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Silberlinge

Silberlinge

Titel: Silberlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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begegnet. Ich habe noch die Narben und kann es beweisen. Das Problem ist allerdings, das die moderne Technik versagt, sobald ein Magier in der Nähe ist. Computer stürzen ab, Glühbirnen brennen durch, Autoalarmanlagen spielen aus keinem erkennbaren Grund verrückt. Ich hatte mir einen Spruch zurechtgelegt, mit dem ich die Ausstrahlung meiner Magie wenigstens vorübergehend unterdrücken konnte, um nicht gleich die komplette Studiobeleuchtung und alle Kameras in die Luft zu jagen oder den Feueralarm auszulösen.
    Das war auch so schon eine komplizierte Angelegenheit und ein schwieriger Spruch dazu. Bisher war es einigermaßen gutgegangen, aber dann zuckte gleich neben mir ein Kameramann zusammen und riss sich den Kopfhörer herunter, der eine pfeifende Rückkopplung von sich gab.
    Ich schloss die Augen, schob mein Unbehagen und meine Verlegenheit beiseite und konzentrierte mich auf den Spruch. Die Rückkopplung hörte auf.
    »Nun gut«, sagte Larry nach einer halben Minute Vorgeplänkel. »Morty, Sie waren schon mehrmals als Gast in dieser Show. Würden Sie unseren Zuschauern bitte noch einmal erklären, was Sie tun?«
    Mortimer riss die Augen weit auf und flüsterte: »Ich treffe mich mit den Toten.« Die Zuschauer lachten.
    »Etwas ernsthafter ausgedrückt, ich führe Seancen durch«, fuhr Mortimer fort. »Ich bemühe mich, Menschen zu helfen, die einen nahen Angehörigen verloren haben, wenn sie mit den Verstorbenen im Jenseits Kontakt aufnehmen möchten, um irgendetwas zu klären, das hier auf der Erde ungeklärt blieb. Außerdem biete ich Weissagungen an, die meinen Klienten bei wichtigen Entscheidungen helfen. So kann ich sie vor möglichen Gefahren warnen.«
    »Wirklich«, sagte Larry. »Könnten Sie uns dies einmal demonstrieren?«
    Mortimer schloss die Augen und legte die Fingerspitzen der rechten Hand auf den Nasenrücken. Dann tönte er mit Grabesstimme: »Die Geister sagen mir… dass bald noch zwei weitere Gäste eintreffen werden.«
    Die Zuschauer lachten, und Mortimer nickte grinsend. Er wusste, wie man mit einem großen Publikum umgehen muss.
    Larry lächelte nachsichtig. »Und warum sind Sie heute hier?«
    »Ich will einfach nur die Menschen auf die übersinnliche und paranormale Ebene aufmerksam machen. In einer neueren Umfrage erklärten fast achtzig Prozent der erwachsenen Amerikaner, dass sie an die Existenz von Geistern der Toten, von Gespenstern, glauben. Ich will den Menschen nur helfen zu erkennen, dass Geister tatsächlich existieren und dass es gar nicht wenige Leute gibt, die eigenartige, unerklärliche Begegnungen mit ihnen hatten.«
    »Vielen Dank. Harry – ich darf Sie doch Harry nennen?«
    »Aber klar, Sie sind der Boss«, erwiderte ich. Larrys Lächeln gefror ein wenig. »Können Sie uns etwas über Ihre Arbeit erzählen?«
    »Ich bin Magier«, sagte ich. »Ich finde verlorene Gegenstände, untersuche paranormale Vorfälle und bilde Menschen aus, die Schwierigkeiten damit haben, wenn sich ihre Fähigkeiten auf einmal entfalten.«
    »Trifft es nicht auch zu, dass Sie für eine Sondereinheit der Chicagoer Polizei arbeiten?«
    »Gelegentlich«, räumte ich ein. Ich wollte nach Möglichkeit nicht über die Polizei reden, denn die Verantwortlichen dort wären sicher nicht begeistert, wenn sie in der Larry Fowler Show zum Gespött gemacht würden. »Viele Polizeibehörden im ganzen Land beauftragen freie Berater, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.«
    »Warum sind Sie hier?«
    »Weil ich pleite bin und Ihr Produzent mir das doppelte Honorar zahlt.« Wieder lachten die Zuschauer, dieses Mal etwas freundlicher.
    Larry Fowlers Augen blitzten hinter der Brille ein wenig ungehalten, und sein Lächeln ähnelte eher einem Zähneknirschen. »Jetzt mal im Ernst, Harry. Was haben Sie uns mitzuteilen?«
    »Meine Gründe sind die gleichen, die auch Mort… äh, Mortimer hier genannt hat«, erwiderte ich. Das entsprach der Wahrheit. Ich war gekommen, um Mort zu treffen und einige Informationen von ihm zu erhalten. Er war gekommen, um mich zu treffen, weil er nicht in meiner Nähe gesehen werden wollte. Man könnte sagen, dass ich nicht bei allen Zeitgenossen den besten Ruf genieße.
    »Sie behaupten also, Sie könnten magische Dinge tun«, sagte Larry.
    »Ja.«
    »Könnten Sie uns das vielleicht vorführen?«, drängte Larry. »Das könnte ich, aber ich halte das für keine gute Idee.« Larry nickte und warf einen vielsagenden Blick in Richtung Publikum. »Warum?«
    »Das würde

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