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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seinen Spekulationen nach.
    »Im Zusammenhang mit den Kosmokraten an ein einfaches Sonnensystem zu denken erscheint mir lächerlich«, sagte ich gereizt.
    Perry wurde einer Antwort enthoben, denn der Ilt kam uns von der Zentrale her entgegen. Mit seinen telepathischen Fähigkeiten hatte er unsere Ankunft registriert und kam uns abholen.
    »Nun, ihr beiden Helden?« Grinsend entblößte Gucky seinen einzigen Zahn. »Ihr seht nicht gerade sehr gestresst aus. Ein derart gemütliches Training wünsche ich mir auch. Aber unsereins wird ja bei jeder Gelegenheit gepiesackt.«
    Rhodan schien für die Späße des Mausbibers momentan keinen Sinn zu haben. »Hält sich Laire in der Zentrale auf?«, fragte er abrupt.
    »Der kosmische Quizmaster? Natürlich ist er dort.« Gucky schaute Rhodan begierig an. »Was war denn nun in der Kugel?«
    »Eine Karotte«, brummte Rhodan.
    Der Mausbiber straffte sich und sah mich an. »Ist das wahr?«
    »Natürlich«, sagte ich.
    Er seufzte und watschelte missvergnügt hinter uns her.
    Nur wenige Besatzungsmitglieder waren anwesend, als wir die Zentrale betraten. Dabei hatte ich erwartet, die meisten Verantwortlichen anzutreffen, denn das Interesse an der weiteren Entwicklung war ungeteilt.
    Jentho Kanthall deutete meinen fragenden Blick richtig. »Roi und ich hielten es für besser, die Zentrale bis auf die Mindestbesatzung räumen zu lassen«, erklärte er. »Seit bekannt wurde, was sich an Bord abspielt, läuft die Gerüchteküche auf Hochtouren. Ich will nicht, dass noch mehr Unruhe unter der Besatzung gesät wird.«
    Laire kam auf uns zu. »Ich bezweifle nicht, dass ihr beide die Lösung herausgefunden habt«, sagte er anstelle einer Begrüßung.
    »Welche Bedeutung hat dieses System?«, erkundigte sich Perry, bevor ich etwas sagen konnte. Sein Auftreten gefiel mir nicht. Ich hatte den Eindruck, dass es falsch war. Natürlich hing mein Urteil von meiner Einschätzung ab, wie die Kosmokraten über Rhodans Verhalten urteilen könnten. Das erschien absurd, aber ich kam nicht gegen meine innere Stimmung an. Auf eine Weise, die ich mir nicht erklären konnte, fühlte ich mich Laires Auftraggebern bereits verpflichtet. In Perry erkannte ich einen Störenfried, der Abmachungen zwischen den Kosmokraten und mir unterlaufen wollte.
    »Fragen werden nur von mir gestellt«, verwies Laire den Terraner. »Ich will von euch nun die verschiedenen Koordinaten erfahren.«
    Das Verhältnis, in dem er Rhodan und mich befragte, war ziemlich unausgeglichen. Auf eine Frage an Perry kamen fünf für mich. Mein Trainingspartner wurde offenbar nur aus Gründen der Höflichkeit in die Zeremonie miteinbezogen. Es war unübersehbar, wie sehr ihn diese Zurücksetzung traf.
    »Was nun folgt, würdet ihr als Sandkastenspiel bezeichnen«, sagte Laire. »Einige strategische Aufgaben verschiedenster Qualität sind zu lösen. Die Spiele wurden so aufgebaut, dass sie eine Eigengesetzlichkeit haben. Das heißt, dass sie aufgrund aller von euch getroffenen Maßnahmen jeweils eine bestimmte Entwicklung nehmen, die auch für mich nicht vorhersehbar ist. Entscheidend ist in jedem Fall nur das Ergebnis.«
    Perry und ich erhielten Rechnerprogramme, die an jedem positronischen Anschluss der BASIS eingegeben werden konnten und die unterschiedlichsten Problemstellungen enthielten. Ich musste mich mit dem Bewässerungssystem eines Wüstenplaneten beschäftigen, das ohne ökologische Schäden aufgebaut werden sollte; eine Route für einen Raumschiffskonvoi durch gefährdetes Gebiet musste erarbeitet werden;
    genetische Entwicklungen waren zu steuern; der Austausch einer philosophischen Grundhaltung bei einem hoch entwickelten Stemenvolk musste durchgeführt werden, und es galt, das Geheimnis einer unterseeischen Stadt zu lösen.
    Ich wusste nicht, was Perry zu tun hatte, aber die Vermutung lag nahe, dass sich unsere Aufgaben glichen wie ein Ei dem anderen. Da unsere Kabinen positronische Anschlüsse enthielten, war die Durchführung der Arbeiten wiederum eine einsame Angelegenheit. Diesmal war keine Zeit vorgegeben, aber ich war überzeugt davon, dass Laire gespannt darauf wartete, wer von uns beiden schneller sein würde.
    Die Konkurrenz war zweifellos verschärft worden. Trotzdem war ich entschlossen, ruhig und ohne Hast zu arbeiten, denn ein Fehler würde bestimmt schlimmere Folgen nach sich ziehen als das Überschreiten eines nur angenommenen Zeitlimits.
    Außerdem: Welche Vorteile Perry bei diesem Programm auch erreichen sollte -

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