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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gebeten.«
    »Ich weiß.« Das Licht im Dunkel reagierte freundlich. »Ich muss mich dagegen sichern, dass du keinen Unfug anrichtest, mein verehrter Freund.«
    Zwadivar erhob sich von der Liege, auf der er während der Unterhaltung geruht hatte. Er kannte das Licht zu gut, als dass er einen weiteren Einspruch versucht hätte. Er verabschiedete sich mit den üblichen Worten und verließ den Bürokomplex des Meisters der Norane in dem Bewusstsein, dass er zwar erfolgreich gewesen war, aber nicht alles bekommen hatte, was er für seinen Plan brauchte.
     
    Zwadivar kehrte in sein Haus zurück. Er musste seinen Plan modifizieren. Das erforderte Denkarbeit, und Denken machte ihn hungrig. Er begab sich in jenen innersten Raum des Hauses, den außer einigen seiner Mitbrüder noch niemand zu Gesicht bekommen hatte, und überlegte, auf welche Weise er sich kräftigen sollte. Er empfand die Auswahl der Mahlzeit immer als Höhepunkt des Tages. Vor allem konnte er es sich leisten, selbst den ausgefallensten Wünschen seines Geschmacks zu Diensten zu sein.
    Er entschied sich für eine Mischung aus tropischen Wurzeln, dem Seim der Polarwespen und den Kiemenlamellen des Buntfischs. An der Servokonsole setzte er seine Wahl in die Tat um. Der Sud, der in die weit ausgelegte Wanne rann und die Zutaten in aufgekochter Form enthielt, floss goldgelb und schwerfällig, beinahe zäh. Zwadivar wartete, bis die Wanne sich zu einer Höhe von einem Meter gefüllt hatte, dann stieg er hinein. Eine halbe Stunde lang lag er ruhig in der nur langsam erkaltenden Flüssigkeit und nahm deren Nährkraft genussvoll in sich auf.
    Danach spülte er sich rasch ab. Während er in der Wanne lag, war ihm ein neuer Gedanke gekommen. Zwei Bewusstseine schufen mehr Gedanken als eines, und er hatte ohnehin die Absicht gehabt, seinen anvertrauten Freund Ongelsken in sein Fanggebiet einzuladen.
    Im Arbeitsraum wählte er Ongelskens Anschluss. Der Freund meldete sich wie üblich schon nach wenigen Sekunden. Das Bild auf dem Empfänger flackerte, denn die Chromatik konnte sich nicht entscheiden, ob Ongelskens Hautfarbe schmutzig braun oder blassgrün war.
    »Das ist eine ausgesprochen jämmerliche Verbindung, mein anvertrauter Freund«, beklagte sich Zwadivar. »Trotzdem wünsche ich dir einen angenehmen Tag.«
    »Wir liegen unter einem intensiven Regensturm, da ist die Kommunikation immer gestört«, erklärte Ongelsken. »Ich danke für deinen Wunsch, mein gönnerhafter Freund, und erwidere ihn. Es freut mich, dass ich mich mit dir unterhalten kann.«
    In Wahrheit ist er neugierig, weshalb ich ihn angerufen habe, dachte Zwadivar. Ongelsken war ein junger Vargarte, der seine Identitätsstabilität erst über eine geringe Zahl von Generationen aufrechterhalten hatte. Aber er war intelligent, tatkräftig und genügsam.
    »Mir kam soeben in den Sinn, dass die Noran-Saison in wenigen Wochen beginnt«, sagte Zwadivar.
    »In zwölf, um genau zu sein.«
    »Ja – und da fragte ich mich, ob du dich schon für ein bestimmtes Fanggebiet entschlossen und einen entsprechenden Antrag gestellt hast.«
    »Ich hatte vor, im üblichen Gelände auf Fang zu gehen. Einen Antrag habe ich noch nicht gestellt, weil die Behörden erst acht Wochen vor Saisonbeginn Anträge entgegennehmen.«
    Zwadivar gab ein zischendes Geräusch von sich, das seine Belustigung verriet. »Hättest du dich nicht an mich wenden können? Weißt du nicht, dass ich an die Vorschriften der Behörden nicht gebunden bin?«
    »Ich hätte das tun können, gönnerhafter Freund«, antwortete Ongelsken. »Aber du weißt, dass ich es vorziehe, meine Geschäfte aus eigener Kraft zu regeln.«
    »Das ist natürlich ein lobenswerter Zug. Ich habe mir jedoch heute schon mein Fanggebiet für die neue Saison zuweisen lassen. Es ist groß genug, um zwei und mehr Fängern zu angemessenem Gewinn zu verhelfen. Ich lade dich ein, mit mir auf Fangfahrt zu gehen – mein Gebiet gehört uns beiden.«
    Einer der Organknoten unter Ongelskens Haut zuckte. Zwadivar erkannte, dass Ongelsken im Begriff war, sein Angebot abzulehnen.
    »Ich tue das nicht aus Großspurigkeit, sondern weil ich unter Umständen deine Hilfe brauche«, fügte er deshalb schnell hinzu.
    »Das verändert die Situation natürlich. Wo liegt dein Fanggebiet?«
    »Vierzehn Lichtsekunden rings um den Irrläufer .«
    Vargarten zeigen heftige und instinktive Reaktionen dadurch, dass die Haut über den Organknoten vorübergehend ihre Transparenz verliert. Ongelsken ließ

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