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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bericht in drei Programmen des europäischen Fernsehens. Am Abend desselben Tages erfuhr Bursto, dass die UFO-Story von den anderen Sendezentralen übernommen wurde.
    »Suchen Sie weiter«, sagte Hengus beinahe flehend. »Wir haben hier Tausende von Anfragen. Die Leute sind ganz wild auf Ihre UFOs.«
    Sie stürzten sich auf die Kopien aus dem Stockholmer Archiv und suchten nach neuen Fakten. Sie fanden eine Menge. Aber die wichtigsten Fragen ließen sich nicht beantworten: Woher kamen die UFOs, was wollten sie auf der Erde, und was befand sich wirklich im Innern der Feuerkugeln? Abgesehen davon fanden sie heraus, dass nicht nur kugelförmige Objekte gesehen worden waren, sondern auch solche, die an Space-Jets erinnerten.
    Am nächsten Morgen pfiff Hengus seine beiden Reporter überraschend zurück.
    »Was soll das?«, protestierte Bursto. »Wir stecken bis zum Hals in der Arbeit. Gestern …«
    »Ja, gestern«, murmelte Hengus bedrückt. »Stellen Sie keine Fragen, bitte. Kommen Sie sofort zurück.«
    Bursto und Selna sahen sich schweigend an.
    »Dann eben nicht!«, sagte Selna schließlich. »Schade um die viele Arbeit.«
    Aber Bursto wollte sich nicht so schnell geschlagen geben. »Ich will wissen, was dahintersteckt«, sagte er verbissen, als sie unterwegs waren.
    »Die Fremden sind irgendwo gelandet.«
    »Wie kommst du darauf?« Bursto sah seine Begleiterin überrascht an.
    Sie zuckte die Achseln. »Es ist doch logisch. Jeder weiß inzwischen so viel, dass unsere Spekulationen wertlos geworden sind.«
    »Das wäre kein Grund, uns den Mund zu verbieten.«
    Selna antwortete nicht, und Bursto seufzte. »Wir landen«, entschied er. »Ich muss mit jemandem sprechen. Vom Gleiter aus geht das diesmal nicht.«
    Selna wartete im Gleiter, während er seinen Informanten in Imperium-Alpha zu erreichen versuchte.
    Bursto sah den Mann auf dem Holoschirm erwartungsvoll an.
    »Lass die Finger davon«, sagte dieser. »Das ist ein gut gemeinter Rat. Mehr kann ich dir nicht sagen.«
    »Was, zum Teufel …«, schrie Bursto wütend und verstummte, als das Bild übergangslos dunkel wurde.
    »Ich werde nicht aufhören«, sagte er nach einer Weile zu sich selbst. »Niemand kann mich daran hindern, der Sache nachzugehen. Ich muss herausfinden, was die UFOs sind.«

29.
    Zudir war eine unbedeutende kleine Stadt im Norden Indiens. Das Land war hier flach wie ein Brett. Früher hatte es Flutkatastrophen gegeben und Dürreperioden, und die Menschen waren arm gewesen, obwohl der Boden gut und fruchtbar war. Jetzt war das Land bedeckt von riesigen Feldern. Die Pflanze, die den größten Gewinn abwarf, war die Sojabohne, unentbehrliches Ausgangsprodukt für die Herstellung halbsynthetischer Nahrungsmittel, hochwertiger Öle und vieler anderer Dinge. Einer der Farmer, die Soja anbauten, war San Tharpo, ein traditionsbewusster Mann, dessen Vorfahren schon in Zudir gelebt hatten. Es war ihm gelungen, jenes Stück Land zu erhalten, das die Tharpos seit Hunderten von Jahren bearbeitet hatten.
    Tharpo brachte seine Frau und seine beiden Töchter mit, und das Erste, was diese drei von der Farm zu sehen bekamen, war die alte Stupa, die mitten zwischen den Bohnenstauden stand. Das Gebäude hatte arg gelitten. Die Kuppel war verwittert und der Sockel geborsten, der Zaun vielfach geknickt, und die verzierten Tore waren spurlos verschwunden. Drinnen gab es nur Staub und Ungeziefer. Die Roboter, die auf der Erde nach der Rückkehr ins Solsystem aufgeräumt hatten, waren an dem alten buddhistischen Kultbau achtlos vorbeimarschiert.
    San Tharpo baute Soja an und arbeitete in jeder freien Stunde an der Stupa. Er gab keine Ruhe, ehe er auch die letzten Spuren des Zerfalls getilgt hatte. Irgendwo trieb er Figuren auf, die er drinnen aufstellte, einen Buddha und eine Statue der Göttin Kali. Seine älteste Tochter Desina machte ihn zwar darauf aufmerksam, dass die Anwesenheit einer Kali ein glatter Stilbruch war, aber Tharpo ließ sich dadurch nicht beeindrucken.
    Als er an diesem Morgen über seine Felder ging, stellte er zufrieden fest, dass es fast genauso aussah wie vor ein paar hundert Jahren. Auf den Blättern der Bohnenstauden glitzerte der Tau. Mittendrin erhob sich die Stupa, und sie sah aus wie neu. Im nächsten Monat wollte er Mango-Bäume um sie herum pflanzen, um dem Gebäude einen würdigeren Rahmen zu geben.
    Die Roboter waren Tag und Nacht unterwegs. Morgens empfand Tharpo die Anwesenheit der Maschinen als störend, aber er sah ein, dass er

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