Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Spalt in der Kuppel. Tharpo schwor später, dass es Männer gewesen waren, Menschen, hochgewachsene, muskulöse Gestalten in blauen Anzügen, mit kalten, glatten, leblosen Gesichtern.
    Diese Gesichter gaben ihm den Rest. Vor seinem inneren Auge erschien ein Bild. Der Buddha in der Stupa hinter ihm. Er sah genauso aus. Dieses glatte, ausdruckslose Gesicht …
    Im Gegensatz zu dem Buddha waren die Fremden sicher nicht aus Stein gehauen, denn sie bewegten sich. Sie sahen alle gleich aus. Mit ihren metallisch wirkenden Anzügen ähnelten sie auf fatale Weise den Robotern, die immer noch teilnahmslos vorübergingen.
    Tharpo schaffte es mit einiger Mühe, sich umzudrehen. Als er die Stupa sah, die verzierten Tore, den Eingang, in dem Eijana und Desina standen, fühlte er sich erleichtert. Es schien, als wäre eine zentnerschwere Last von seinen Schultern genommen. Er rannte los, und hinter sich hörte er durch das eigenartige, pulsierende Summen das Stampfen von Schritten, dann eine helle Stimme.
    Dalanja, dachte er. Sie haben es auf das Kind abgesehen.
    Tharpo hatte Gyder Burstos UFO-Sendung nicht gesehen. Aber selbst wenn er gehört hätte, dass alle bekannten UFO-Entführungen ein gutes Ende genommen hatten, wie Bursto vorsichtshalber behauptete, so hätte er es in diesem Moment sicher vergessen.
    Er drehte sich um und sah, wie die fremden Männer in den metallischen Anzügen seine Tochter in Empfang nahmen. Dalanja schien keine Angst zu haben. Sie protestierte nicht, als einer sie auf den Arm hob und in die Kuppel trug.
    Die anderen Fremden blieben vor dem Ausstieg stehen, als warteten sie auf etwas.
    »Die Roboter!«, schrie Eijana. Sie kam keuchend aus der Stupa gerannt.
    »Geh zurück!«, brüllte Tharpo entsetzt. Aber Eijana hörte nicht. Sie lief nach links hinüber. Tharpo zuckte zusammen, als er sich an die Erntemaschinen erinnerte, die dort bereitstanden.
    Es waren riesige Kästen, die auf Antigravfeldern dahinglitten, und Tharpo war sehr stolz darauf, dass ihm diese Roboter gehörten. Sie waren einzig und allein für die Ernte der wertvollen Schoten bestimmt. Ihnen hatte Tharpo es zu verdanken, dass sich die Erträge seiner Farm stetig steigerten.
    Die Ernteroboter waren groß und schwer. Sie erreichten eine hohe Geschwindigkeit, und wenn ihre Transportbehälter gefüllt waren, konnte er sie als Zubringer einsetzen. Wenn sie in voller Fahrt gegen die Kuppel rasten, dann konnte das den Fremden nicht ganz gleichgültig sein.
    Als Tharpo sich in Bewegung setzte, kletterte Eijana schon in die Kuppel der ersten Maschine. Die Farmerin kannte sich mit den Robotern aus – sie brauchte kaum eine Minute, um das Ding umzuprogrammieren. Als sie absprang, arbeitete San Tharpo bereits fieberhaft in der Kanzel des zweiten Roboters, und in dem dritten Gerät hantierte Desina an den Kontrollen.
    Sie sprangen ab, die Maschinen glitten summend auf die Kuppel zu. Noch bewegten sie sich langsam. Die vier Fremden standen da und starrten herüber. Dem Farmer kam es vor, als betrachteten diese Wesen die Menschen amüsiert.
    »Wartet nur!«, schrie er. »Ihr werdet euch noch wundern. Lasst Dalanja frei!«
    Er hatte mit keiner Reaktion gerechnet. Umso erstaunter war er, als der fünfte Fremde aus dem Schiff kam. Er trug das Kind auf den Armen. Dalanja rührte sich nicht.
    Sie haben sie umgebracht!, dachte Tharpo entsetzt.
    »Wir müssen die Roboter wieder anhalten«, flüsterte Eijana. »Tu doch etwas!«
    »Es ist zu spät«, murmelte Tharpo.
    Die Erntemaschinen waren dicht vor der Kuppel. San Tharpo hielt sich die Ohren zu und schloss die Augen angesichts der zu erwartenden Explosion.
    Es passierte gar nichts.
    Er blinzelte – die Maschinen waren verschwunden.
    »Sie haben sich aufgelöst!«, rief Desina. »Ich habe es genau gesehen. Sie sind verschwunden, als sie die Kuppel berührten!«
    Der fünfte Fremde hielt Dalanja hoch in die Luft. Das Kind bewegte sich schläfrig.
    Die Erleichterung durchfuhr den Farmer wie ein Schock. Seine Tochter lebte.
    Wie ein Automat setzte er einen Fuß vor den anderen und ging auf die Energiekuppel zu.
    »Nehmt mich mit!«, schrie er zu den Fremden hinüber. »Lasst meine Tochter frei!«
    Er erhielt keine Antwort. Der Fremde mit Dalanja zog sich ins Schiff zurück. Die anderen vier folgten ihm, als Tharpo noch etwa dreißig Meter entfernt war. Er rannte los, erreichte die schimmernde Wand und schlug verzweifelt dagegen.
    Dann trafen seine Fäuste nur noch Luft, und Tharpo stürzte kopfüber in

Weitere Kostenlose Bücher