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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dies zum inneren Prozess des bevorstehenden Abschieds.
    »Es ist ein besonderes Skelett«, verkündete von Harpoon. »Sieh es dir an, sobald es an Bord der LEGUE ist. Mit der Säule verhält es sich nicht anders. Sie wird dafür sorgen, dass dein Volk nie die Erinnerung an seinen größten Sohn verliert – an Canjot.«
    Der Buruhner war beschämt und sehr verlegen.
    Zeidik stand vor der Schleuse der LEGUE und wartete, dass der Orbiter ihn einließ. Canjot konnte das Skelett jetzt deutlich sehen, es war etwa zweieinhalb Meter lang und musste einem wahren Riesen gehört haben. Es bestand aus zwei Hauptpartien, den übermäßig langen Beinen und einem kurzen Oberkörper mit einer Schulterbreite von etwas über einem halben Meter. Der Oberkörper aus einer dicken Knochenmasse war fast kugelrund. Darauf saß ein lang gestreckter Schädel mit einem zangenähnlichen Gebiss. Der Gesamteindruck, den das Skelett auf Canjot machte, war gefährlich und bösartig.
    »Was für ein Wesen war das?«, fragte er über die Funkanlage gebeugt.
    »Ahnst du es nicht?«
    Canjot schüttelte den Kopf.
    »Es ist das Skelett eines Garbeschianers«, eröffnete ihm der Ritter der Tiefe.
    Dem Buruhner verschlug es die Sprache.
    »In dieser Gestalt sind die Mitglieder der Horden von Garbesch bei ihrem Überfall auf diese Galaxis in erster Linie aufgetreten. Während der Invasion bestand das Hauptvolk der Garbeschianer aus Kreaturen wie der, deren Gebeine Zeidik auf den Schultern trägt.«
    »Was soll ich damit anfangen?« Canjot bewegte erregt die Fühler.
    »Es ist eine Mahnung«, erklärte Armadan von Harpoon. »Eine stetige Mahnung an diese Galaxis, aufmerksam und für eine Rückkehr der Horden von Garbesch gerüstet zu sein.«
    Welches intelligente Wesen, das jemals ein derartiges Skelett zu sehen bekam, würde den Anblick je vergessen können?, fragte sich Canjot. Er öffnete die Schleuse und ließ den Androiden herein. Zeidik legte die Säule und das offenbar präparierte Skelett nebeneinander auf den Boden.
    »Das gehört nun dir«, wandte der Androide sich an den Orbiter, wie es Canjot erschien, mit einem anzüglichen Unterton in der Stimme.
    Der Buruhner kam sich mit seinen neuen Besitztümern nicht besonders glücklich vor.
    »Kann ich noch irgendetwas für dich tun?«, wollte Armadan von Harpoon wissen.
    Canjot zögerte.
    »Ja ... ja«, sagte er schließlich stoßweise.
    »Nun?«
    »Ich möchte dich sehen!«
    »Bist du verrückt geworden?«, zischte ihm Zeidik zu. »Wie kannst du nur auf eine solche Idee kommen?«
    »Lass ihn in Ruhe, Zeidik!«, befahl der Ritter der Tiefe. »Du kannst nicht verstehen, was Canjot bewegt. Ein Orbiter sieht seinen Ritter, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Leider arbeiteten Canjot und ich niemals lange und eng zusammen, bedingt durch die äußeren Umstände. Aus diesem Grund bekam er mich niemals zu sehen und wird auch jetzt nicht dazu in der Lage sein.«
    »Das klingt, als hänge es von mir ab«, sagte Canjot überrascht.
    »So ist es!«
    Der geflügelte Buruhner empfand eine plötzliche Scheu, noch weiter in dieser Richtung zu forschen.
    »Du kannst nun starten«, erklang die Stimme des Ritters. »Zeidik wird später mit der LEGUE zu mir zurückkommen.«
    Alles in Canjot sträubte sich dagegen, aber wie unter einem inneren Zwang wandte er sich den Kontrollen zu und ließ sich daran nieder. Seine Augen und seine Fühler waren auf die DYKE gerichtet, die wie ein flimmernder Schild zwischen den Felsen stand.
    »Ich ertrage das nicht!«, wimmerte Canjot. »Die Vorstellung einer endgültigen Trennung ist zu viel für mich.«
    »Unsinn!«, herrschte ihn Armadan von Harpoon an. »Es gibt Orbiter, die weitaus Schwereres zu ertragen haben.«
    Das wirkte. Canjot gab sich einen Ruck und aktivierte den Antrieb der LEGUE. Das Schiff hob ab und schwebte an den schroffen Felsformationen entlang in die Höhe.
    »Canjot!«, tönte es durch den Kommandoraum. »Ich danke dir für die Dienste, die du mir und damit dem Wächterorden erwiesen hast.«
    Canjot konnte nur nicken.
    Noch einmal erklang die Stimme des Ritters, zum letzten Mal, und sie drang bis in Canjots Inneres.
    »Lebe wohl, Orbiter Canjot!«
    »Lebe wohl, mein Ritter!«, rief Canjot.
    Die DYKE stob davon wie eine Wolke aus Licht und verschwand zwischen den dahintreibenden Trümmern des Planetenrings so schnell wie ein Gedanke.
    »Worauf wartest du noch?«, erkundigte sich Zeidik trocken. »Es ist vorüber.«
    »Ja«, bestätigte Canjot. »Es ist

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