Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
überwachenden Monitorkreise zustande gekommen, das Auge hatte sozusagen das Unterbewusstsein des Helks direkt angesprochen, und dadurch waren Sensoren aktiviert worden, die Nistor das Bild der vierdimensionalen Raumstruktur vermittelten. Die Binärmuster, die seine Kombinatorkreise etwas erkennen ließen, zu dem er eigentlich gar nicht fähig war, hatte das Auge für ihn aufbereitet.
    Der Helk nahm zur Kenntnis, dass das Auge entweder über eigene Intelligenz verfügte oder von einem uralten Programm gelenkt wurde, das mindestens bis in die Zeit zurückreichte, als es noch zu Laire gehört hatte.
    Nistor erkannte, dass die unerwartete Tätigkeit des geheimnisvollen Geräts mehr bezweckte als nur das Erkennen der Raum-Zeit-Verspannung. Da musste noch sehr viel Wichtigeres sein ...
    Der Helk sah es.
    Ein dünner, lichtloser, geradliniger Kanal führte durch die milchige Wandung der Kugel in deren Inneres. Der DROGERKOND wurde ein Weg gezeigt, auf dem sie weiter vorstoßen konnte.
     
    In Wahrheit war Vavo Rassa keineswegs der eitle Geck, den er so gern spielte. Die Art, wie Nistor ihn abgefertigt hatte, bedrückte ihn nicht, weil er verstand, dass Wichtiges im Gang war.
    Was vorging, würde er am ehesten im Kommandostand erfahren, also kehrte er auf dem kürzesten Weg dorthin zurück.
    Die Szene, die er vorfand, wirkte angespannt. Die Loower verharrten mehr oder weniger reglos an ihren Arbeitsplätzen, der Helk hatte die Steuerung des Schiffes übernommen. Hin und wieder gab Nistor knappe Erläuterungen.
    »Wir nähern uns jetzt der Mündung des Kanals ...«
    Rassa erschrak, als er zum großen Hauptschirm aufsah. Die Sternenfülle ringsum war verschwunden, Schwärze breitete sich aus. Es erschien ihm, als stürze das Raumschiff der Loower in einen endlosen Abgrund.
    Mithilfe seines Mikrotriebwerks schwebte er zu Burnetto-Kups Konsole. Der Kommandant beobachtete die Datenanzeige. Rassa, längst mit der loowerischen Symbolik vertraut, erkannte rasch, dass sich die DROGERKOND durch eine Zone ungewöhnlich starker Raumkrümmung bewegte – oder, was annähernd dasselbe sein musste, durch einen Bereich stark variierender Gravitationsfelder.
    Eine Verspannung des Raum-Zeit-Gefüges, hatte der Helk erklärt. Zwei Schiffe, die sich hilflos an der Außenfläche der Verspannung entlangtasteten.
    Rassa wurde klar, was geschah: Nistor hatte einen Durchschlupf gefunden, etwas wie ein Wurmloch. Die DROGERKOND befand sich auf dem Weg ins Innere des von der Verspannung umschlossenen Teiluniversums.
    »Hüllfeldgenerator höchste Leistung«, meldete sich der Helk. »Schwerkraftgradient achtzehnhundert G-Einheiten pro Meter.«
    Rassa hielt den Atem an. Ein Gradient dieser Größe bedeutete, dass sich die Schwerkraft auf Meterdistanz um das Tausendachthundertfache der Normschwerkraft veränderte. Selbst der kräftigste Terkonitstahlträger wäre innerhalb eines derart stark variierenden Feldes binnen Sekundenbruchteilen zerrissen oder zu einem formlosen Klumpen gestaucht worden.
    »Gradient nimmt ab. Zwölfhundert Einheiten pro Meter – eintausend – achthundert ...«
    Der Siganese atmete auf. Er schaute hinauf zur optischen Erfassung, und während die Loower ihre Aufmerksamkeit auf die Daten konzentrierten, erhaschte er den ersten Blick in das abgeschlossene Teiluniversum.
    »Wir sind durch!«, schrie er aus Leibeskräften.
     
    Ein wenig ratlos nahmen die Loower zur Kenntnis, dass sie sich nach dem Durchbruch durch die Raum-Zeit-Verspannung in unmittelbarer Nähe einer großen gelben Sonne mit elf Planeten befanden. Von den Umläufern waren acht riesige Wasserstoffwelten, nur der fünfte Planet wies erträgliche Bedingungen auf.
    »Das Ziel, auf das wir zustreben, ist mir unbekannt«, meldete der Helk Nistor. »Die Umgebung muss eingehend analysiert werden.«
    Inzwischen waren alle Siganesen im Kommandostand eingetroffen. Rassa verteilte seine Gefährten an die Datenanschlüsse der Analysestationen, er wollte jede Information sofort vorliegen haben. Untereinander verständigten sie sich über Minikom.
    Das Interesse der Loower konzentrierte sich schnell auf den fünften Planeten. Er durchmaß mehr als einundzwanzigtausend Kilometer und war damit ungewöhnlich groß. Unter der Annahme, dass seine Dichte innerhalb des für Sauerstoffwelten charakteristischen Bereichs lag, wurde eine Oberflächenschwerkraft von rund 1,6 Gravos errechnet.
    Mehrere in kurzen Abständen durchgeführte Messungen ergaben jedoch Werte, die von 0,7 bis 1,8

Weitere Kostenlose Bücher