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Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Desintegratorstrahl traf ihn an der Schulter. Ein unerträglicher Schmerz raste durch beide Körper, der Schock warf sie gemeinsam zu Boden. Halker wartete auf den nächsten Schuss und wunderte sich nach einem hastigen Atemzug, dass er noch lebte.
    Er glaubte seinen Augen nicht trauen zu dürfen, als er beide Angreifer ebenfalls auf dem Boden liegen sah. Die Waffen waren ihnen entfallen, beide hielten sich die rechte Schulter, als wären sie ebenfalls getroffen worden. Endlich verstand Halker, was ihm das Leben gerettet hatte. Es war die neu gewonnene Fähigkeit, mithilfe seiner Gefühle andere zu beeinflussen. Er erinnerte sich, wie leicht es ihm gelungen war, die Neu-Orbiter in dem Hangar übereinander herfallen zu lassen.
    Jetzt hatten seine Angst und der Schock des Desintegratortreffers die beiden Axe-Typen umgeworfen.
    Karny Halker richtete sich auf und ließ seine Nebengestalt beide Waffen einsammeln. Nachdenklich blickte er auf die beiden Angreifer hinab.
    Er blinzelte. Ein winziges Tier krabbelte über den Boden. Halker vergaß in dem Moment alles andere. Er ließ sich auf die Knie sinken und bückte sich zu dem Insekt hinunter. Es war etwa einen Zentimeter lang, hatte einen dreigeteilten Körper mit acht langen Beinen und einen dreieckigen Kopf mit hoch aufragenden Fühlern und einem gezackten Dorn.
    Karny Halker schaute zur Tür, um sich zu vergewissern, dass er nicht träumte. An der Wand leuchtete ein Symbol. Es zeigte ihm an, dass er sich über tausend Meter unter der Oberfläche des Planeten befand.
    »Das ist unmöglich«, sagte er zu seiner Nebengestalt. »Hier unten kann kein Tier sein. Wie sollte es in die Anlage gekommen sein? Oben gibt es Schleusen und Sicherungen, Energievorhänge und Desinfektionskammern, die verhindern, dass so etwas in die Anlage gerät. Und jetzt dies. Es ist nicht wahr.«
    »Was regst du dich auf?«, fragte eine helle Stimme.
    Halker blickte hoch. Vor ihm stand eine Schatten-Type. Ihre lebendigen Augen verrieten ihm, dass sie das Schulungs- und Prägungsprogramm hinter sich hatte. Sie war von einem der Plätze in der Nähe gekommen. Auch aus den anderen Sesseln erhoben sich Orbiter, die wieder über eine Persönlichkeit verfügten.
    »Hier ist ein Insekt«, erwiderte er und zeigte auf das winzige Tier.
    »Na und?« Die Frau machte einen Schritt vorwärts und zerquetschte das Insekt unter ihrem Fuß, bevor er es verhindern konnte.
    Aufschreiend sprang Halker auf. Seine beiden Gesichter röteten sich vor Zorn. Die Schatten-Type sank gurgelnd auf die Knie und vergrub ihr Gesicht in den Händen.
    Beklommen blickte Karny Halker auf sie hinab. Sein Zorn legte sich schnell, als er sich seiner Macht mit erdrückender Deutlichkeit bewusst wurde. Bisher hatte er seine neue Fähigkeit wie ein Geschenk angenommen und sich kaum Gedanken darüber gemacht. Das war schlagartig anders geworden.
    Er erkannte, dass er seine Gefühle besser unter Kontrolle halten musste. Wenn er nicht behutsam mit seiner Fähigkeit umging, würden ihn die anderen nicht nur fürchten, sondern bald aus ganzer Seele hassen. Sie würden darüber nachdenken, wie sie ihn aus ihrer Gesellschaft eliminieren konnten, um sich selbst zu befreien.
    Karny Halker wollte jedoch nicht allein sein. Er trug die Verantwortung, und er wollte alle Orbiter in eine bessere Zukunft führen. Dabei wusste er, dass die Zukunft nur kurz sein würde.
    Auch er besaß nur eine künstlich aufgepfropfte Persönlichkeit und ein beschränktes Wissen, das ihn zum Kommandanten machte. Er wusste, dass die Orbiter unfruchtbar waren. Wenn er sie an die Oberfläche führte, dann würde in der freien Natur eine Orbiter-Welt entstehen, die einige Jahrzehnte Zeit hatte, sich zu entwickeln. Danach würden alle nacheinander sterben, und vielleicht würden ein paar Spuren ihrer Welt bleiben. Anders würde es nur sein, wenn jemand kam und neue Orbiter in der Anlage entstehen ließ. Doch daran glaubte er nicht. Er selbst würde das auf keinen Fall tun. Allerdings gestand er sich ein, dass er nicht darüber zu entscheiden hatte, was aus der Anlage wurde. Die Tatsache, dass sie manipuliert worden war, bedeutete nicht unbedingt ihr Ende.
    »Steh auf!«, befahl er der Schatten-Type, als er merkte, dass sie sich von ihrem Schrecken erholt hatte.
    »Entschuldige«, sagte sie stammelnd. »Ich wusste nicht, dass dir dieses Tier so wichtig war.«
    Er lächelte. »Schon gut, das konntest du wirklich nicht wissen. Es ging mir auch nicht um dieses Tier. Mich hat vor

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