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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hoffnung, den Ritter vielleicht umstimmen zu können.
    »Auf keinen Fall! Gemessen an den Vorgängen in anderen Gebieten dieses Universums ist die Lage hier geradezu ruhig. Ich werde andernorts dringender gebraucht. Vorläufig hat dieser Sektor nur eine Rückkehr der Horden von Garbesch zu fürchten, und für diesen Fall habe ich Vorkehrungen getroffen.«
    »Ich werde dich begleiten, wohin du auch gehst, mein Ritter«, sagte Canjot.
    »Das ist unmöglich!«, lehnte Armadan von Harpoon ab. »Du warst ein guter Orbiter, Canjot, vor allem, wenn ich bedenke, in welch schwerer Zeit du mir beigestanden hast. Wir hatten kaum Gelegenheit, uns näher kennenzulernen und miteinander vertraut zu machen. Ich weiß, wie sehr du darunter gelitten hast. Auch für mich war es nicht leicht, denn ich ziehe ein enges Verhältnis mit einem einzigen Orbiter den lockeren Bündnissen mit vielen Helfern vor. Doch die Machtkonstellationen lassen mir einfach keine andere Wahl.«
    »Ich werde dir nicht zur Last fallen!«, rief Canjot verzweifelt.
    »Du verstehst die Lage nicht«, lautete die Antwort. »Als Orbiter bist du nur für diesen Sektor geeignet. In einem anderen Einsatzgebiet wärest du von Anfang an verloren. Dich mitzunehmen bedeutete gleichzeitig, dich dem Tod zu überantworten.«
    »Es wäre mir egal ...«
    »Das darfst du nicht sagen!«, ermahnte ihn von Harpoon. »Du bist ein Wesen, das sein Leben liebt, und so soll es schließlich auch sein. Deine Veranlagung gestattet dir nicht, über den Dingen zu stehen; du hast nicht die Mentalität eines Ritters.«
    Canjot sah ein, dass alle weiteren Einwände und Beschwörungen zwecklos gewesen wären. Armadan von Harpoon hatte seine Entscheidung getroffen und würde sich nicht davon abbringen lassen.
    Er beobachtete, wie der weißhäutige Androide in der DYKE verschwand.
    »Zeidik ist eingetroffen«, sagte der Ritter. »Er wird dir in Kürze die Geschenke überbringen. Du kannst mit der LEGUE zu deiner Heimatwelt zurückkehren, ich werde sie abholen, sobald du gelandet bist und alle deine Sachen ausgepackt hast.«
    »Ja«, sagte Canjot matt. Er versuchte, sich die Rückkehr zu seinem Volk vorzustellen, aber es gelang ihm nicht. Seinesgleichen würde er vermutlich wie ein Fremder erscheinen.
    »Du wirst der Motor für den Aufbau einer großen Zivilisation sein«, prophezeite ihm der Ritter. »Dein Wissen und deine Fähigkeiten werden die Bewohner von Skuurdus-Buruhn zu einem neuen Aufschwung beflügeln.«
    »Ich weiß nicht, ob wir dafür überhaupt geschaffen sind«, antwortete Canjot skeptisch. »Vielleicht kommt es zu einem vorübergehenden Aufschwung, aber danach werden wir eher einen Niedergang erleben.«
    »Mir ist bekannt, dass dein Volk oft von Katastrophen heimgesucht wird«, erinnerte sich von Harpoon.
    »Kosmische Trümmer aus dem Planetenring fallen häufig auf unsere Welt und richten große Verwüstungen an.«
    »Du wirst ein neues Reich tief in den Bergen errichten, wo ihr vor solchen Zufälligkeiten sicher seid«, versprach ihm der Ritter.
    »Wir werden sehen«, sagte Canjot ausweichend.
    Die Unterhaltung verstummte, denn in diesem Augenblick verließ der weißhäutige Androide wieder die DYKE und erschien mit der ihm aufgebürdeten Last zwischen den Felsen. Canjot starrte ungläubig ins Freie hinaus. Waren das die Geschenke, von denen Armadan von Harpoon gesprochen hatte?
    Zeidik musste über ungewöhnliche Kräfte verfügen, denn jedes der beiden Pakete, die er trug, war größer und sicher auch schwerer als er. Eines davon war eine leuchtende Säule, die aus kristallinem Material zu bestehen schien, das zweite war unverkennbar ein ... Skelett. Canjot stöhnte auf.
    »Die Auswahl der Geschenke wird dir merkwürdig erscheinen«, sagte der Ritter mitfühlend.
    »Allerdings!« Der Orbiter konnte seinen Blick nicht von dem schnell näher kommenden Androiden lösen. Zum ersten Mal seit langer Zeit hörte er etwas, das ihm früher vertraut gewesen war – das verständnisvolle Lachen des Ritters.
    »Wir vom Wächterorden dürfen keine Geschenke von unmittelbarem Wert machen«, erklärte Armadan von Harpoon. »Das verstößt gegen unsere ethischen Grundsätze. Ich will es so ausdrücken: Beide Gaben haben eher symbolischen Wert.«
    »Ein Skelett!«, entfuhr es Canjot. Er wusste selbst nicht, warum er enttäuscht war. Bisher war es nie geschehen, dass er der Weisheit des Ritters misstraut hätte, doch nun konnte er seine Skepsis einfach nicht unterdrücken. Wahrscheinlich gehörte

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