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Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse

Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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geworfen.
    Annit erschrak ein bisschen. Ist das mein Vater? Soll das mein Vater sein?
    Elena blickte zu ihm. „Das ist Annit, Achmed“, sagte sie. Dabei lächelte sie. Endlich, sie lächelt!, dachte Annit. Und sie sieht richtig hübsch aus, wenn sie lächelt.
    „Herzlich willkommen!“, begrüßte Achmed sie. Mehr sagte er nicht. Dann nahm er die Kanne, goss sich Tee ein und setzte sich auf eines der beiden Sitzkissen.
    Verstohlen musterte Annit ihn. Das soll mein Vater sein? Der sagt ja gar nichts, der ist ja total verschlossen. Nicht mal die Hand schüttelt er mir!
    „Unsere Annit“, setzte Elena nach.
    Er ist es!, bestätigte Annit in Gedanken. Das ist also tatsächlich mein Vater.
    Nachdem Achmed sein Glas leer getrunken hatte, erhob er sich, nickte ihnen freundlich zu und verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer.
    Irritiert blickte Annit ihm nach.
    Da hielt Elena ihr ein Glas hin. „Nimm“, sagte sie und füllte es mit Pfefferminztee. Dann stellte sie die Kanne ab, streckte ihre Hand aus und berührte Annits Gesicht. Ganz sacht fuhr sie jede Linie nach. Annit schloss die Augen und hielt ganz still. Mit einem Mal hörte die Berührung auf.
    Als Annit die Augen wieder öffnete, goss Elena gerade Tee in Mannitos Glas.
    Der Freund bedankte sich artig und schlürfte an dem Tee.
    „Wenn es heiß ist, ist es besser, etwas Warmes zu trinken“, erklärte Elena.
    Ja, genau! Um das zu erfahren, bin ich hierher gekommen,  dachte Annit etwas verbittert. Was soll das hier werden? Mein
Vater kriegt keinen Ton raus und haut sofort wieder ab. Und meine Mutter erzählt mir was von Pfefferminztee. Sie schwieg enttäuscht.
    Elena schwieg ebenfalls. Offenbar wusste sie nicht mehr, was sie sagen sollte.
    „Wohnen Sie denn schon lange hier?“, fragte Mannito dann - einfach nur, um die unerträgliche Stille zu durchbrechen.
    Elena zuckte mit den Schultern. „Wie man es nimmt.“
    Langsam wurde Annit sauer. Was ist das denn für eine Antwort? Am liebsten wäre sie auf der Stelle aufgesprungen, aus dem Haus gerannt, auf Silbersterns Rücken geklettert und davongeritten. Irgendwohin. Ganz weit weg. Oder noch besser. Nach Hause. Nach Deutschland.
    Mannito räusperte sich. Er spürte Annits Verzweiflung und übernahm das Kommando. „Wir haben einen sehr weiten Weg hinter uns. Wäre es möglich, dass wir hier bei Ihnen übernachten?“, fragte er Elena geradeheraus.
    Elena lächelte. „Du kannst Du zu mir sagen“, bot sie ihm an. „Natürlich bleibt ihr hier. Niemals würde ich zulassen, dass ihr in der Dunkelheit aufbrecht.“
    Annit horchte auf. In der Dunkelheit! Was soll das jetzt heißen? Wenn es hell wäre, würde sie mich gehen lassen? Nach einer Stunde blödem Small Talk! Verstohlen beobachtete sie ihre Mutter, während die sich mit Mannito unterhielt.
    Elenas Hände waren schmal und zierlich. Von ihrem Körper sah man nicht viel. Sie trug einen weiten geblümten Rock, der fast bis zum Boden reichte. Um Kopf und Schultern hatte sie ein großes Tuch geschlungen, darunter spitzte eine dunkelrote Bluse hervor. Elena war kleiner und schlanker als ihre Schwester. Um den Hals trug sie eine schmale Goldkette mit einem kleinen Medaillon.
    Willst du mich denn gar nicht kennenlernen? Willst du gar nicht wissen, wie ich bin? Ein Anflug von Verzweiflung erfasste Annit. Wäre es dir lieber, ich wäre nie gekommen? Ich hätte nie nach dir gesucht? Wolltest du mich damals einfach nur loshaben? Für immer?
    Da legte Elena ihre Hand auf Annits Arm. „So eine weite Reise habt ihr auf euch genommen?“
    Annit schreckte aus ihren Gedanken. Sie sah ihrer Mutter in die Augen. Es waren traurige Augen. Tue ich dir Unrecht, Mutter? Was ist passiert? Welches Leben hast du gelebt? Warum sind deine Augen so traurig?
    Annit schluckte nur. Sie merkte, wie plötzlich Tränen in ihre Augen stiegen, und versuchte mit aller Kraft, den Kloß  in ihrem Hals hinunterzuschlucken. Nicht dass ich hier noch  anfange zu heulen!
    „Einmal hat mir Annit sogar das Leben gerettet“, erzählte  Mannito. „Ein riesiger Felsenbrocken kam mit Karacho den  Berg herunter und hätte mich und mein Pferd überrollt,  wenn Annit uns nicht rechtzeitig weggezogen hätte.“
    Aufmerksam hatte Elena zugehört. Nach einer Weile  stand sie auf. „Ich zeige euch nun, wo ihr schlafen könnt.  Ihr seid sicher müde und wollt euch ausruhen“, meinte sie.  „Mannito, du kannst hier im Wohnzimmer schlafen.“
    Mannito nickte und

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