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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihn in eine Tasche seines Anzugs.
    »Wir warten auf deine Befehle!«, sagte Merric.
    Ganerc-Callibso hatte plötzlich das Bedürfnis, lauthals zu lachen. Es war eine Reaktion auf die unvorstellbare Anspannung, unter der er bis eben gestanden hatte.
    »Im Augenblick will ich nur Ruhe«, gab er Merric zu verstehen. »Ich muss über Verschiedenes nachdenken. Sobald ich weiß, was wir tun werden, rufe ich euch.«
    Fasziniert sah er zu, wie Merric zum Rand der Plattform schwebte. Offenbar erteilte der Chefdiener seiner Robotarmee lautlose Befehle. Die Maschinen drehten sich um und verschwanden durch die seitlichen Ausgänge in ihre Aufenthaltsräume.
    »Ich möchte allein sein«, sagte Ganerc-Callibso sanft. »Das gilt auch für dich, Merric.«
    Widerspruchslos zog sich der Chefdiener zurück.
    Was für seltsame Kapriolen das Schicksal doch vollführt, dachte Ganerc-Callibso fassungslos. Nun war er Herr über gut zweihundert Roboter, die ihn für Lorvorc hielten.
    Sein scharfer Verstand hatte längst begriffen, dass etwas von Lorvorc übrig sein musste. Aber wenn er nicht Lorvorc war und der Leichnam unter seinen Füßen auch nicht – wo war sein Bruder dann?
    Nachdem er sich auf dem Plateau ausgeruht hatte, dachte der Zeitlose über seine Situation nach. Solange die Roboter ihn als Mächtigen akzeptierten, würden sie seine Befehle ausführen. Abgesehen davon war er ihnen keine Rechenschaft schuldig. Das bedeutete, dass er seine unfreiwillige Rolle zu Ende spielen konnte. Vor allem, um mithilfe der Robotarmee zu Rhodan und Atlan zurückzufinden und die unbekannten Gegner zu besiegen.
    Ganerc-Callibso zweifelte nicht daran, dass die unbekannte Macht in der Ruine mit dem von Merric erwähnten Cerveraux zu tun haben musste. Er dachte an den Fremden, mit dem Rhodan und Atlan im Turm zusammengetroffen waren. Wenn nicht alles trog, handelte es sich bei diesem Wesen um den loowerischen Quellmeister Pankha-Skrin. Ganerc-Callibso bedauerte, dass er Rhodan bisher nicht von seinem Zusammentreffen mit den Loowern auf dem Planeten Erskriannon berichtet hatte. Seither wusste er von Pankha-Skrin. Da er jedoch nicht angenommen hatte, jemals mit dem Quellmeister zusammenzutreffen, hatte er diese Information für sich behalten.
    Es wurde Zeit, das er die Initiative ergriff, andere Überlegungen hatten keinen Sinn mehr. Er trat an den Rand des Plateaus und rief nach Merric. Pflichtbewusst kam der Chefroboter aus einem der benachbarten Räume in die Halle. Ganerc-Callibso wartete, bis er bei ihm war.
    »Wir müssen Untersuchungen anstellen. Dafür werden wir diesen Sektor verlassen.«
    »Nur wir beide?«, wollte der Roboter wissen.
    »Nur wir beide!«, bestätigte Ganerc-Callibso.
    »Das ist gefährlich. Falls Cerveraux überlebt hat, plant er vielleicht einen Angriff. Ich schlage daher vor, dass du eine große Begleitmannschaft auswählst.«
    Ganerc-Callibso maß Merric mit einem ärgerlichen Blick. »Wer gibt die Befehle?«, erkundigte er sich aufgebracht.
    »Du, Mächtiger!«, sagte Merric erschrocken.
    »Dann gehen wir so vor, wie ich es für richtig halte.«
    Der Roboter erhob keine weiteren Einwände.
    »Du fliegst voraus!«, ordnete Ganerc-Callibso an, da er nicht die geringste Ahnung hatte, wie er das Haupttor öffnen sollte.
    Warum sollte ein Wesen, das in der Burg eines Mächtigen wohnte, nicht dessen Sprache beherrschen?, fragte sich Rhodan. Allerdings war ihm die Anwesenheit eines solchen Wesens ein Rätsel. Bisher hatte er angenommen, dass die Mächtigen, mit Ausnahme Murcons, allein auf ihren Burgen gelebt hatten.
    Rhodan war überzeugt davon, dass sie das Geheimnis lösen konnten. Er stellte sich selbst, dann Atlan und Pankha-Skrin vor. »… wir sind mit friedlichen Absichten gekommen«, fügte er vorwurfsvoll hinzu. »Es ist bedauerlich, dass wir von deinen Helfern angegriffen wurden.«
    Der Turmbewohner aus organischem Plasma schien über die Tatsache, dass er mit den drei Fremden mühelos kommunizieren konnte, genauso überrascht zu sein wie diese. Jedenfalls dauerte es eine Weile, bis er sich zu einer Antwort aufraffte. Vielleicht schwieg er auch so lange, weil er körperliche Probleme hatte, überlegte Rhodan. Die Erschütterungen, die den grauen Quallenkörper durchliefen, schienen darauf hinzudeuten. Der Terraner schätzte, dass dieses Wesen mindestens vier Meter hoch war und ebenso dick.
    »Ich bin Cerveraux«, erklang es endlich. »Ich bin einer der ehemaligen Arbeiter, die diese Kosmische Burg erbauen mussten.

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