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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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werden immer neue Feinde uns bedrohen …«
    Der nächste Schnitt.
    »Es sind Roboter«, behauptete ein Mann mittleren Alters. »Riesige, hässliche Maschinen. Sie packten mich und zerrten mich in ihr Raumschiff. Drinnen war es stockfinster. Sie legten mich in eine Art Kiste. Ich nehme an, dass ich von einer Automatik untersucht wurde. Nein, sie haben mich nicht direkt gequält. Aber ein angenehmes Erlebnis war es keineswegs.«
    »Es sind die Vorboten einer neuen Invasion«, sagte der Nächste. »Abschießen muss man die Kugeln. Dann begreifen diese Fremden, dass wir keine leichte Beute sind.«
    »Feinde? Dass ich nicht lache. Wer ein schlechtes Gewissen hat, der soll sich allerdings vor ihnen hüten. Sie werden das Böse für immer von der Erde verbannen und dem Guten zum Sieg verhelfen.«
    Selna schaltete aus und stürmte zu Bursto hinüber. Der verfolgte die Sendung ebenfalls. Als Selna hereinplatzte, hob er hastig die Hand.
    »… verschollene Seelen«, hörte sie eine Stimme aus dem Lautsprecherfeld. Der Mann, der dort sprach, war halb hysterisch vor Angst. »Milliarden Menschen sind verschwunden, als die Erde durch den Mahlstrom stürzte. Das hat man uns berichtet. Aber die Geister dieser Menschen sind immer noch um uns. Sie stecken in den Feuerkugeln. Sie werden uns alle umbringen, wenn wir ihre Welt nicht sofort räumen.«
    Bursto ließ die Bildwand in sich zusammenfallen.
    »So schlimm habe ich es mir nicht vorgestellt«, sagte er leise. »In den alten Berichten wurden Zwischenfälle dieser Art erwähnt. Ich erinnere mich genau daran. Es gab Gruppen von Leuten, die die hypothetischen Fremden wie Gottheiten verehrten. Andere behaupteten, die UFOs kämen aus der Hölle selbst.«
    »UFOs?«
    Bursto erklärte den Begriff. Selna dachte einen Augenblick darüber nach, dann zuckte sie die Achseln.
    »Diese Leute widersprechen sich gegenseitig«, sagte sie ärgerlich. »Jeder hat etwas anderes gesehen oder will es gesehen haben. Wahrscheinlich haben sie alle miteinander nur zu viel Fantasie.«
    »Schon möglich.« Bursto nickte. »Darauf kommt es mir auch nicht so sehr an. Glaubst du, die Fremden – wenn es sie gibt – hätten wirklich gefordert, wir sollten nach Gäa abwandern, oder was es der Behauptungen noch gibt?«
    Selna sah ihn fragend an und wartete.
    »Viele von uns fühlen sich auf der Erde immer noch fremd«, fuhr Bursto seufzend fort. »Nimm uns beide zum Beispiel. Rein gefühlsmäßig betrachte ich die Erde als meine Heimat. Aber das habe ich schon getan, als ich den Planeten noch gar nicht gesehen, geschweige denn betreten hatte. Ich wurde in dem Bewusstsein erzogen, dass Terra die Wiege der Menschheit sei. Aber wenn ich diese fremden Landschaften sehe, bekomme ich manchmal Heimweh nach den Eiswüsten meiner zweiten Heimat. Das macht mich unsicher. Vielen geht es so. Als wir herkamen, waren wir voller Erwartungen und Illusionen. Für mich war die Erde wie das Paradies. Ich muss gestehen, dass mich die Ernüchterung sehr hart traf. Aber immerhin – diese gefühlsmäßige Bindung half über alle Schwierigkeiten hinweg. Nun sind die Loower da, und wir müssen erkennen, dass Terra uns nicht die Sicherheit bieten kann, die wir uns erhofft haben. Ich nehme an, dass die Stimmen bald lauter werden, die den Rückzug in die Provcon-Faust fordern. Und Menschen wie wir beide werden immer öfter an die Welten denken, auf denen sie geboren wurden.«
    »Lornsite war nicht so paradiesisch, dass ich mich zurücksehne.«
    »Hier entsteht etwas, das für uns alle womöglich gefährlicher ist als eine Invasion aus dem Raum oder ein Krieg mit den Loowern«, fuhr Bursto unbeirrbar fort.
    »Terra wird auch das überstehen!«
    Er sah sie überrascht an.
    »Hoffentlich behältst du recht.«
    Die alten Bücher waren jedem per Projektion zugänglich, der sich für sie interessierte.
    »Wo wollen Sie anfangen?«, fragte Selna skeptisch. Eine Tafel verkündete, dass das Archiv gedruckte Literatur aus drei Jahrtausenden enthielt.
    Bursto forderte spekulative Literatur aus dem zwanzigsten Jahrhundert an und bekam das entsprechende Register eingeblendet. Unter dem Stichwort ›UFO‹ fand er ein ganzes Dutzend Titel. Er wählte aufs Geratewohl den ersten und beugte sich mit Selna gespannt über den Leseschirm. Da gab es ein Kapitel, das sich mit direkten Kontakten befasste, an anderer Stelle war eine Zusammenfassung von UFO-Beobachtungen verzeichnet.
    Staunend lasen sie, was Menschen, die von der bemannten Raumfahrt noch

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