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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Dreigestalt. Gemeint ist damit im Hinduismus die Dreiheit der Götter Brahma, Wischnu und Schiwa, die auch als Schöpfer, Erhalter und Zerstörer aufgefasst werden können.«
    Quiupus Augen waren plötzlich weit geöffnet.
    »Ich spüre, dass es zwischen Vishna und dem Begriff der Inkarnation einen Zusammenhang gibt, einen schrecklichen Zusammenhang. Aber mir fehlen trotzdem die Einzelheiten.«
    »Wenn du bei uns bleibst, können wir vielleicht deine Erinnerung zurückholen«, sagte Rhodan. »Natürlich nur ...« Ein heftiges Niesen Waringers unterbrach ihn, und er wandte sich kopfschüttelnd zu dem Wissenschaftler um. »Willst du nicht endlich etwas gegen diesen Schnupfen unternehmen?«
    Waringer antwortete nicht, sondern deutete verblüfft auf Quiupu, der den Wissenschaftler wie eine Erscheinung anstarrte und zum ersten Mal deutliche Anzeichen von Entsetzen zeigte.
    »Du hast ihn erschreckt!«, rief Gucky.
    Mit zitternden Händen öffnete Quiupu seinen seltsamen Behälter. Prompt wichen einige der Umstehenden zurück, als fürchteten sie, eine Waffe könnte zum Vorschein kommen. Der Mann zog jedoch nur ein bizarres Instrument hervor, das er intensiv anstarrte. Sein Gesicht verzerrte sich.
    »Ich bin in der Peripherie der Katastrophe!«, rief er heftig. »Das sind die kleinsten Teilchen des Viren-Imperiums!«
    »Er meint Waringers Bazillen«, sagte Rhodan ungläubig.
     
    Quiupu gewann seine Fassung rasch zurück und beantwortete die Fragen der Terraner. Im Grunde genommen war er nach den spärlichen Informationen, die er geben konnte, ein noch größeres Rätsel als zuvor.
    Das Mysterium von Quiupus Auftauchen blieb ebenso ungelöst wie seine Herkunft. Sicher schien nur zu sein, dass er tief in kosmische Ereignisse verwickelt sein musste.
    Quiupu reagierte zustimmend auf den Vorschlag, die Raumfahrer zur Erde zu begleiten.
    »Ich hoffe, dass ich auf deiner Heimatwelt ein eigenes Labor bekommen kann«, sagte er zu Rhodan. »Ich will die Viren untersuchen und sie eventuell zusammensetzen.«
    »Zusammensetzen? Wie ist das gemeint, Quiupu?«
    Der Fremde schwieg.
    »Ich fürchte, dass er nicht ganz bei Sinnen ist«, wandte sich Rhodan an Waringer, nachdem Quiupu in einer Kabine untergebracht war. »Der Unfall hat ihm nicht nur den größten Teil der Erinnerung geraubt, sondern auch seine Vernunft gekostet. Eigentlich gibt er nur fragmentarische Verrücktheiten von sich.«
    Waringer war selten so aufgebracht gewesen. »Du magst recht haben«, entgegnete er. »Trotzdem glaube ich, dass alles, was er sagt, einen realen Hintergrund hat. Er saugt sich das nicht nur aus den Fingern. – Wirst du ihm ein Labor geben?«
    Rhodan nickte zögernd. Möglicherweise bedeutete es ein Risiko, Quiupu nach Terra zu bringen. Es war durchaus denkbar, dass unbekannte Machtgruppen dem Schiffbrüchigen folgten.
    Andererseits war es unmöglich, Quiupu im Weltraum oder auf irgendeinem Planeten auszusetzen. Vielleicht war er ein Signal, das Rhodan erst verstehen lernen musste.
    »Wir dachten, die Nuss geknackt zu haben, als Aerts in das Wrack eindrang«, stellte Waringer nicht ohne Ironie fest. »Dabei beginnen nun erst die wirklichen Probleme.«
    »Aerts.« Rhodan biss sich auf die Unterlippe. »Ihn hätte ich beinahe vergessen.«
    »Faro hat ihm eine Kabine zugewiesen, aber ich glaube, momentan hält er sich in der zentralen Messe auf.«
    »Ich werde zu ihm gehen.«
    »Er hat seine Aufgabe erfüllt. Was willst du noch von ihm?«
    »Wir können die Sache sehen, wie wir wollen, wir sind ihm zur Dankbarkeit verpflichtet«, antwortete der Terraner.
     
    Robert W. G. Aerts saß an einem Tisch in der Messe; er hatte den Stuhl zurückgekippt und die Füße auf die Tischkante gelegt. In dieser Haltung schaukelte er vor und zurück und hielt nur inne, wenn er sich nach vorn beugte, um einen Becher zu ergreifen und daraus zu trinken.
    Rhodan beobachtete ihn eine Weile vom Eingang aus, bevor er weiterging.
    Aerts blickte ihm gelangweilt entgegen. »Hast du dein Wunderkind gut versorgt?«
    »Wenn du Quiupu meinst – ja.«
    »Es war einfach, ihn herauszuholen. Aber es ist schwierig, mit ihm zu leben, nicht wahr?«
    Rhodan wunderte sich über Aerts' Einfühlungsvermögen. »Ich wollte mich bedanken«, sagte er.
    »Weshalb? Ich hatte meinen Preis. Keine Behörde auf Terra darf mich irgendwelchen korrigierenden Behandlungen unterziehen – das ist alles, was ich erreichen wollte.«
    Rhodan fragte sich, was diesen Mann eigentlich von anderen unterschied. Sein

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