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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sagte Laire.
    »Ich werde nicht dulden, dass sich ein anderer diesem Risiko aussetzt«, wandte Perry ein. »Wahrscheinlich hätte ich keine Sekunde Ruhe, sondern müsste fortwährend darüber nachdënken, was sich jenseits der Materiequelle abspielt.«
    »Was für ein Narr du doch bist«, sagte der Roboter.
    Rhodan machte eine heftige Bewegung. Nur wer ihn genau kannte, wusste, was in ihm vorging. Laire schätzte ihn sicher völlig falsch ein. Der Roboter verstand nicht, dass er an die Grenze dessen gestoßen war, was er Perry noch zumuten konnte. Ich gestand mir ein, dass ich früher oft der gleichen Fehleinschätzung unterlegen war. Rhodan ging es bestimmt nicht darum, dass er der Mann sein würde. Er wollte ganz einfach die Verantwortung keinem anderen aufbürden.
    Gleichzeitig plagten mich Zweifel. War das wirklich der Grund für sein Verhalten, oder war er in mancher Hinsicht doch allzu menschlich, das hieß eitel und übertrieben selbstbewusst? Erschrocken stellte ich fest, dass mir diese Überlegungen sehr plausibel erschien. Uralte und längst vergessen geglaubte Vorurteile gegenüber dem Angehörigen einer anderen Art drängten sich in mein Bewusstsein. Ich schämte mich dafür, aber ich konnte sie nicht unterdrücken.
    »So darfst du nicht sprechen, Laire«, warf ich aus meinem schlechten Gewissen heraus ein. »Perry hat zweifellos recht, wenn er sagt, dass entweder er oder keiner von uns geht.«
    »Eure Borniertheit geht so weit, dass ihr nicht einmal den Namen dessen hören wollt, den die Kosmokraten ausgewählt haben«, warf der Roboter uns vor.
    Rhodan machte eine Handbewegung, als wollte er etwas wegwischen. »Vorwärts!«, herrschte er Laire an. »Sag uns, wer der richtige Mann ist, der dich begleiten soll.«
    Reginald Bull...?
    Durchaus möglich, denn er war der älteste und beste Freund Perrys.
    Roi Danton...?
    Als Rhodans Sohn hätte er in jedem Fall die besten Voraussetzungen, außerdem war er Zellaktivatorträger.
    Oder vielleicht ein Unbekannter aus den Reihen der Besatzungsmitglieder? Wer konnte schon wissen, nach welchen Kriterien die Kosmokraten ihre Wahl getroffen hatten?
    Während ich noch überlegte, kam der Roboter quer durch die Zentrale auf mich zu und deutete mit einer Hand auf mich.
    »Das ist der richtige Mann«, verkündete er. »Atlan, der Arkonide.«
    Perry Rhodan
    Ich hatte es geahnt! Von dem Augenblick an, da Laire mir zu verstehen gegeben hatte, dass die Kosmokraten nicht mich, sondern einen anderen zu sich einladen wollten, hatte ich geahnt, dass Atlan der andere sein würde.
    Seltsamerweise war das erste eindeutige Gefühl, das nach Laires Worten in mir aufkam, Genugtuung. Auch diesmal hatte ich mit meiner Vermutung richtiggelegen. Erst danach stellten sich Enttäuschung und Verärgerung ein.
    Ich empfand keinen Groll gegen Laire, er war nur Handlanger einer übergeordneten Macht und führte deren Befehle aus. Aber auch auf die Kosmokraten hatte ich keinen Zorn. Mein Ärger richtete sich eindeutig gegen Atlan wie gegen einen Mann, der mir etwas Wertvolles gestohlen hatte.
    Sosehr ich mir der Unsinnigkeit dieses Gefühls auch bewusst war, ich konnte es nicht unterdrücken.
    Atlan war plötzlich wieder zu einem Konkurrenten geworden - eine Konstellation, die nach unserer Fehde vor fast vier Jahren undenkbar geworden schien.
    Ich starrte den Arkoniden an, der die Eröffnung des Roboters mit einiger Verlegenheit quittierte, aber auch mit sichtbarem Stolz.
    Atlans Verlegenheit konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass er seine Wahl als Bestätigung seiner Persönlichkeit empfand, wahrscheinlich sogar als Triumph. Natürlich würde er das niemals laut aussprechen.
    Ich verdächtigte ihn, dass er ohnehin die ganze Zeit über gewusst hatte, dass er derjenige sein würde, auf den die Wahl der Kosmokraten gefallen war.
    Er erwiderte meinen Blick, aber nicht in einer Weise, die man hätte eindeutig nennen können. Wir schwiegen beide, und in der Zentrale schien niemand den Mut für einen Kommentar zu finden.
    Es war deutlich, dass wir unsere zwiespältigen Gefühle erst unter Kontrolle bringen mussten.
    Atlan kam mir mit seinen Worten nur um ein paar Sekunden zuvor. »Selbstverständlich gilt das, was Perry sagte, auch für mich.«
    »Das heißt, dass du ablehnst?«, erkundigte sich Laire.
    »So ist es«, sagte der Arkonide. »Entweder geht Perry oder keiner von uns.«
    »Ich betrachte das nicht als endgültige Entscheidung«, erwiderte der Roboter. »Ihr könnt zweifellos ermessen,

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