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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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außen zu öffnen. Innen jedoch musste es automatisch gesteuerte Mechanismen geben, sonst wäre die Maschine aus dem Grab kaum in den neuen Trakt gelangt.
    Die Roboter, die nach Cerveraux' Ansicht über Lorvorcs sterbliche Hülle wachten, konnten jederzeit herauskommen. Obwohl sie wahrscheinlich programmiert waren, besaßen sie mit Sicherheit Gehirne, die ihnen eigenständige Entscheidungen erlaubten. Das machte sie zu potenziellen Verbündeten oder Gegnern, je nach der Urprogrammierung.
    Cerveraux war nicht wohl bei dem Gedanken, sich mit hoch spezialisierten Maschinen herumschlagen zu müssen, denn er konnte sich leicht ausrechnen, wie eine derartige Auseinandersetzung enden würde. Bisher hatten die Roboter jedoch nicht mehr getan, als eine undefinierbare Maschine vom Grab in den Neubau zu bringen.
    »Sollen wir Proy herausholen?« Zum ersten Mal seit längerer Zeit wagte Suys wieder einen Einwand.
    »Vorläufig nicht«, antwortete Cerveraux. Er spürte, dass Suys enttäuscht war. »Das bedeutet ja nicht, dass wir Proy aufgeben«, fügte er hastig hinzu.
    »Aber Proy ist verletzt!«
    »Ja, verdammt!« Cerveraux wurde ungeduldig. »Begreift ihr nicht, dass es um mehr geht als nur um Proy? Sei jetzt still, damit ich mich auf Kreyns Bilder konzentrieren kann.«
    Suys war verstimmt, vielleicht sogar wütend, und Cerveraux kam auf den Gedanken, dass seine Tochtersysteme sich gegen ihn auflehnen könnten. Er verwarf die Vorstellung jedoch sofort wieder. Schließlich waren die Tochtersysteme ein Teil von ihm und in einer Phase der Metamorphose entstanden.
    Kreyn war bereits dicht an das Grab herangekommen. Dank der Nahaufnahmen konnte Cerveraux erkennen, wie groß dieser Sektor in einem Gebiet starker Verwüstungen war. Eigentlich erstaunlich, dass er den Explosionen standgehalten hatte.
    Die Außenwand, auf die Kreyn zuflog, füllte mittlerweile das gesamte Bild. Der einsame Beobachter im ersten Turm sah eine Zeit lang nichts als eine graue Masse.
    Auch Geurly übermittelte nun Bilder vom Grabmal, wenngleich aus weit größerer Entfernung. Zwischen Geurly und dem Grab bewegte sich der kleine Fremde in seinem golden schimmernden Schutzanzug.
    Kreyn schien jetzt in einer Höhe mit dem Dach des Gebäudes zu fliegen, denn die obere Kante wurde sichtbar. Dahinter ragten verbogene und zerrissene Gerüstteile wie bizarre Gewächse in den luftleeren Raum. Kreyn stieg noch höher, dann kreiste er über dem Dach.
    »Kreyn«, sagte Cerveraux ärgerlich. »Auf diese Weise sehe ich nicht viel. Warum fliegst du nicht vor das Tor?«
    Das Tochtersystem änderte den Kurs erneut und ließ sich tiefer sinken. Das Licht seines Scheinwerfers sprang von Trümmerbrocken zu Trümmerbrocken. Dadurch entstand der Eindruck, als bewegten sich die toten Gegenstände.
    Ich muss meine Sinne beisammen halten!, erkannte Cerveraux. Sonst fange ich an, Gespenster zu sehen.
    Das Tor tauchte auf. Wäre er dazu in der Lage gewesen, hätte Cerveraux sich nach vorn gebeugt. Aber er war ein dicker, unbeweglicher Klotz.
    »Was nun?«, fragte Kreyn ratlos.
    »Geh dichter ran! Vielleicht finden wir Spuren, die uns einen Hinweis darauf geben, ob das Tor in jüngster Zeit geöffnet und wieder geschlossen wurde.«
    »Spuren im Staub …«, erwiderte Kreyn und bewies damit zum ersten Mal, dass er den Gedanken eines anderen zu Ende denken konnte.
    Staub hatte sich überall abgelagert. Er stammte noch von den Explosionen, die weite Bereiche des Bauwerks pulverisiert hatten. Da die Schwerkraft weiterhin zum Mittelpunkt der Burg hin wirksam war, hatte der Staub sich dementsprechend abgelagert. Wenn eine Maschine aus dem Grab herausgebracht worden war, fanden sich vielleicht Spuren in den Trümmerplatten vor dem Tor.
    Kreyn flog jetzt sehr langsam und lieferte gute Großaufnahmen. Das, wonach Cerveraux suchte, fand er aber nicht. Vor dem Eingang zu Lorvorcs letzter Ruhestätte schien alles unverändert zu sein.
    »Nichts«, sagte Cerveraux enttäuscht. »Ich denke, ab sofort umkreist du den Komplex und versuchst, etwas Ungewöhnliches zu entdecken.«
    »Ungewöhnliches?«, echote der Ableger ratlos.
    In diesem Moment huschte ein Blitz über zwei der drei Schirme. Wo Kreyns Bilder abgelaufen waren, leuchtete nur noch die leere Front. Auf dem Schirm, der Geurlys Bericht zeigte, sah Cerveraux eine winzige leuchtende Wolke, die sich schnell verflüchtigte. Nur zögernd verarbeitete Cerveraux die Erkenntnis, dass er die traurigen Überreste von Kreyn sah.
    »Kreyn ist

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