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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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nun war Perry Rhodan da, und die Kontorchefin hatte für die Dirto keine Zeit mehr. Aerts war ein schlechter Ersatz, wenngleich überaus clever und umsichtig.
    Obwohl Mimi nur einige Andeutungen über Lausdick gemacht hatte, schien Aerts ihn richtig einzuschätzen. Dabei hätte Mimi noch einige interessante Details zu berichten gewusst.
    Offiziell war John Nack erst vor wenigen Tagen von seiner vierwöchigen Expedition zurückgekehrt, bei der er Kontakt zu Mimi aufgenommen und sie dazu gebracht hatte, mit ihm ins Kontor zu kommen. Mimi hatte jedoch herausgefunden, dass Lausdick schon am 8. August heimlich ins Kontor zurückgekommen war.
    Aerts hatte aufgegessen, die Robotik räumte ab.
    »Ich möchte auch so eine komfortable Unterkunft«, sagte der Terraner unvermittelt. »Das kannst du doch für mich tun, John?«
    »Darüber muss die Kontorführung entscheiden«, entgegnete John. Er lächelte gequält.
    »Aber im Kontor werden doch einige Wohnungen leer stehen.« Der bedrohliche Unterton in Aerts' Stimme war schwerlich zu überhören. »Ich möchte, dass du mir so eine Wohnung vermittelst, John!«
    Weil Lausdick nicht sofort reagierte, stürzte Aerts sich auf ihn und packte ihn am Kragen.
    »Reden wir offen miteinander, Dicker! Ich habe dich durchschaut und weiß genau, dass du einen großen Coup planst. Für mich ist klar, dass du das Ding mit der Positronik gedreht hast. Du wirst mir ein Appartement mit allem Komfort beschaffen! Verstanden?«
    »Ja doch. Aber lass mich endlich los!«
    Aerts setzte sich wieder. Mimi beobachtete ihn gespannt. Sein Verhalten faszinierte sie ebenso, wie es sie erschreckte.
    »Ich werde tun, was ich kann.« John Nack rieb sich den Hals. »Aber du überschätzt meinen Einfluss.«
    »Und du unterschätzt mich«, sagte Aerts. »Ich habe keine Hemmungen, frag Rhodan.«
    »Und ich will mit dir nichts zu schaffen haben«, sagte Nack. »Was willst du eigentlich von mir?«
    »Eine Beteiligung, die Hälfte des Kuchens!«
    »Wovon redet er eigentlich?« Lausdick wandte sich an Mimi, und seine Verständnislosigkeit war nicht gespielt.
    »Ich glaube, ich ahne es«, sagte sie amüsiert. »Giftgelb vermutet, dass du die Positronik manipuliert hast, um daraus Kapital zu schlagen. Er denkt, dass du von der Kosmischen Hanse ein Lösegeld verlangen willst.«
    John Nack rang nach Luft. Seine Empörung mochte echt sein, fand Mimi, aber nicht wegen der ihm zur Last gelegten Tat, sondern wegen seiner Motive. Bereichern wollte sich Lausdick gewiss nicht.
    »Du hast es irgendwie geschafft, die Positronik zu stören«, sagte Aerts. »Ich weiß nicht, wie, und es ist mir auch egal. Aber wie Mimi eben sagte, geht es um viel Geld. Du hast dich schon dadurch verdächtig gemacht, dass du die Möglichkeiten der Positronik weiterhin für dich nützt. Dann war da der Trick mit dem Hypnoschuler und Mimi. Dass alles nur ein Irrtum war, kaufe ich dir nicht ab. Für mich steht fest, dass du sie absichtlich der intensiven Hypnoschulung ausgesetzt hast, um sie zu deiner Komplizin zu machen. Als Eingeborene dieser Welt ist Mimi harmlos genug, um keinen Verdacht zu erregen. Sie kann für dich die Schmutzarbeit erledigen. Dieser Teil deines Planes beeindruckt mich am meisten, aber sonst hast du dich nicht sehr geschickt angestellt. Doch das wird sich ändern, nachdem ich nun dein Partner bin. Oder ist es dir lieber, wenn ich der Kontorchefin einen Tipp gebe?«
    »Nein, nein.« Nack ließ sich auf den nächsten Stuhl sinken.
    Mimi ahnte, was in ihm vor sich ging. Aerts traf mit seiner Beschuldigung offenbar ins Schwarze, aber die Motive waren falsch. Die Zerstörung der Kontor-Positronik um der Bereicherung willen, das war für Lausdick zu abstrakt.
    »Zufrieden?«, fragte Aerts belustigt. »Dann gäbe es nur eines zu regeln: Ich bin Profi, darum nehme ich die Sache in die Hand. Die Steuerung der Positronik bleibt dir überlassen, davon verstehst du mehr. Mimi soll weiterhin als Mittlerin fungieren. Und jetzt zeige mir mein Appartement, Dicker.«
    Mimi-Beerblau wartete, bis Lausdick mit Giftgelb gegangen war, dann machte sie sich auf den Weg, um Alja Symens oder sogar Perry Rhodan über die Vereinbarung zu informieren.
    Der Anruf von Aerts kam, als die Krisensitzung ihrem Ende zuging. Rhodan hatte gegen den Vorschlag der Kontorchefin gehandelt und die Besprechung nicht unter Ausschluss der Positronik abgehalten. Ohnehin waren nur allgemeine Dinge zur Sprache gekommen, da Rhodan von Alja verlangt hatte, über die Hintergründe

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