein Buch gelesen, in dem über die Herkunft sogenannter UFOs spekuliert wurde. Es war ein echtes Buch, sehr alt und kostbar, eine Kuriosität aus jenen Zeiten, als die Menschen die Raumfahrt noch kaum gekannt hatten.
    »Was ist jetzt schon wieder los?«, fragte Selna beunruhigt, als Bursto den Kurs änderte. »Wohin fliegen wir?«
    »Nach Stockholm. Dort gibt es eine Spezialsammlung alter Schriften.«
    »Was hat das mit unseren Feuerkugeln zu tun?«
    Selna war misstrauisch. Wahrscheinlich dachte sie, Bursto wolle nur einen seiner berüchtigten Umwege machen.
    »Sie selbst haben mich darauf gebracht«, erklärte er. »Wenn diese Feuerkugeln wirklich Flugkörper sind und wenn sich darin Wesen befinden, die uns beobachten, dann können sie das theoretisch schon seit Hunderten und Tausenden von Jahren tun. Ich fürchte, Sie haben mit Ihrer Bemerkung die Wahrheit getroffen, Selna. Diese Fremden waren schon einmal da. Ich glaube, wir haben doch eine tolle Story erwischt!«
    Sie erreichten Stockholm noch in der Nacht, und am liebsten wäre Bursto sofort in das Archiv gegangen. Selna konnte ihn gerade noch dazu überreden, sich wenigstens ein paar Stunden Schlaf zu gönnen.
    »Die Bücher laufen dir nicht weg«, sagte sie, aber in Wahrheit hoffte sie, Bursto könne über Nacht wieder vernünftig werden. Was für ein Unsinn, in uralten Schriften nach Berichten über etwas zu suchen, was offenbar erst jetzt aufgetaucht war. Zwar hatte sie selbst die Vermutung ausgesprochen, dass die Fremden schon seit längerer Zeit heimlich die Erde beobachtet haben könnten, aber das war nicht ernst gemeint gewesen.
    Am nächsten Tag begriff sie erst, dass Gyder Bursto es bitterernst meinte mit seiner Spurensuche in verstaubten Folianten. Und sie musste zugeben, dass jeder Versuch, Licht in die Angelegenheit zu bringen, besser war als bloßes Warten auf Erleuchtung.
    Zu dieser Erkenntnis kam sie während des Frühstücks. Gewohnheitsmäßig sah sie dabei nämlich die Nachrichten, und nachdem sie sich über die weltbewegenden Neuigkeiten informiert hatte, schaltete sie auf einen örtlichen Kanal um. Dort wurde ein Mann interviewt, der eine Feuerkugel gesehen hatte.
    »Die Loower haben die Dinger geschickt«, behauptete der Mann im Brustton der Überzeugung. »Das sieht man auf den ersten Blick. Die Flugkörper sind genauso hässlich und böse wie diese Fremden, die den Mars mit ihrer Turmanlage verschandeln. Die Regierung sollte endlich etwas gegen den Unfug unternehmen. Wo kommen wir denn hin, wenn diese hergelaufenen Fremden ungestraft tun und lassen dürfen, was ihnen gerade in den Sinn kommt?«
    »Sie vermuten natürlich nur, dass ein Zusammenhang zwischen den Loowern und den Flugkörpern besteht«, versuchte der Reporter abzuschwächen, aber der andere fuhr ihm grob über den Mund.
    »Sie sind ein blutiger Narr, junger Mann. Warten Sie, bis Sie eine von den Feuerkugeln sehen. Ein solches Erlebnis wird Ihnen die Augen öffnen. Nur diese teuflischen Kriecher vom Mars …«
    Jemand war geistesgegenwärtig genug, einfach abzublenden.
    »Dies war eine Meinung«, erklärte ein nervös wirkender Sprecher. »Wir wollen und können kein Urteil über die Treffsicherheit dieser Kommentare aus der Bevölkerung geben. Aber bedenken Sie bitte, dass nicht alle Augenzeugen von den bösen Absichten unserer rätselhaften Besucher überzeugt sind.«
    Wieder ein Schnitt. Eine ältere Frau nickte verklärt lächelnd in die Kamera.
    »Oh ja, ich sah die Fremden. Eine Kugel aus reinem Licht landete mitten auf dem Weg, ungefähr zwanzig Meter von mir entfernt. Ich konnte mich nicht rühren, aber ich hatte keine Angst. Ich fühlte mich sehr wohl, eine Aura von Freundlichkeit und Wohlwollen hüllte mich ein. Ich weiß nicht, wie viel Zeit verging. Plötzlich öffnete sich die Kugel, und die Fremden kamen heraus. Sie sind wunderschön, und ein Leuchten umgibt sie. Sie sprachen zu mir. Sie sagten, sie wären gekommen, um uns Menschen endlich den Frieden zu bringen. Sie gaben mir den Auftrag, ihre Botschaft weiterzugeben. Sie bitten uns, die Erde zu verlassen und nach Gäa zurückzukehren. Nur dort werden wir Ruhe und Frieden finden. Wenn wir hierbleiben,

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