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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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meldete sich der Zellaktivatorträger wieder.
    »Ich erfahre von Gucky und Lloyd, dass der Transport möglich ist.«
    »Ja, ich breche jetzt auf«, bestätigte Aerts.
    »Eines noch. Wir müssen uns völlig auf deine Einschätzung verlassen. Wenn du glaubst, dass von dem Fremden oder seiner Ausrüstung Gefahr drohen könnte, nehmen wir ihn nicht auf.«
    Aerts war erstaunt. »Das würdest du mich entscheiden lassen?«
    »Wen sonst?«
    »Ich kann es nicht beurteilen.«
    »Verlass dich auf dein Gefühl!«
    »Ich glaube nicht, dass dieser Fremde bösartig oder gefährlich ist«, sagte Aerts zögernd. »Aber ich spüre auch, dass er etwas Besonderes darstellt und dass ...«
    »Nur zu«, ermunterte ihn Rhodan, als Aerts jäh schwieg.
    »Ich gebe normalerweise nichts auf solche Dinge, aber ich bin sicher, dass wir einem schrecklichen Geheimnis auf der Spur sind.«
    Aerts ärgerte sich sofort über diese Bemerkung, doch da war sie schon ausgesprochen. Vorsichtig schob er die schwerelos gewordene Pritsche mit dem Fremden vor sich her. Er hatte den Individualschirm seines Schutzanzugs eingeschaltet, und sooft dieser mit der Glocke über der Pritsche in Berührung kam, gab es heftige Entladungen. Trotzdem kam er gut voran, bis er an der zerstörten Schleuse den Desintegrator einsetzen musste, um den Durchgang zu vergrößern.
    Als er wenig später über die Oberfläche des Wracks schritt, kam ihm wieder in den Sinn, dass dies der ungeheuerlichste Diebstahl war, von dem er jemals gehört hatte. Prompt duckte er sich in Erwartung eines Gegenschlags, der womöglich von Robotanlagen eingeleitet wurde. Doch nichts geschah.
    Unbehelligt erreichte er das Beiboot.
    »Es sieht so aus, als käme ich gut von hier weg«, meldete Aerts. »Wenn nichts dazwischenkommt, bin ich in wenigen Minuten mit dem Fremden bei euch.«
    »Sehr gut gemacht«, sagte Rhodan. In seiner Stimme schwang widerwillige Anerkennung mit.
    Aerts schob die Pritsche in den kleinen Laderaum der Jet. Kaum dass die Schleuse sich geschlossen hatte und der Druckausgleich hergestellt war, öffnete er seinen Helm. Er brachte seine Beute in die Zentralekuppel und stellte die Pritsche so, dass sie von der Bildübertragung erfasst wurde.
    »Ist er das?«, fragte Rhodan völlig überflüssig.
    Aerts nickte.
    Gleichzeitig erlosch die Energieglocke über dem Fremden.
    »Aufpassen!«, warnte Rhodan. »Wir wissen nicht, was geschieht.«
    Aerts zog seinen Desintegrator. »Es wird überhaupt nichts geschehen«, sagte er mit Nachdruck.
     
    Robert W. G. Aerts saß schräg vor den Kontrollen, bediente mit einer Hand die Instrumente und zielte mit dem Desintegrator in der anderen auf den Fremden, der sich wie in Krämpfen auf der Pritsche wand.
    Das Wrack, von dem er gerade gestartet war, löste sich auf. Das war ein langsamer Vorgang, und vielleicht wirkte das Geschehen gerade deshalb so dramatisch. Das Objekt glühte von innen heraus in weißlichem Licht und verwandelte sich in eine Wolke grauen Nebels.
    »Seht ihr das?«, fragte Aerts über Funk.
    »Natürlich«, bestätigte Kommandant Faro. »Und wir haben noch etwas festgestellt: Das Hintergrundrauschen pendelte sich wieder auf drei Kelvin ein.«
    »Dann ist ja alles in Ordnung.« Aerts taxierte den Mann auf der Pritsche, der vergeblich versuchte, den Kopf zu heben. Der Körper zuckte. Offenbar hatte der Fremde lange Zeit im Zustand der Starre verharrt, und das Erwachen bedeutete einen Schock für ihn.
    Hatte er mit dem Ende des Wracks und der Normalisierung der kosmischen Strahlung zu tun?
    Aerts sah die Waffe in seiner Hand mit einiger Skepsis. Vermutlich würde sie nutzlos sein, falls der Außerirdische auf den Gedanken kam, ihn anzugreifen. Inzwischen flog die kleine Space-Jet im Leitstrahl des Schweren Kreuzers, Aerts konnte seine ganze Aufmerksamkeit dem Fremden widmen.
    Rhodan teilte über Funk mit, dass Gucky und Lloyd nach wie vor nicht in der Lage waren, zusammenhängende Gedankenimpulse zu espern.
    Der Unbekannte drehte sich zur Seite. Mühsam öffnete er den Behälter hinter seinem Kopf und unterzog den Inhalt einer kurzen Betrachtung. Aerts hatte den Eindruck, dass der Mann erleichtert wirkte, vielleicht hatte er festgestellt, dass von seinem Besitz nichts fehlte.
    »Wir schleusen dich jetzt ein!«, sagte Rhodan über Funk.
    Der Mann auf der Pritsche drehte sich um und schaute Aerts an. In diesen Augen, erkannte Robert W. G. Aerts, spiegelten sich Weisheit und Leid. Er wich dem Blick aus, froh darüber, dass er in Kürze

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