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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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ist muskulös und wohl ziemlich kräftig.«
    Wie nahe mochte Aerts an das Wesen herangekommen sein, dass er eine so genaue Beschreibung liefern konnte?
    »Glaubst du, dass er lebt?«, fragte Rhodan.
    »Schwer zu sagen. Auf jeden Fall sehe ich keine Verletzungen. Wenn er nicht tot ist, befindet er sich in einer Art Tiefschlaf.«
    »Du weißt, dass wir den Fremden retten wollen. Von deiner Position aus kannst du besser beurteilen, ob das möglich sein wird.«
    »Ich muss hier alles gründlich in Augenschein nehmen«, sagte Aerts mit einem leichten Anklang von Trotz in der Stimme. »Danach fällt mir vielleicht etwas ein.«
    »Noch etwas ...« Rhodan zögerte. »Was hältst du von dem Fremden – rein gefühlsmäßig?«
    »Das ist nicht irgendwer«, antwortete Aerts.
    Für einen Mann seines Schlages drückte das eine Menge aus.

8.
     
     
    Robert W. G. Aerts hatte die große Nische betreten und stand unmittelbar vor der Energieglocke. Der Fremde war nackt, aber sein Alter ließ sich nur schwer bestimmen. Aerts zweifelte jedoch nicht daran, dass er einen Erwachsenen vor sich hatte. Der Mund des Mannes stand leicht offen und gab den Blick auf zwei Reihen halbrunder dunkler Zähne frei.
    Falls das Wesen atmete, konnte Aerts das von seinem Platz aus nicht feststellen. Trotzdem war er überzeugt davon, dass es nicht tot war. Es lag auf einer metallenen Pritsche. Erstaunlich war das Fehlen jeglicher Apparatur, abgesehen von einem rechteckigen Gebilde am Kopfende der Pritsche, das Aerts für einen Behälter hielt.
    Das Gesicht des Unbekannten drückte Intelligenz aus – und noch etwas, für das Aerts so schnell kein passendes Wort fand. Am ehesten hielt er es für die unverkennbare Aura einer überragenden Persönlichkeit. Unter seinesgleichen musste dieser Außerirdische eine besondere Stellung eingenommen haben.
    Noch etwas fiel ihm auf: Der Fremde machte nicht den Eindruck, als wäre er ein Besatzungsmitglied des mysteriösen Flugobjekts. Auf eine schwer zu erklärende Art wirkte er in dieser Umgebung eher wie ein Anachronismus, ebenso wie Aerts selbst.
    Welches Schicksal hatte er erlitten?
    Aerts hörte auf, sich solche Fragen zu stellen, denn er konnte sie hier und jetzt nicht beantworten.
    »Hast du eine Idee?« Rhodans Stimme drängte in seine Überlegungen.
    »Es sieht aus, als würde die Energieglocke an den Außenkanten einer Metallpritsche enden. Wenn das zutrifft, könnte ich die Antigravprojektoren einsetzen.«
    »Einverstanden. Du hast die entsprechenden Geräte an Bord der Space-Jet. Je schneller wir den Fremden dort herausholen, desto besser.«
    Aerts dachte sekundenlang nach. »Hast du schon überlegt, dass er der Grund für die Psychogrenze sein könnte?«
    »Hm«, machte Rhodan betroffen. »Sollte das zutreffen, werden wir ihn niemals aufnehmen können.«
    »So ist das eben.« Aerts lächelte bei der Vorstellung, dass der Schwere Kreuzer vor dem zurückkehrenden Beiboot floh. »Falls der Fremde selbst diese Barriere auslöst, würde ich euch immer auf Distanz halten.«
    »Wir müssen es trotzdem versuchen.«
    »Das Merkwürdige ist das Fehlen jeder erkennbaren Lebenserhaltungsanlage«, sagte Aerts. »Wie kann er in diesem Zustand überhaupt existieren?«
    »Aus der Ferne kann ich das denkbar schlecht beurteilen.«
    »Über seinem Kopf befindet sich eine Art Tornister. Ich bin nicht sicher, aber es hat den Anschein, als würde der Unbekannte darin seinen Besitz aufbewahren, vielleicht Habseligkeiten, die er von irgendwo gerettet hat.«
    »Ich bin erstaunt über dein Einfühlungsvermögen«, sagte Rhodan.
    »Das ist mein geübter Blick. Bilde dir deshalb keine Schwachheiten ein, Rhodan. Ich kenne diese Tour. Behandle mich also nicht wie einen Geläuterten.«
    »Ich bin nur an dem Schiffbrüchigen interessiert«, gab der Terraner ebenso unfreundlich zurück.
    Aerts antwortete nicht. Er umrundete die Pritsche, um festzustellen, ob sich sein Plan verwirklichen ließ.
    »Mit den Antigravprojektoren könnte ich es schaffen«, sagte er nach einer Weile. »Allerdings müssten wohl einige Durchgänge mit dem Desintegrator vergrößert werden, damit die Pritsche hindurchpasst.«
    Rhodan erklärte sich damit einverstanden.
    Ungehindert kehrte Aerts zu seinem Kleinstraumschiff zurück und holte zwei Antigravprojektoren. Er war so in seine Aufgabe vertieft, dass er die Fremdartigkeit seiner Umgebung völlig vergaß. Rhodan unterbrach ihn nicht. Erst als Aerts die Projektoren befestigt hatte und die Pritsche bewegte,

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