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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sollen, stattdessen machte er sich Gedanken darüber, dass alles so glatt und nach ihren Wünschen verlief. Nicht, dass er den Buruhnern misstraut hätte, doch er befürchtete, dass sie während ihrer Metamorphosen psychischen Schwankungen unterlagen. Im Grunde genommen waren diese Wesen unberechenbar. Andererseits würde Sarder in seinem Leben keine zweite Chance wie hier auf Skuurdus-Buruhn erhalten. Ein sofortiger Rückzug wäre sicher klug gewesen und hätte den Sicherheitsbedürfnissen der ARSOLIKA-Besatzung entsprochen, aber dann hätte er sich den Rest seines Lebens mit Selbstvorwürfen gequält, weil er diese einmalige Informationsquelle nicht ausgeschöpft hatte.
    Der Inhalt des Canjot-Berichts war atemberaubend. Nicht nur, dass er Sarders Theorie von der Existenz eines Wächterordens in ferner Vergangenheit bestätigte – er lieferte zudem eine Erklärung für das bisher rätselhafte Auftauchen der Orbiter in ihren keilförmigen Schiffen.
    Das Orbiter-Problem wäre einfach zu lösen gewesen, wenn man einen Ritter der Tiefe gefunden hätte. Aber zum Zeitpunkt von Canjots Rückkehr nach Skuurdus-Buruhn hatten nur noch drei Ritter gelebt. Sarder befürchtete, dass Armadan von Harpoon, Derkan von Orn und Igsorian von Veylt inzwischen ebenfalls den Tod gefunden hatten. Der Traum von einer neuen Generation von Rittern der Tiefe war sicher nur ein frommer Wunsch Armadan von Harpoons gewesen.
    Kirdels Vermutung, dass die Weltraumbeben die Anlagen des Ritters aktiviert hatten, war vermutlich richtig. Die Frage war nur, was die Weltraumbeben ausgelöst hatte. War es möglich, dass dieses Ereignis mit den Horden von Garbesch zu tun hatte? Diese Spekulation war äußerst bedrohlich – nein, die Weltraumbeben mussten eine andere Ursache haben. Sarder hoffte, dass er bei seinem geplanten Treffen mit den Spitzen von LFT und GAVÖK mehr darüber erfahren konnte.
    Die Vorstellung, dass er, der geächtete Privatforscher, vor Julian Tifflor stehen würde, gab Sarder aber keineswegs so viel Befriedigung, wie er vor wenigen Tagen noch angenommen hätte. Er hatte an seiner Außenseiterrolle längst Gefallen gefunden, das war die Erklärung dafür.
    »Kommt jetzt!«, forderte Dexahn sie auf. »Ich bringe euch zu dem Skelett.«
    Die offensichtliche Ungeduld des Buruhners ließ Sarder neue Schwierigkeiten befürchten. Er wandte sich an Arx: »Gib einen genauen Bericht über alles, was wir bisher erlebt haben, an Nerla.«
    »Hat das nicht Zeit?«
    »Nein«, sagte der Archaiker entschieden. »Ich glaube zwar nicht, dass uns etwas zustößt, aber ich will auf jeden Fall, dass die Besatzung über alles informiert ist, was wir herausgefunden haben.«
    »Du fürchtest, dass wir selbst daran gehindert werden könnten, den Bericht weiterzugeben?« Kirdel grinste verständnisvoll.
    »Ich habe in der Tat ein komisches Gefühl«, gab Sarder zu.
    Sie folgten Dexahn, der langsam über den Boden dahinglitt, zu einem der Ausgänge. Sie hatten ihre Scheinwerfer wieder eingeschaltet, denn durch die Kamine fiel kein Licht mehr, und die Kristallsäule leuchtete kaum noch.
    »Haltet die Augen offen!«, forderte Sarder seine Begleiter auf. »Mir gefällt nicht, dass fast alle Buruhner aus unserer Umgebung verschwunden sind.«
    Tatsächlich hatte die Halle sich fast völlig geleert. Sarders Verdacht, das könnte mit ihrer Anwesenheit zusammenhängen, war vielleicht unbegründet, trotzdem fragte er sich immer drängender, welcher Beschäftigung die Höhlenbewohner in diesem Augenblick nachgingen.
    Sie gelangten in einen Gang, der größer war als alle anderen bisher, doch Dexahn bog bald in einen Seitentunnel ein. Sarder fiel auf, dass die Wände aus unbearbeitetem Fels bestanden. Er hatte den Eindruck, dass dieser Durchgang erst später als die eigentliche Höhlenstadt erschaffen worden war und das mit wesentlich primitiveren Werkzeugen als in anderen Bereichen des Labyrinths.
    »Wir kommen nur noch selten hierher«, erklärte Dexahn freundlich. »Ab und zu inspiziert einer von uns das Skelett, um festzustellen, in welchem Zustand es sich befindet. Immerhin handelt es sich um ein Geschenk, das Canjot von einem Ritter der Tiefe erhalten hat. Es wäre unverantwortlich, es verkommen zu lassen.«
    »Ich wünschte, ich würde den Sinn dieses Geschenks verstehen«, sagte Sarder mehr zu sich selbst als für fremde Ohren bestimmt. »Sollte es wirklich nur eine symbolische Warnung für die Völker der Galaxis sein?«
    »Eine Warnung, die niemandem bewusst

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