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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Polschleuse der ERRANTHE. Gucky spähte nach draußen und sah, dass sich der Zug der Kellner vor den Hütten formierte. Die schüsselförmigen Fahrzeuge waren voll beladen und setzten sich langsam in Bewegung.
    »Ob sie jemanden zurückgelassen haben?«, murmelte der Ilt.
    »Von unseren Leuten? Keinen Einzigen. Sie hatten alle unter dem Schiff abgelegt, bevor sie auf die Schüsseln verteilt wurden: einhundertundfünf Männer und Frauen.«
    Der Gleiter, den Milder Dano vorbereitet hatte, stand neben zwei weiteren Flugmaschinen in einem kleinen Hangar über dem Äquatorwulst. Gucky nahm zur Kenntnis, dass die Kellner sich für die Bordfahrzeuge der ERRANTHE offenbar nicht interessiert hatten.
    Milder Dano entfernte sich für wenige Minuten und kam mit zwei mittelschweren Strahlern zurück. »Ich hoffe, dass wir diese Waffen trotzdem nicht brauchen«, sagte er.
    Der Ilt startete den Gleiter und verließ den Hangar.
    Es regnete, die Wolken hingen tief. Der Zug der Kellner war schon im Dunst verschwunden. Gucky flog in die Richtung, in der die Fremden verschwunden waren. Er hielt die Maschine in geringer Höhe und nutzte jede Deckung aus.
    Nach einer Viertelstunde tauchten aus den wehenden Regenschleiern schemenhaft die ersten Kellnergestalten auf. Sie achteten nicht darauf, was hinter ihnen vorging.
    Dano hantierte an den Messgeräten des Gleiters. Er stellte fest, dass die Schüsselfahrzeuge elektromagnetische Störgeräusche erzeugten, die leicht registriert werden konnten. Damit erhielt Gucky die Möglichkeit, einige hundert Meter weit zurückzufallen, denn er war auf Sichtkontakt nicht mehr angewiesen.
    Nach fünf Kilometern stand fest, dass die Kellner auf ein Tal südlich der Moräne zuhielten. Gucky kannte das Gelände von seinen Streifzügen während der Suche nach weiteren Feuerstellen.
    »Von hier an drehen wir den Spieß um«, sagte er zu Dano. »Bis das Tal sich teilt, sind uns die Plünderer sicher. Wir müssen nur herausfinden, welche Abzweigung sie nehmen.«
    Er zog den Gleiter in die Höhe und flog im Sichtschutz der Regenwolken über die Kolonne der Fremden hinweg nach Süden.
     
    Es hatte aufgehört zu regnen. Zeitweise brach sogar die Sonne zwischen den Wolken hindurch und bemühte sich, den Boden zu trocknen.
    Der Bergzug, der das Tal teilte, endete im Norden mit einer senkrecht abfallenden glatten Felswand. Die Abbruchkante wurde von Bäumen und niederem Buschwerk gesäumt; Gucky hatte den Gleiter davor gelandet. Nun saß er neben Dano nahe der Felskante und blickte in das Tal hinab, in dem sich der Zug der Kellner näherte. Immerhin dauerte es eineinhalb Stunden, bis die Spitze der Kolonne in Sicht kam.
    »Merkwürdig«, murmelte Dano. »Sie sollten sich entweder rechts oder links halten, je nachdem, in welches Seitental sie wollen. Trotzdem marschieren sie in der Mitte.«
    Der Ilt schob sich ein Stück weiter nach vorn. Tief unter ihm, am Fuß der Steilwand, lag viel Geröll, zum Teil sogar mächtige Felsblöcke. Fast hatte es den Anschein, als habe der Berg einst eine andere Form gehabt und die Wand sei erst durch eines der häufigen Beben entstanden.
    »Kann sein, dass ihr Ziel näher liegt, als wir annehmen.« Gucky bewegte sich noch ein wenig weiter auf die Felskante zu.
    »Denk dran, dass du momentan ein ganz normaler Mensch bist!«, warnte Dano. »Falls du abstürzt, ist es aus und vorbei mit dir.«
    »Danke für das Kompliment, Mensch.« Gucky entblößte grinsend seinen Nagezahn.
    In der nächsten Sekunde verlor er den Halt. Nur weil er sich instinktiv nach hinten warf, wurde Danos Befürchtung nicht Realität. Wo der Ilt eben noch gestanden hatte, löste sich ein breites Band vom Nordrand des Plateaus und stürzte samt Erdreich, Büschen und Bäumen donnernd in die Tiefe.
    Der Fels ächzte unter der Last der anwachsenden Schwerkraft. Gucky und sein Begleiter hatten Mühe, sich überhaupt noch auf den Beinen zu halten, für sie wurde der Rückweg zum Gleiter ein Kampf um jeden Meter. Währenddessen brach die Vorderkante des Plateaus stückweise ab und rutschte krachend ins Tal. In einem Moment wieder verminderter Gravitation gelang es dem Ilt, den Rand des offenen Einstiegs zu fassen und sich hinaufzuziehen. Er wandte sich um und half Dano an Bord.
    Schwerfällig bockend hob der Gleiter ab. Gucky zog ihn über den Plateaurand hinweg.
    Dass Milder Dano angespannt in die Tiefe starrte, fiel ihm erst auf, als der Mann ungläubig aufschrie: »Schau dir das an! Die Kerle scheinen das Beben

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