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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dieser Änderung gekommen, hätten Sie die Kinder jedoch abgeliefert?«
    Der Besucher schwieg.
    Nach mehr als einer Stunde war Tifflor mit seiner Geduld am Ende.
    »Passen Sie auf, Alurus«, sagte er. »Ich mache Ihnen gleich ein letztes Angebot. Vorher will ich Ihnen aber kurz erklären, warum ich keine Zeit habe, mich tagelang mit Ihnen zu unterhalten. Haben Sie schon von den Orbitern gehört?«
    »Ich habe Funksprüche aufgefangen«, murmelte der kleine Mann.
    »Dann wissen Sie Bescheid. Diese gigantischen Flotten sind hier in unserer Galaxis, um die Horden von Garbesch zu vertreiben, und einem unglücklichen Zufall haben wir es zu verdanken, dass man die gesamte Menschheit für ebendiese Horden hält. Anstatt um siebenundneunzig Kinder zu streiten, sollte ich mich um die Orbiter kümmern. Deren Sturheit wird unzählige Opfer fordern, wenn es uns nicht gelingt, den Irrtum aufzuklären. Das ist ein Punkt. Aber es gibt noch etwas, das sich zu einer immer schlimmeren Gefahr auswächst, und das sind die Weltraumbeben.«
    »Ich hatte Sie durch Plekeehr vor den Beben warnen lassen!«
    »Zugegeben. Aber wenn Sie gerade eine Portion Zyankali versehentlich hinunterschlucken und ich rufe Ihnen zu, dass das Gift ist, nützt Ihnen meine Warnung auch nichts mehr. Sie hätten uns besser verraten sollen, was wir gegen die Auswirkungen der Beben tun können!«
    »Niemand kann sie verhindern«, wandte Alurus ein.
    »Nein? Immerhin sprach Plekeehr von einer manipulierten Materiequelle. Ich habe keine Ahnung, was das sein soll, aber der Zusatz ›manipuliert‹ weist darauf hin, dass die Beben mit Absicht herbeigeführt wurden.«
    Alurus schwieg.
    »Mir scheint, ich bin schon wieder auf ein Thema gestoßen, über das Sie nicht reden können oder wollen oder dürfen«, bemerkte Tifflor ironisch. »Wer erteilt Ihnen eigentlich so viele Verbote? Nein, lassen Sie es gut sein, diese Frage war nicht ernst gemeint. Aber vielleicht können Sie mir in einer anderen Sache einen Hinweis geben: Seit Kurzem gibt es bei uns eine neue Krankheit. Sie ist unheilbar, und einige Experten sprechen schon von einer neuen Seuche, die alle Menschen töten könnte – vorausgesetzt, wir bleiben lange genug in der Milchstraße. Aber auch wenn wir auswandern, können wir uns keineswegs sicher fühlen. Oder haben Sie eine Ahnung, wie weit wir fliegen müssten, um von den Weltraumbeben nichts mehr zu spüren?«
    Alurus sah den Terraner starr an.
    »Sprechen Sie weiter«, bat er mit belegter Stimme. »Die Krankheit steht mit den Beben in Verbindung?«
    »Das ist mittlerweile absolut sicher«, bestätigte Tifflor bitter. »Genauso sicher wie die Tatsache, dass wir den Opfern nicht helfen können. Wer diese Krankheit bekommt, der ist schon so gut wie tot. Unsere Ärzte können einzig und allein das Sterben in die Länge ziehen. Vor Ihrer Ankunft hier an Bord erhielt ich die Nachricht, dass dieser Umstand in einigen Kliniken bekannt geworden ist. Viele der Erkrankten, die plötzlich wussten, woran sie waren, haben die Konsequenz daraus gezogen und ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt. Jeder war ein Mensch. Von uns Menschen sagt man, dass wir das Spiel niemals aufgeben und dass wir hoffen, solange überhaupt noch Leben in uns ist. Vielleicht hilft Ihnen dieser Hinweis zu begreifen, wie furchtbar diese Krankheit ist. Alurus, ich bitte Sie – und das soll wirklich eine Bitte sein, keine Forderung und auch kein Trick: Beenden Sie dieses Spiel! Zwingen Sie mich nicht zum Äußersten, sondern geben Sie die Kinder frei, damit ich mich meinen anderen Aufgaben widmen kann.«
    »Ich begreife das nicht«, murmelte Alurus nach langem Schweigen. »Es ist viel zu früh. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht damit gerechnet.«
    Julian Tifflor lehnte sich erschöpft zurück.
    »Sie sollten nach Statischon zurückfliegen«, sagte er enttäuscht. »Falls Sie es sich anders überlegen ...«
    »Sie verstehen mich völlig falsch!«, rief Alurus aufgeregt. »Ich habe auf ein Zeichen gewartet – warum haben Sie mir nicht eher von dieser Krankheit erzählt?«
    »Sie wissen also doch etwas darüber«, stellte Tifflor fest.
    »Diese Krankheit ist der Grund für alles, was ich in Ihrer Galaxis unternommen habe!«, gestand Alurus ein.
     
    Die Erkenntnis warf den kleinen Mann fast um. Er war am Ziel. Die Vorbereitungen waren abgeschlossen, die Körper der siebenundneunzig Kinder produzierten das Serum, und wer einmal genug davon hatte, konnte es – zumindest in gewissen Mengen –

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